Seite 3: Dreadnought - Godzilla mit Raumschiffen

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Langsam ist spannender als man denkt!

Zu Anfang noch irritierend ist es gerade diese neue Langsamkeit, die Dreadnought überaus faszinierend macht. Die Kämpfe und Angriffsmanöver sind weiterhin spannend und das Auslösen von Waffensystemen und Spezialfähigkeiten kann durchaus hektisch werden. Aber insgesamt lässt sich das Geschehen im Spiel viel besser nachvollziehen. Durch die langsameren Abläufe bleibt Zeit, das Gefecht zwischen den beiden Fünf-Mann-Flotten auch taktisch nachzuvollziehen, wie es bei schnellen Shootern vermutlich nur für Profi-Teams möglich ist.

Die kleinen Gleiter im Hintergrund sind nur Verzierung. Sie sollen helfen, die gewaltige Größe der Dreadnoughts begreifbar zu machen. Die kleinen Gleiter im Hintergrund sind nur Verzierung. Sie sollen helfen, die gewaltige Größe der Dreadnoughts begreifbar zu machen.

Wer Gelegenheit hat, das Duell zweier Dreadnoughts zu beobachten, kommt zudem nicht umhin, mit Bewunderung festzustellen, wie gut es Yager gelingt, klassische Schiffskämpfe im Sci-Fi-Gewand neu aufleben zu lassen. Ein Blick auf die riesigen Raumschiffe, die sich langsam längsseits zueinander drehen, um plötzlich in ein Gewitter aus Schusssalven auszubrechen und schon springen einem Erinnerungen an Filme wie Master & Commander oder Spiele wie Assassin's Creed: Black Flag in den Kopf.

Pures Entsetzen

Zusätzliche Spezialfähigkeiten sorgen außerdem dafür, dass auch die Hundertste Schlacht stets ein wenig unberechenbar bleibt. Der mächtige Warp-Drive zum Beispiel erlaubt es dem Dreadnought, sich ein gehöriges Stück durch die Landschaft zu teleportieren. Ein Manöver, das pures Entsetzen auslösen kann, wenn das gewaltige Schlachtschiff urplötzlich neben einem ahnungslosen Gegner auftaucht. Aber auch lautes Gelächter, wenn sich der übereifrige Dreadnought-Pilot zu weit vorwagt und nun ohne Unterstützung dem konzentrierten Gegnerfeuer ausgesetzt ist, während er verzweifelt versucht, wieder zu seinen Verbündeten zurückzukriechen.

Die Kombi aus Dreadnought und Zerstörer ist extrem schlagkräftig, und es braucht einige Firepower, um sie zu knacken. Die Kombi aus Dreadnought und Zerstörer ist extrem schlagkräftig, und es braucht einige Firepower, um sie zu knacken.

Am Ende jeder Runde gibt es dann in einem an Battlefield erinnernden Ergebnisbildschirm jede Menge Erfahrungspunkte und Abzeichen für Kapitän und Crew. Apropos Crew: Ähnlich wie in Star Trek Online und seinesgleichen repräsentieren unsere Offiziere separate Perks, die eurem Schiff passive Vorteile verleihen. Das Ergebnis ist ein erstaunlich taktisches Spiel, bei dem Teamplay ungeheuer wichtig ist. Eine Gruppe aus Einzelkämpfern, die gegen gut organisierte Gegner antritt, dürfte sich schnell fühlen wie in einer Zeitlupenwiederholung von »Newbies auf dem Counter-Strike-Server«.

Anti-Casual

Das macht Dreadnought sicherlich sympathisch für all diejenigen, denen heutige Spiele zu »casual« sind, aber es bedeutet auch, dass Yager bis zur Veröffentlichung des Spiels ein gutes Matchmaking-System und eingängige Tutorials heranschaffen muss. Andernfalls dürfte der Frustrationsgrad für Newcomer sehr schnell ein Niveau erreichen, dass sich gerade ein Free-Play-Titel nicht leisten kann. Das weiß man in Berlin aber auch und verspricht, unter anderem genau diese Punkte in den kommenden Monaten in Angriff zu nehmen.

Der Reparatur-Laser des Tactical Cruisers kann bei Gegnern erheblichen Schaden anrichten. Stellt man ihn aber auf höchste Stufe, wird das eigene Schiff sehr verwundbar. Der Reparatur-Laser des Tactical Cruisers kann bei Gegnern erheblichen Schaden anrichten. Stellt man ihn aber auf höchste Stufe, wird das eigene Schiff sehr verwundbar.

Die Chancen, dass das gelingt, stehen gut. Denn obwohl Dreadnought wohl erst 2015 fertig werden wird, macht der Titel bereits einen soliden Eindruck. Das lässt uns hoffen, dass Yager viele Monate eingeplant hat, um an Bedienung und Balancing des Titels zu feilen.

Zudem kann man von Free2Play halten, was man will: Wenn Mathias Wiese davon erzählt, wie lange er schon Raumschlachten wie den Kampf gegen die Borg vor Wolf 359 aus Star Trek nachspielen will, wie glücklich er war, für ein früheres, futuristisches Konzept von Spec Ops: The Line sogar ein paar Raumschiffe entwerfen zu können, und wo man im Netz man die besten Videos von echten Railguns findet, bekommt man nicht den Eindruck, hier wolle einer auf den jüngsten Geldzug aufspringen. Dreadnought ist eine Herzensangelegenheit, und zumindest unserem ersten Eindruck nach hat das Spiel unsere Neugier verdient. Ob es auch unsere Aufmerksamkeit bekommt, wird sich in den kommenden Monaten zeigen.

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