Wie der E-Sport-Wettservice Unikrn berichtet, hat sich der russische Sportminister, Pavel Kolobkov, beim Wirtschaftsforum in Sankt Petersburg deutlich für die Anerkennung von E-Sport als vollwertigen Sport ausgesprochen. Laut Kolobkov habe seine Anerkennung kaum Konsequenzen, weil Gesellschaft und Industrie bereits ihr Urteil gefällt hätten.
GameStar Podcast - Folge 22: Wie wird man E-Sportler?
Vollwertiger Sport in Russland
Russlands Sportministerium erkennt E-Sport bereits offiziell als eigene Disziplin mit Unterkategorien an, beispielsweise in Strategie- und Sportspiele unterteilt. Begründung für den vollwertigen Status als Sport finden sich im Vorhandensein typischer sportlicher Charakteristika wie Training, Regeln, Turniersystemen und Ligen. Kolobkov äußerte sich auch zur Rolle der Regierung:
"Wir hatten eine lange Diskussion und ich glaube daran, dass wir die richtige Wahl getroffen haben. Denn es macht keinen Unterschied, ob die Regierung oder jemand anderes E-Sport als Sport anerkennt. Die Gesellschaft hat es anerkannt, die Spieleindustrie hat es anerkannt. Unsere Aufgabe ist, es zu regulieren und in rechtliche Schranken zu weisen, dem E-Sport erlauben sich unter unserer Kontrolle zu entwickeln. Zusammen mit der Regierung, zusammen mit uns."
Die russische Regierung arbeite eng mit der Russischen E-Sport-Vereinigung zusammen, die bereits 2001, ein Jahr nach ihrer Gründung, staaatliche Anerkennung erhielt. Man wolle zusammen darauf hinarbeiten, E-Sport auch als olympische Disziplin zu etablieren.
Das Olympische Komitee hatte dies zwar in Aussicht gestellt, jedoch jegliche gewalthaltigen Spiele ausgeschlossen. Dem hält die Russische E-Sport-Vereinigung entgegen, dass reale Gewalt in Form von Kampfsportarten durchaus bei Olympia zugelassen ist. Russland wolle weiter dafür kämpfen, Spiele mit erkennbar fiktiver Gewaltdarstellung, wie League of Legends und Dota 2, als olympische Sportart zu etablieren.
Mit den neuerlichen Äußerungen und der Anerkennung des E-Sport zeigen sich der russische Sportminister und die Regierung progressiver als Politiker hierzulande, die zwar die Entwicklung des E-Sport in den Koalitionsvertrag aufgenommen haben, sich aber über die Ausführung des staatlichen Engagements weithin uneins sind.
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