Seite 2: Die Erben von Eve Online - Diese MMOs wollen tausende Spieler in einer persistenten Welt zusammenbringen

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Eine Sandbox für Luftpiraten

Worlds Adrift ist eines der ersten Spiele, die SpatialOS nutzen. Im MMO der Londoner Bossa Studios (Surgeon Simulator, I Am Bread) bewegen sich Spieler durch ein Meer aus fliegenden Inseln: Sie schwingen an Enterhaken, bauen Flugschiffe und betätigen sich - je nach Neigung - auch als Luftpiraten. Die Early-Access-Phase von Worlds Adrift startete am 17. Mai, schon vorher hatten Spieler in der Closed Beta eifrig Flugschiffe und -inseln gebaut. Henrique Olifiers, CEO der Bossa Studios, erläutert gegenüber GameStar.de die Grundidee des Spiels: "Wir sagten uns: Wie wäre es, ein offenes MMO zu erschaffen? Eines, in dem Spieler alles tun können, was sie wollen?" Dazu soll Worlds Adrift auch natürlichen Gesetzmäßigkeiten folgen: "Wenn ich einen Baum fälle, fällt er mir auf den Kopf, wenn ich nicht aufpasse - anstatt einfach nur zu verschwinden. Und Tiere vervielfältigen sich durch Paarung, anstatt einfach nur an Spawn-Punkten zu erscheinen."

Die spielerische Freiheit stellt die Worlds-Adrift-Macher vor große Herausforderungen: Unvorhersehbare Ereignisse und Kettenreaktionen können die Spielwelt aus dem Gleichgewicht bringen. Es geht aber auch um ganz konkrete Fragen, etwa darum, wie persistent die gemeinsam gebauten Flugschiffe sein sollen. Ist nämlich keiner der Erbauer eingeloggt, könnten die Schiffe leicht Beute von Piraten werden. Bossa wählt hier einen Kompromiss: Schiffe erscheinen nur dann im Spiel, wenn mindestens ein Erbauer eingeloggt ist. Außerdem können Spieler ihren Respawn-Punkt selbst festlegen. Fallen sie beim Kämpfen beispielsweise in den Abgrund, dann finden sie trotzdem leicht zu ihrem Schiff zurück.

Spielvorstellung zu Worlds Adrift:Schiffe bauen zwischen schwebenden Inseln

Worlds Adrift muss aber auch beweisen, dass SpatialOS reibungslos funktioniert. Noch aber ist die Technologie nicht vollständig im Einsatz. "Momentan haben wir je zwei US- und EU-Shards", sagt Olifiers. "Der Grund dafür ist, dass wir uns noch im Early Access befinden und die Technik sich noch weiterentwickelt. Die Idee ist, das irgendwann alles zu verschmelzen."

Worlds Adrift - Trailer: Das Luftschiff-MMO wird im Mai billiger Video starten 0:56 Worlds Adrift - Trailer: Das Luftschiff-MMO wird im Mai billiger

Die Figuren machen ohne uns weiter

Auch Seed ist ein MMO auf Basis von SpatialOS. Entwickler Klang Games sitzt in Berlin, das Team besteht zum Teil aus ehemaligen Eve-Entwicklern.Seed lässt sich wohl am besten als Mischung aus The Sims, Civilization und RimWorld beschreiben: Die Spieler kolonisieren einen riesigen Exoplaneten und steuern dabei bis zu zehn Charaktere aus der Draufsicht. Die Zusammenarbeit mit anderen Spielern wird ein zentrales Gameplay-Element sein, wie Worlds Adrift setzt Seed auf Persistenz.

"Deine Spielfiguren verschwinden nicht, wenn du dich ausloggst", erläutert uns Klang-CEO Mundi Vondi. "Stattdessen bleiben sie weiter in ihrem Tagesablauf, bis du zurückkehrst. Dein Ziel ist also, eine Routine für sie festzulegen - also sicherzustellen, dass sie noch da sind, wenn du ins Spiel zurückkehrst." Konflikte um Macht und Ressourcen werden in Seed natürlich nicht ausbleiben - Vondi ist gespannt, welche Gesellschaftsformen sich daraus entwickeln. "Wir arbeiten mit dem Harvard-Professor Lawrence Lessig zusammen", sagt er. "Gemeinsam entwerfen wir ein Tool, mit dem Spieler Regierungsstrukturen für ihre Siedlungen erschaffen. Die Spieler werden also ihre eigenen Gesetze machen können."

Link zum YouTube-Inhalt

Größer als je zuvor

Der Vorteil von SpatialOS liegt für den Klang-CEO auf der Hand. "Es ermöglicht nicht nur kleineren Studios, MMOs zu produzieren. Sondern auch, dass Spiele auf eine nie dagewesene Größe skaliert werden können. Mit mehr Spielern, mehr Physikeffekten und mehr Spieltiefe. Also all den guten Sachen!" Bis Spieler das Wusel-MMO ausprobieren können, wird voraussichtlich noch ein Weilchen vergehen: Derzeit befindet sich Seed in der "Pre-Alpha". Höchst interessant ist übrigens auch das SpatialOS-Game Mavericks: Proving Grounds. Es könnte mit tausenden Spielern in einer Shard für das Battle-Royale-Genre wegweisend sein.

Dual Universe ist ebenfalls ein Single-Shard-Game - allerdings eines, das ausnahmsweise nicht auf SpatialOS basiert. Das französische Studio NovaQuark hat für Dual Universe eine eigene Technologie entwickelt, den Continuous Single-Shard Cluster (CSSC). Auch sie erlaubt große Spielerzahlen in einer frei gestaltbaren Sandbox. Dual Universe ist deutlich von Spielen wie Eve Online, Minecraft oder auch Space Engineers beeinflusst: "Das Ziel ist es, diese große Welt zu schaffen, die alle miteinander auf einem Server teilen", sagt CEO Jean-Christophe Baillie im GameStar-Interview. "Und da können die Spieler ihre eigene Geschichte schreiben." Wer weiß, vielleicht ist das neue Minecraft ja ein Single-Shard-Game.

Vorschau zu Dual Universe:Echte Konkurrenz für Star Citizen?

Geschäft mit der Hoffnung - Wie Dual Universe die Falle von Star Citizen vermeiden will - GameStar TV Video starten PLUS 19:18 Geschäft mit der Hoffnung - Wie Dual Universe die Falle von Star Citizen vermeiden will - GameStar TV

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