Dungeon of the Endless im Test - Die Höhlen des Todes

Im Test stellt uns Dungeon of the Endless immer wieder vor knallharte Entscheidungen – typisch Endless-Serie also. Und doch ist das dritte Spiel der Reihe wohl auch der bislang ungewöhnlichste Ideen-Mix der Pariser Amplitude Studios.

GameStar Plus Logo
Weiter mit GameStar Plus

Wenn dir gute Spiele wichtig sind.

Besondere Reportagen, Analysen und Hintergründe für Rollenspiel-Helden, Hobbygeneräle und Singleplayer-Fans – von Experten, die wissen, was gespielt wird. Deine Vorteile:

Alle Artikel, Videos & Podcasts von GameStar
Frei von Banner- und Video-Werbung
Einfach online kündbar

Auf dem Planeten Auriga tummeln sich Querköpfe, wie man sie sonst nur in reißerischen Talent-Shows zu sehen bekommt: ein Kleinwüchsiger, der als Kompensation ein übergroßes Schwert schwingt, eine Akrobatin, die sich selbst für eine Spinne hält und deshalb auch schon mal Insekten futtert, ein Musketier-Verschnitt komplett mit Degen und verwegenem Halstuch sowie ein Punker mit Sado-Maso-Fantasien, der blaue Flecken sammelt wie andere das mit Briefmarken tun. Wir könnten diese Liste noch eine ganze Weile fortsetzen, ohne dass sie an Kuriosität verlieren würde, aber der Anfang dürfte schon einen Eindruck davon vermitteln, wie unkonventionell es in Dungeon of the Endless zugehen kann.

Und das bereits gleich zu Beginn, denn anders als in vielen Rollenspielen verkörpern wir keine glänzenden Helden oder ein rebellisches Gegenstück, sondern eben diesen bunten Haufen von neurotischen Exzentrikern. Dabei sind diese unkonventionellen Charaktere schon fast sinnbildlich für das Spiel als Ganzes. Denn als mittlerweile drittes Spiel der lose verbundenen Endless-Reihe (nach Endless Space und Endless Legend) ist Dungeon of the Endless für sich genommen ebenfalls eine Kuriosität, ein Genre-Experiment, das sich wie kein anderes Spiel anfühlt. Aber ist es auch ein gelungenes?

Steam-Pflicht
Dungeon of the Endless wird über Steam vertrieben. Dort muss es mit einem kostenlosen Steam-Konto verknüpft werden. Danach lässt es sich auch offline spielen, kann aber nicht mehr weiterverkauft werden.

Fahrstuhl-Gespräche in der Hölle

Auf den ersten Blick sieht Dungeon of the Endless gerade im Vergleich zu den anderen Endless-Spielen eher wie ein kleines Nebenprojekt in der derzeit so beliebten Pixel-Optik aus. Und auch der Fokus wirkt viel kleiner: Statt globaler oder auch interplanetarer Eroberungen, epischer Schlachten und dem Schicksal ganzer Kulturen geht's hier ganz einfach ums Überleben einiger weniger.

Jeder neue Durchlauf beginnt im Wrack unserer Rettungskapsel. Der Kristall dient uns als Energiequelle. Jeder neue Durchlauf beginnt im Wrack unserer Rettungskapsel. Der Kristall dient uns als Energiequelle.

Denn nach einer Bruchlandung findet sich unsere Heldentruppe (die zu Beginn nicht aus mehr als zwei Figuren besteht) inmitten eines uralten Dungeons wieder - Ziel des Spiels ist es, den Antriebskristall unserer Raumschiff-Fluchtkapsel durch insgesamt zwölf Stockwerke zu befördern, ihn zu verteidigen und unsere Recken am Leben zu halten.

Viel mehr Story gibt es dabei nicht. Auch wenn alle Endless-Spiele sich ein Universum teilen und somit viel Potenzial für verschiedene Aspekte einer lebendigen Spielwelt bereithalten, nutzt Dungeon of the Endless sein Setting bestenfalls als Hintergrund. Dabei hätte die Atmosphäre immens profitiert, wenn Entwickler Amplitude die mittlerweile reichhaltigen Kulturen und Erzählungen des Endless-Universums deutlicher in den Spielfluss integriert hätte.

Das gilt auch für die ursprünglich angekündigte Gruppendynamik, die es offenbar nicht ins fertige Spiel geschafft hat: Eigentlich gehören unsere Helden nämlich verschiedenen Fraktionen an, manche waren auf dem abgestürzten Schiff als Wärter tätig, andere als Gefangene.

Davon merkt man abseits von gelegentlichem Aufzugsgeplänkel allerdings weder spielerisch noch erzählerisch etwas - eine verpasste Chance für atmosphärische Tiefe. So ist Dungeon of the Endless vor allem Gameplay. Und das beginnt stets bei unserem zerstörten Fluchtschiff. Von dort arbeiten wir uns in Draufsicht Raum für Raum durch die Etage auf der Suche nach dem Ausgang, der uns ins nächste Stockwerk führt. Eine vermeintlich überschaubare Aufgabe, die es aber in sich hat. Hinter Dungeon of the Endless verbirgt sich nämlich trotz der »kleinen« Aufmache eine erstaunlich komplexe und anspruchsvolle Angelegenheit.

Mehrspieler-Modus: Dungeon of the Endless bietet einen Koop-Modus für bis zu vier Spieler, in denen jeder einen Helden steuert. Wie sich das spielt, konnten wir zum Testzeitpunkt noch nicht ausprobieren - das reichen wir natürlich in Kürze nach.

Dungeon of the Endless - Screenshots ansehen

1 von 5

nächste Seite


zu den Kommentaren (13)

Kommentare(10)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.