Die Revolution der MMOs ist in vollem Gange. Eine neue Generation von Games soll unser Online-Spielerlebnis grundlegend verändern. Es sind vor allem zwei Dinge, die Titel wie Seed, Worlds Adrift oder Mavericks: Proving Grounds von herkömmlichen MMOs unterscheiden: Erstens können tausende Spieler direkt in einer Welt miteinander interagieren - anstatt nur in kleinen Gruppen auf verschiedenen Servern. Und zweitens sind die neuen Spielwelten persistent: Jede Handlung - sei es ein Kampf, eine Entdeckung oder der Bau eines Hauses - hat dauerhafte Auswirkungen und kann deshalb auch zu weitläufigen Kettenreaktionen führen - der berühmte Butterfly-Effekt.
Vorbei wären dann die Zeiten, in denen MMO-Spieler bestimmte Quests wie in einem Freizeitpark abklapperten. Stattdessen wären MMOs riesige Sandboxen - und jedes Abenteuer einzigartig.
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"Single-shard games" heißen diese Online-Welten. Die Technologie dazu kommt von Improbable. Die Londoner Firma wurde 2012 gegründet, 2016 stieg Google als Partner ein, 2017 investierte der japanische Multi SoftBank 500 Millionen US-Dollar in das Unternehmen. Improbable entwickelt die cloud-basierte Plattform SpatialOS. Mit ihr lässt sich die Rechen-Power von etlichen Servern einer einzigen, riesigen Spielwelt zuweisen. Werden an einer bestimmten Stelle mehr Rechen-Ressourcen benötigt - zum Beispiel, weil dort gerade tausende Spieler eine Schlacht schlagen - , dann weist SpatialOS diese Ressourcen dynamisch zu. Außerdem können User unterschiedlicher Endgeräte in einem gemeinsamen Universum spielen.
MMO-Pionier Eve Online
Riesige Schlachten mit tausenden Teilnehmern, dazu noch in einer persistenten Welt: Wer denkt da nicht sofort an das Weltraumspiel Eve Online? Tatsächlich sind die neuen MMOs so etwas wie die Erben von Eve. Sie alle sind Sandboxes und setzen auf User-Generated Content, also darauf, dass die Spieler selbst die Inhalte und Geschichten hervorbringen. Auch technisch gesehen hat Eve vieles von dem vorweggenommen, was die neue MMO-Generation auszeichnet: Der Weltraum-Klassiker läuft auf einem einzigen Server-Cluster und in einer einzigen Shard.
Allerdings bekam die Eve-Technologie erst kürzlich wieder ihre Grenzen aufgezeigt: Bei der größten PvP-Schlacht aller Zeiten (siehe Guinness-Buch) knickten die Server unter dem massiven Spieleransturm ein, die Schlacht verlief im Zeitlupentempo - und viele Flottenkapitäne mussten unverrichteter Dinge wieder abziehen. SpatialOS soll da deutlich leistungsfähiger sein - ein Versprechen, dass die neuen MMOs aber erst noch einlösen müssen.
GS-Plus-Report: Faszination Eve Online - Teil 1: Galaxie der Geschichten
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