Digital Homicide verklagt die halbe Welt
Was tun, wenn man ein absolut miserabler Entwickler ist und garstige Youtuber einfach so schlecht über die eigenen Spiele reden? Die Kerle in Grund und Boden verklagen natürlich! Das war zumindest die Taktik des Indie-Entwicklers Digital Homicide. Alles begann, als Youtuber Jim Sterling im November 2014 einen vernichtenden Ersteindruck zu ihrem Spiel The Slaughtering Grounds hochlud.
Digital Homicide reagierte mit einem Gegenvideo voller kindischer Beleidigungen und Sterling schoss seinerseits zurück. Im Lauf der kommenden Jahre gerieten die beiden Seiten immer wieder aneinander: Digital Homicide flutete Steam mit einem absurden Shovelware-Spiel nach dem anderen, gern auch mal unter falschem Firmennamen, und tat alles, um negative Kommentare dazu zu zensieren. Und Sterling legte freudig Video um Video nach, um diese Praktiken aufzudecken.
Bis Digital Homicide ihn im März 2016 auf saftige 10 Millionen Dollar Schadensersatz verklagte. Und damit nicht genug: 100 besonders kritische Steamuser wollten die Entwickler ebenfalls vor Gericht zerren. Um an ihre echten Namen zu kommen, versuchten sie Valve rechtlich dazu zu zwingen, die Daten herauszugeben.
Aber damit hatten sie ihr Glück dann endgültig überstrapaziert: Valve machte kurzen Prozess und exorzierte alle Spiele Digital Homicide kurzerhand von Steam. Die Lösung? Noch eine Klage! Diesmal gegen Valve selbst, so zumindest die Idee. Weil sie sich aber keinen Anwalt leisten konnten, suchten sie doch tatsächlich öffentlich nach Freiwilligen.
Fanden aber anscheinend keinen, denn im Oktober 2016 warf Digital Homicide schließlich das Handtuch. Alle Klagen wurden fallen gelassen, das Studio machte dicht und die Gaming-Community verlor nicht das geringste Ding von irgendeinem Wert.
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