Die Wolfenstein-Macher im Porträt - Machine Games: Qualitätsarbeit aus Schweden

Als Wolfenstein: The New Order 2014 erscheint, überrascht der Oldschool-Shooter mit einer coolen Story und durchdachten Mechaniken - aber wer steckt hinter dem neuen Wolfenstein?

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Den Bösewicht Totenkopf haben Machine Games aus den alten Wolfenstein-Teilen übernommen, ansonsten war The New Order 2014 ein Neuanfang für die Serie. Den Bösewicht Totenkopf haben Machine Games aus den alten Wolfenstein-Teilen übernommen, ansonsten war The New Order 2014 ein Neuanfang für die Serie.

Wenn man an Schweden denkt, dann kommen einem sofort Weltmarken wie IKEA in den Sinn, Popmusik von Abba und toller Heavy Metal aus Göteborg. Das skandinavische Land avanciert darüber hinaus immer mehr zum Mekka der Spiele-Entwickler.

Den meisten Gamern sind Firmen wie Dice (Battlefield), King (Candy Crush Saga), Mojang (Minecraft) oder Massive Entertainment (The Division) ein Begriff - um nur ein paar der wichtigsten Entwicklerstudios zu nennen. Auch die Starbreeze Studios sind seit Jahren etabliert (gegründet 1998), feierten seitdem aber eher durchwachsenen Erfolg mit Games wie The Darkness und Chronicles of Riddick: Escape from Butcher Bay.

Vielleicht lag es am ausbleibenden Mega-Hit oder es gab subtilere Gründe, jedenfalls spalteten sich 2009 einige führende Mitarbeiter ab und gründeten Machine Games. Zunächst blieb es sehr ruhig um dieses neue Studio, auch nachdem es 2010 von ZeniMax übernommen wurde, der Muttergesellschaft von Bethesda Softworks, den Machern von The Elder Scrolls und Doom.

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Alte, umstrittene Marke trifft frischen Entwickler

Wofür man die Schweden brauchte, wurde erst ein paar Jahre später deutlich. Offenbar hatte Bethesda gezielt nach frischem Input für Wolfenstein gesucht, denn umgehend wurde das Studio damit beauftragt, einen neuen Ansatz für den Reboot der Marke zu finden.

Keine leichte Aufgabe, denn Wolfenstein kann auf ein paar Jahrzehnte bewegter Spiele-Geschichte zurückblicken - 36 Jahre um, genau zu sein. Castle Wolfenstein feierte 1981 seine Premiere noch als Schleich-Shooter, elf Jahre später ging das berühmt-berüchtigte Wolfenstein 3D an den Start. Ein technisch wegweisender Shooter, der 1994 in Deutschland wegen der Darstellung verfassungsfeindlicher Symbole indiziert und beschlagnahmt wurde.

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Kaum jemand hätte der Serie wohl ein Comeback zugetraut als Machine Games 2014 mit Wolfenstein: The New Order einen nahezu kompletten Neuanfang wagte. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war klar, weshalb Bethesda Softworks diesen entscheidenden Schritt mit einem neuen Entwicklerteam angehen wollte und nicht mehr auf id Software zurückgriff. Eine richtige Entscheidung, wie sich im Nachhinein zeigte: The New Order kam bei Kritikern und Fans hervorragend an.

Es mag Zufall gewesen sein, wahrscheinlicher ist aber, dass sich Bethesda sehr gut über den Hintergrund von Machine Games informiert hatte: Viele Mitarbeiter hatten quasi wegen id Software ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht, sie waren zuvor mit Quake und der Modding-Szene intensiver mit Gaming in Berührung gekommen.

Aus Fans wurden plötzlich Kollegen, denn für Wolfenstein und andere Bethesda-Projekte arbeitet man heute sehr eng mit id Software zusammen, entwickelt zum Beispiel die id-Tech-Engine gemeinsam mit den US-Amerikanern weiter.

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Videospiele als Kunst

Und woher bezieht die neue Wolfenstein-Serie ihren ganz speziellen Charme? Schwedische Studios sehen ihre Spiele oft als Kunstform an, und das ist auch bei Machine Games nicht anders. Das nordische Land ist ein sehr digitales, die Kultur ist stark darin verwurzelt und vielleicht ist auch darauf zurückzuführen, dass so viele erfolgreiche Spieleentwickler dort Fuß gefasst haben.

Games spielen bereits an den Schulen eine wichtige Rolle, dort werden sie ohne Berührungsangst gleichberechtigt mit anderen Kunstformen wie Büchern und Filmen diskutiert. Dazu kommen massive Steuererleichterungen für Firmen, die digitale Werte schaffen. Ein idealer Nährboden für Studios wie Machine Games, die keine Probleme haben, hervorragend ausgebildeten Nachwuchs zu rekrutieren.

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