Seite 2: Deep Rock Galactic im Test: Was taugt das Left4Dead im Bergbaustollen zum Release?

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Viel Grind, viel Ehr

Man merkt schnell, dass das Team von Ghost Ship Games viel Wert auf eine Koop-Erfahrung und sich ergänzende Teams mit bis zu drei anderen Zwergen legt. Während in den Kämpfen einfach nur die geballte Feuerkraft zählt, wird das Durchqueren der Höhlen durch die Kombination der verschiedenen Fähigkeiten der Klassen effektiv und schneller.

Dazu trägt auch das reaktive Ping-System bei, bei dem wir mit einem Laserpointer Erzadern, Gegner oder wichtige Punkte für die anderen markieren können. Die nach unserer Erfahrung hilfsbereite und auch bei Neueinsteigern geduldige Community ist dabei das Tüpfelchen auf dem i.

Wahlweise können wir die Missionen auch solo mit Unterstützung der Drohne Bosco erledigen. Die beherrscht allerdings nur grundlegende Aktionen wie Mineralienabbau, auf Gegner feuern und bestimmte Areale beleuchten. Auf richtiges Teamwork müssen wir verzichten, stoßen aber bis zum normalen Schwierigkeitsgrad auf keine Probleme. Das spricht für das Balancing.

Bei Soloausflügen begleitet uns die Allzweckdrohne Bosco, die wir ebenfalls upgraden und mit unterschiedlichen Lackierungen versehen können. Echte Teams ersetzt der fliegende Roboter natürlich nicht. Bei Soloausflügen begleitet uns die Allzweckdrohne Bosco, die wir ebenfalls upgraden und mit unterschiedlichen Lackierungen versehen können. Echte Teams ersetzt der fliegende Roboter natürlich nicht.

Natürlich macht es mit robotischer Begleitung aber nur halb so viel Spaß, kein noch so reibungsloser Sololauf kann die teilweise chaotischen, teilweise perfekten Teamunternehmungen überbieten. Im Kugelhagel gegen Monsterhorden Rücken an Rücken zu stehen oder über ein von Bohrer und Ingenieur in Teamwork angelegtes System aus Tunneln und Plattformen durch die Level zu hüpfen, macht einfach einen Heidenspaß. Besonders, wenn man die erfolgreiche Mission anschließend bei Bier auf der Tanzfläche feiert (siehe Kasten), sorgt Deep Rock Galactic für echtes Gemeinschaftsgefühl.

Zwischen den Missionen, die je nach Höhlenkomplexität und zu sammelnden Materialien zwischen 20 und 30 Minuten dauern, streunen wir durch die mit viel Liebe zum Detail gestaltete Raumstation. Dort können wir nicht nur neue Bärte, Klamotten und Haarfarben für unsere Zwerge kaufen, sondern auch unsere verschiedenen Ausrüstungsgegenstände wie Spitzhacken und Waffen upgraden.

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Bestimmte Achievements wie beispielsweise der Abschluss von fünf Missionen desselben Typs bescheren uns außerdem Perk-Punkte. Die dürfen wir in einem klassenübergreifenden Skill-Tree verteilen und dadurch schneller Mineralien abliefern oder mehr Umgebungsschaden durch Feuer, Eis oder Gift aushalten.

Alle diese Upgrade-Möglichkeiten verstecken sich hinter einem komplexen Levelsystem, das für Langzeitmotivation sorgt. Denn für die einzelnen Klassen gibt es wiederum spezielle Upgrades für die Ausrüstung. Und das übergeordnete Spielerlevel schließlich ist für die Freischaltung anderer Boni wie etwa einem höheren Schwierigkeitsgrad und Zugang zu Endgame-Inhalten relevant.

Wollt ihr im Schnelldurchlauf wissen, was sich hinter Deep Rock Galactic verbirgt und gleich loszocken, empfiehlt sich auch dieses Video:

Deep Rock Galactic: Einer der besten Koop-Shooter auf Steam in unter 5 Minuten erklärt Video starten 4:23 Deep Rock Galactic: Einer der besten Koop-Shooter auf Steam in unter 5 Minuten erklärt

Kennt man eine Grube, kennt man alle

Wer also möglichst viel vom Spiel sehen möchte und sich in Tiefenexpeditionen (einer Art Mini-Raid aus drei aneinander gekoppelten Missionen) beweisen möchte, muss viel Zeit unter der Erde verbringen. Leider hat das Ganze abgesehen vom offensichtlichen Ressourcen- und Erfahrungspunkte-Grind einen großen Haken: die mangelnde Abwechslung in den Missionstypen.

Denn prinzipiell geht es immer darum, etwas abzubauen und abzuliefern, ob ein bestimmtes Erz, Alien-Eier oder Aquarq-Edelsteine. Die positive Ausnahme von dieser Regel ist die M.U.L.E.-Bergung, in der wir eine kaputte Transportkapsel fit machen und gegen mehrere Gegnerwellen verteidigen müssen.

Missionen Wirklich abwechslungsreich sind die Missionentypen nicht. Einige davon, wie hier die Extraktion von Aquarqs, sind allerdings hübsch inszeniert.

M.U.L.E Die einzige Konstante in den verschiedenen Missionen: unser M.U.L.E., der robotische Lastesel, in dem wir unsere Mineralien deponieren.

Dabei gibt sich das Spiel deutlich Mühe, diesen Schnitzer auf andere Arten auszubessern. So dürfen wir beispielsweise vor jeder Mission deren Schwierigkeit festlegen, was für knackigere und vor allem mehr Gegner, aber auch mehr Credits und Erfahrungspunkte sorgt. Außerdem sind die Spielumgebungen wirklich enorm hübsch und abwechslungsreich. Von Magmaseen und Eishöhlen bis hin zu unterirdischen Urwäldern und Wüstenarealen bietet Deep Rock Galactic eine enorme Bandbreite an Biomen.

So viel Grind auch in dem Bergbau-Shooter steckt, so kurzweilig fühlt er sich dank seiner launigen Koop-Erfahrung an. Und auch der Humor sorgt für Schmunzler. Egal ob sich die Führungsebene über unsere Tanzfähigkeiten lustig macht, die Bierbeschreibungen vor heftigen Nebenwirkungen warnen oder unsere Teammitglieder über friendly fire nörgeln: Der Koop-Shooter nimmt sich selbst nicht wirklich ernst und das ist gut so.

Wenn das Team jetzt noch so viel Liebe in den Ausbau des Endgames steckt wie in das spielerische Grundkonzept, steht einer ertragreichen Zukunft von Deep Rock Galactic nicht viel im Wege.

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