Mein Ziel ist 400.000 Lichtsekunden entfernt. Eine kleine Ewigkeit. Ich schließe die Augen und lausche dem Rumoren meines Überlichttriebwerks. Radio Sidewinder spielt Clair de Lune. Debussy passt seltsam gut zu ereignislosen Reisen durchs All. Jetzt bloß nicht einschlafen!
Als ich die Augen wieder öffne, bin ich noch immer umgeben vom endlosen Nichts des Weltraums. Stille. Einsamkeit. Irgendwie beruhigend, deprimierend und beklemmend zugleich. Ich schaue mich im Cockpit der TIAMAT um.
Das Schiff ist mein ganzer Stolz, darauf habe ich hingearbeitet, es bis ins kleinste Detail angepasst und in unzähligen Probeflügen verbessert. Genügend Feuerkraft, um es mit einem ganzen Geschwader aufzunehmen. Vielleicht etwas übertrieben für den Job, der vor mir liegt.
Der Sitz hinter mir ist leer. Ich wünschte, Claire wäre hier. Ich würde mit den Aufträgen aufhören und gemeinsam könnten wir das All erforschen. Doch diesen Stress würde ich selbst meinem schlimmsten Feind nicht zumuten.
Helen Devine versteckt sich im hintersten Winkel dieses Systems. Noch 300.000 Lichtsekunden. Ich weiß nicht, woher sie kommt oder wer sie ist. Ich hege keinen Groll gegen sie. Womöglich hatte sie gute Gründe, das Gesetz zu brechen. Vielleicht keine andere Wahl.
Das alles interessiert mich nicht. Mich interessieren nur die 1,7 Millionen Credits, die mir im nächsten Raumhafen ausgezahlt werden, wenn ich ihrer Existenz ein Ende bereite. Mit Raumpiraten versteht man hier keinen Spaß.
Ich bin Commander B. Kitten, Kopfgeldjäger.
[Anm. d. Korrekturlesers: Dieser Artikel wird von jemandem gegengelesen, der bei Elite: Dangerous tatsächlich mal eingeschlafen ist. Kein Witz: eingeschlafen, mit dem Controller in der Hand. Ob mich Commander Kitten wohl überzeugen kann, es noch einmal zu versuchen?]
Der Autor
Egal ob Wing Commander, Freelancer, Freespace, Starlancer, X-Wing, Nischendinger wie Darklight Conflict oder aktuelle Titel wie Star Wars: Squadrons - wenn es irgendwo im All kracht, ist Sascha Penzhorn längst mittendrin. Action und schnelle Raumschlachten mag er am liebsten, doch er driftet gelegentlich auch mal in Richtung Simulation ab, weil man Spiele wie X3: Reunion auch prima ohne non-stop Dogfights genießen kann. Das ursprüngliche Elite hat er vor unzähligen Jahren am C-64 ausprobiert, das war ihm im zarten Grundschulalter aber noch viel zu abstrakt. Jetzt ist er alt, gelangweilt und muss nicht mehr zur Schule. Da könnte man es mit Elite ja eigentlich noch mal versuchen. Zum Glück hat das Spiel inzwischen einen modernen Nachfolger.
Enttäuscht in VR
Ihr kennt das sicher auch, wenn ihr euch langweilt und absolut null Bock auf eines der 50.000 Spiele in eurer Sammlung habt. Sämtliche Missionen in Zero Caliber VR habe ich inzwischen mehrmals durchgespielt. Ich brauche Nachschub. Im Plus-Kommentarbereich sehe ich User, die von Elite: Dangerous schwärmen. Angeblich ist es das VR-Spiel überhaupt.
Wie praktisch, dass ich es mal vor Jahren in irgendeinem Sale abgegriffen (und dann nie gestartet) habe. Besser noch: Ich muss das ganze verdammte Spiel nicht nochmal zum Vollpreis kaufen, nur um es in VR zu spielen, denn Elite Dangerous gehört nicht Bethesda.
Ich installiere es zum ersten Mal überhaupt und könnte jetzt allein drei Artikel über die umständliche, altbackene Webseite für die Registrierung schreiben. Oder über den Launcher, der pausenlos Fehlermeldungen ausspuckt und mir vier Versionen von Elite zur Auswahl gibt, ohne jede Erklärung. Über die Tatsache, dass mein Thrustmaster Flightstick X als solcher von Windows 10 und von Steam erkannt, im Spiel aber nur als »Generic Joystick« aufgeführt und vollkommen nutzlos ist.
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