Seite 2: eFootball PES 2020 im Test: Konami liefert Spitzenfußball, aber verpasst den Aufstieg

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Was macht die Demo besser als das richtige PES?

Was uns an dem recht langsamen und schwerfälligen Spielgeschehen der Release-Version von PES 2020 allerdings aufgefallen ist: Es unterscheidet sich ziemlich deutlich von dem aus der Demo. Dort spielt sich Pro Evo noch deutlich schneller und die Partien laufen flotter, sodass es ganz automatisch zu mehr Torchancen kommt. Das macht die Demo sicherlich in einigen Belangen launiger und rasanter als die Verkaufsversion, dafür punktet das fertige PES allerdings wieder durch sehr viel größeren Realismus.

Eindeutig positiv aufgefallen sind uns die verbesserten Kopfbälle, gerade mit etwas Anlauf zappelt der Ball häufiger im Netz. Insgesamt könnten sie aber noch ein bisschen mehr Wucht und Präzision vertragen.

Mit dem rechten Stick lassen wir Aubameyang den Ball streicheln, um dann mit dem linken Stick und der Sprint-Taste loszupreschen – so funktioniert das neue Finesse-Dribbling. Mit dem rechten Stick lassen wir Aubameyang den Ball streicheln, um dann mit dem linken Stick und der Sprint-Taste loszupreschen – so funktioniert das neue Finesse-Dribbling.

Genauigkeit ist auch das Stichwort für eine Neuerung, die Konami recht groß angekündigt hat: das Finesse-Dribbling. Dabei können wir mit dem rechten Analogstick den Ball seitlich führen oder nach hinten ziehen, um dann mit dem linken Stick (und optional der Sprinttaste) ruckartig in eine Richtung zu dribbeln. In der Praxis finden wir das recht schwierig zu meistern, intuitiv ist das System erst mal nicht.

Etwas zugänglicher sind da die neuen angetäuschten Pässe. Dabei lässt sich eine erste Aktion blitzschnell durch eine zweite »überschreiben«. Beispiel: Wir täuschen mit dem Außenverteidiger einen Seitenwechsel an und spielen dann doch einen Steilpass die Linie entlang. Das sorgt für kleine Überraschungen und macht die Spielmechanik noch variantenreicher.

Wenn der Schiri zum Spielverderber wird

Allerdings klappen solche Tricksereien nur, wenn unsere Spieler den Ball auch am Fuß behalten. Denn bei Zweikämpfen kommen unsere Kicker ärgerlich häufig ins Straucheln, verlieren die Balance und dadurch die Ballkontrolle. Das ist bei engem Gerangel mit dem Gegenspieler zwar durchaus realistisch, sollte aber bitte nicht bei jedem kleinen Körperkontakt vorkommen.

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Auch die Schiedsrichter stören auffällig häufig den Spielfluss und das nicht immer mit nachvollziehbaren Entscheidungen. In manchen Partien pfeifen die Schiris nicht mal grobe Blutgrätschen ab und in der nächsten bestraft der Unparteiische merkwürdig kleinlich eine Schwalbe unseres KI-Gegners mit einer gelben Karte. Die Leistung der Schiedsrichter fällt in PES 2020 also recht durchwachsen aus und wirkt regelmäßig unfair.

Offizielles Spiel der Euro 2020
Konami hat einen Lizenztrumpf in der Hinterhand: PES 2020 ist der offizielle Titel zur Fußball-Europameisterschaft, die nächstes Jahr quer über den Kontinent ausgetragen wird. Im Frühjahr 2020, so der aktuelle Stand der Dinge, wird es einen kostenlosen Download geben, der alle entsprechenden Lizenzen ins Spiel bringt - zum Beispiel Originaltrikots für alle Mannschaften.

Endlich ein Trainerjob für Matthäus!

Löblich ist dagegen definitiv, dass Konami in diesem Jahr versucht hat, den Staub aus einem ziemlich veralteten Modus zu klopfen: der Meisterliga. So gibt es neuerdings Fußballlegenden wie Johan Cruyff, Diego Maradona oder Lothar Matthäus als Trainer-Avatare. Die größte Neuerung ist dann, dass unser Trainer Videosequenzen durchlebt, also zum Beispiel Neuzugänge begrüßt oder mit dem Manager die Saisonziele des Klubs festlegt.

eFootball PES 2020 - E3-Trailer mit Messi, Ronaldinho + Co. Video starten 3:50 eFootball PES 2020 - E3-Trailer mit Messi, Ronaldinho & Co.

Leider wirkt all das ziemlich generisch und wenig stimmungsvoll, auch spielerisch ist der Wert überschaubar, wenn wir in Textboxen kleinere Entscheidungen treffen. Außerdem gibt es die neuen Sequenzen nur in der Meisterliga, der »Werde zur Legende«-Modus bleibt dagegen staubtrocken. Auch manche Modi-Reform, etwa dass der Konditionsverlust nicht immer so enorm ausfällt und selbst Keeper nach ein paar englischen Wochen urlaubsreif sind, wäre mal nötig. Insgesamt wartet auf Konami bei den zentralen Spielmodi noch viel Arbeit. Da liefert die Konkurrenz von FIFA allein mit dem neuen Street-Modus Volta Football sehr viel mehr sinnvolle Innovation.

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