Veralteter Test, neuer Kontrollbesuch ist online
Wir haben Elite: Dangerous nach dem Powerplay-Update erneut getestet und einen Kontrollbesuch veröffentlicht. Dieser Test-Artikel ist also teilweise veraltet. Die Wertung bezieht sich auf den jüngsten Kontrollbesuch zu Elite: Dangerous.
Wenn Sie Spaß mit Elite: Dangerous haben wollen, benötigen Sie viel Fantasie: Stellen wir uns also vor, ein Spiele-Entwickler baut das komplette Mittelerde nach. Alle Hobbitdörfer, Elbensiedlungen, Orklager, Burgen, Brücken, Türme und so weiter stehen an ihrer exakten Position. Wir können durch das komplette Land reiten, Oger niederstrecken, reisende Händler überfallen, selber handeln, Mithril abbauen - oder einfach nur die Welt erkunden und die selbstgemalten Karten verkaufen. Wir reiten verschiedene Pferderassen, verbessern unsere Ausrüstung, das Reit- und Kampfsystem ist hervorragend. Klasse!
Doch nach einiger Zeit merken wir, dass dieses Mittelerde schummelt. Es gibt nur eine Handvoll Häusertypen, und bei denen sieht das eine aus wie das andere, nur der Anstrich variiert ein bisschen. Manchmal werden wir auf eine Suche geschickt: nach Artefakten, geheimen Botschaften oder Räubern zum Beispiel. Doch wenn wir endlich eine vielversprechende Höhle entdeckt haben, wartet darin nur ein harmloser Händler, ein sprachloser Bestatter oder - gar nichts.
Wo kann ich Elite: Dangerous kaufen?
Elite Dangerous wird derzeit weder im Einzelhandel noch über Steam angeboten. Das Spiel gibt es nur über die offizielle Webseite unter www.elitedangerous.com. Dort kostet das Spiel 50 Euro.
Und das Schlimmste: Von den legendären Helden Frodo, Legolas, Gandalf und ihren Kumpels sehen wir nichts. Nur ab und zu lesen wir an Schwarzen Brettern etwas über Sklavenaufstände oder Meuchelmorde, irgendwo weit, weit weg. Wir wissen auch nicht so genau, wer hier gegen wen kämpft, denn die verschiedenen Reiche und Gruppen unterscheiden sich kaum, es gibt keine gewaltigen Orkhorden, denen wir uns anschließen oder die wir bekämpfen dürfen.
Der unkaputtbare Schlachtkreuzer
Genau so ist Elite: Dangerous momentan. Kurz nach dem offiziellen Spielstart am 16. Dezember, nach unzähligen Stunden in Alpha, Beta und Gamma, haben wir einen Vorabtest gemacht, der nur drei Fragen offen ließ, die sich erst nach noch mehr Spielzeit in der »finalen« Version beantworten lassen: Wie gut ist die Story? Kommen noch handgemachte Missionen zu den bisher arg zufallsgenerierten? Wie realistisch agieren die Fraktionen, Splittergruppen und Konzerne? Die drei Antworten sind ernüchternd: Welche Story? Nein. Egal.
Denn das Weltraumspiel ist in diesen Punkten erschreckend planlos. Fast so, als ob Elite-Erfinder David Braben vor der schieren Größe seines Universums in Ehrfurcht erstarrt wäre, statt es mit Leben zu füllen. Nur ein ganz dünner roter Storyfaden ist zu finden, denn die Hintergrundstory-Häppchen um revoltierende Systeme und Unfälle, die vielleicht doch keine waren, tauchen nur alle paar Tage als nüchterne Texte auf, wenn wir in einer Station aufs Schwarze Brett schauen.
Wie »wichtig« Braben diese Alibi-Story ist, erkennt man daran, dass die Texte auch in der deutschen Spielversion (die sich sowieso nicht mit Ruhm bekleckert) noch englisch sind. Dann, am 8. Januar, vermeldet so eine Textnews, dass im System Luluwala ein föderales Großkampfschiff aufgetaucht sei. Und tatsächlich: Der riesige Schlachtkreuzer schwebt dort rum, macht aber nichts, man kann sogar durchs Heck hineinfliegen, von innen auf ihn feuern, seine »Hitpoints« herunterschießen. Doch das Teil ist unzerstörbar. So läuft's in Dangerous dauernd: Immer, wenn wir denken »Klasse, da passiert mal was Neues!«, passiert - nix.
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