Wie Doom die Welt retten soll und Call of Duty Veteranen hilft

Bäume pflanzen statt gamescom-Merchandise. Hilfen für arbeitslose Veteranen. Immer mehr Spielefirmen engagieren sich sozial oder im Umweltschutz. PR-Maßnahmen oder nachhaltiges Interesse?

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Games for Change oder Marketing-Gag? Für jeden Doom-Spieler am gamescom-Stand wird ein Stück Wald aufgeforstet. Immer mehr Spielefirmen unterstützen solche Umweltaktionen oder soziale Projekte. Games for Change oder Marketing-Gag? Für jeden Doom-Spieler am gamescom-Stand wird ein Stück Wald aufgeforstet. Immer mehr Spielefirmen unterstützen solche Umweltaktionen oder soziale Projekte.

CSR heißt das Ding. Abgekürzt für Corporate Social Responsibility. Übersetzt so viel wie unternehmerische Sozialverantwortung. Denn: In den 1950er-Jahren kommt man irgendwann mal auf die Idee zu fragen, ob Unternehmen auch gesellschaftliche Verantwortung haben. Da sie Rechte in Anspruch nehmen, so die Logik, haben sie auch Pflichten innerhalb der Gemeinschaft.

Mit der Gründung des Club of Rome 1968 und deren Bericht »Die Grenzen des Wachstums« schlägt das Thema in den 1970ern mitten in die Wirtschaftswelt ein. Was sich bis heute daraus entwickelt hat: der Gedanke einer nachhaltigen Entwicklung.

Mittlerweile ist Nachhaltigkeit ein Top-Thema und Buzzword. Nicht nur auf der Straße bei Fridays for Future, sondern auch in Büroräumen des oberen Managements. Unternehmerische Sozialverantwortung gehört heute zum guten Ton. Egal ob im Umweltschutz oder in sozialen Belangen.

Das macht auch vor der Spieleindustrie nicht halt. Kein Wunder also, dass auch Spielefirmen auf den Zug aufspringen. Wir haben mal nachgeforscht.

Die Autorin
Nora Beyer ist Romanautorin und Journalistin, die früher beim mongolischen Fernsehen und im Deutschen Bundestag gearbeitet hat. Seit 2017 schreibt sie Reports für GameStar und spricht dafür mit Entwicklern oder recherchiert in der düsteren Creepypasta-Szene, etwa was es mit Kindermorden in Fallout: New Vegas oder Wahnsinns-Mods in Morrowind auf sich hat.

Der Teufel forstet auf: Bethesdas Doom-Wald

2019. Die gamescom platzt wie üblich aus allen Nähten. Noch ist Corona bloß der unbekannte Albtraum einer fernen Zukunft. Doom Eternal, lang erwarteter Ableger der legendären Spieleserie, setzt sich gegen eine starke Konkurrenz durch und gewinnt den Titel »Best Action Game«. Als wenn das nicht schon genug Aufmerksamkeit verursachte, fährt Bethesda eine ungewöhnliche Marketing-Strategie:

»So wie der Slayer sich die Rettung der Erde auf die Fahnen geschrieben hat, haben wir beschlossen, auch einen Beitrag zu leisten.«, heißt es auf dem offiziellen gamescom-Auftritt des Unternehmens. Anstatt Merchandise-Produkte herauszugeben, wolle man für jeden Spieler am Doom-Stand ein Stück Wald pflanzen. Natürlich mit einem Augenzwinkern: Gespendet werden pro Spieler nämlich genau 0,666 Quadratmeter Waldfläche. Beelzebub lässt grüßen.

Ganz schöne Arbeit: Über 10.000 Quadratmeter Fläche wird beim Doom-Waldprojekt bepflanzt. Ganz schöne Arbeit: Über 10.000 Quadratmeter Fläche wird beim Doom-Waldprojekt bepflanzt.

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