7. World of Warcraft
Entwickler: Blizzard Entertainment
Publisher: Blizzard Entertainment
Erschienen: November 2004
Marylin Marx: World of Warcraft war für viele - mich eingeschlossen - ein Segen und ein Fluch zugleich. Selten zog mich ein Spiel so sehr (dass ich kurzzeitig erste Suchterscheinungen entwickelte) in seinen Bann, wie WoW es tat.
In der Haut meiner Nachtelfenschurkin mit peinlichem Teenie-Namen levelte ich mich durch die einzelnen Gebiete von Azeroth, während ich fleißig Gold für das erste Reittier sparte. Denken wir an World of Warcraft als weltveränderndes Rollenspiel, denken wir an eine Ladebalken-arme und immersive Spielwelt.
Wie in vielen Rollenspielen zuvor stellte uns die Charakterwahl vor harte Entscheidungen: Je nachdem, welche Fraktion, welches Volk und welche Klasse wir wählten, gab es ein anderes Startgebiet mit anderen Quests, Instanzen und Herausforderungen.
Einmal für ein Volk und eine Klasse entschieden, band uns WoW eine ganze Weile an diese Entscheidung: Erst, nachdem ich mich als Nachtelfe in Teldrassil stundenlang durch Spinnen und Knarzklauen gemetzelt und Darnassus, der Hauptstadt ihres Volkes, einen Besuch abgestattet hatte, bekam ich etwas vom Rest Azeroths und seiner Völker zu sehen.
Diese Charakterbindung entwickelte vor allem auf den sogenannten Rollenspiel-Servern, auf denen sich Spieler gemäß ihres Charakters miteinander unterhielten, eine besondere Bedeutung, doch auch auf Servern ohne Rollenspiel-Fokus gab es auf die Frage »Horde oder Allianz« meist nur eine richtige Antwort. Und die war auch abseits des heimischen PCs kriegsentscheidend. Hatte man, wie ich, bereits Freunde, die sich für einen Server und eine Fraktion entschieden hatten, erübrigte sich die Wahl von beidem.
Blicken wir auf fast 20 Jahre WoW-Geschichte zurück, hat sich seitdem vieles verändert: Die Geschwindigkeit, für die das Warcraft-MMO so gelobt wurde, hat mit jeder neuen Erweiterung zugenommen, sodass wir uns entscheiden können, ob wir uns die Zeit nehmen, den Ausführungen unseres Questgebers zu lauschen, oder im Schnelldurchgang ins Endgame wollen. Wir können selbst entscheiden, wie viel Rollenspiel wir in unserem WoW-Erlebnis wollen. Gleichzeitig wurde mit WoW Classic das alte Spielgefühl konserviert.
World of Warcraft findet sich also zurecht auf Platz 7 der besten PC-Rollenspiele aller Zeiten wieder. Nicht nur für seine Strahlkraft als Genre-Vorbild, sondern auch für sein Durchhaltevermögen, über fünfzehn Jahre hinweg spannende Inhalte zu bieten und tolle Warcraft-Geschichten zu erzählen. Auch wenn ich nicht mehr aktiv WoW spiele(n kann), schaue ich doch mindestens alle zwei Jahre wieder bei meiner Nachtelfen-Schrukin mit dem peinlichen Namen vorbei.
- Trivia:
- Es hat fast vierzehn Jahre gedauert, bis Blizzard dem Präriehund ein schöneres Charaktermodell gegeben hat. Diese Änderung spaltet die WoW-Community.
- In dem Raid Karazhan spielt ihr im Kampf gegen Bühnenmanager Barnes das Theaterstück "Zauberer von Oz", "Rotkäppchen" oder "Romeo und Julia" nach.
- Leeeeeeeroyyyy Jenkiiiiiiins!
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