Eve-Online-Spieler zerstört 32 Todessterne und haut mit 53.000 Euro ab

Ein Spieler von Eve Online hat die Änderungen des »Forsaken Fortress«-Update ausgenutzt. Er konnte Items im Wert von 53.000 Euro erbeuten.

Die Zitadellen von Eve Online gleichen aktuell Pinatas. Die Zitadellen von Eve Online gleichen aktuell Pinatas.

Am 26. Mai ist das »Forsaken Fortress«-Update für Eve Online erschienen und hat eine wichtige Änderung an den Zitadellen genannten Todesstern-artigen Raumstationen vorgenommen. Die nutzen viele Spieler derzeit für ihren eigenen Vorteil aus.

Ein Nutzer namens Sulley hat besonders viel Glück: Fast durch Zufall knackt er den Jackpot und kann Items im Wert von etwa 53.000 Euro abstauben, während er 32 der Stationen fast im Alleingang zerstört.

Wie ist das möglich?

Eve Online zeichnet sich seit jeher dadurch aus, dass ihr in dem Spiel alles verlieren könnt. Wenn euer Schiff zerstört wird, dann ist es weg und ihr müsst euch ein neues kaufen. Gleiches gilt für Items und ähnliches: Nichts ist von Dauer.

Eine Ausnahme sind die Zitadellen. Bei denen handelt es sich um gigantische und schwer bewaffnete Raumstationen, welche die Spieler selbst bauen und kontrollieren. Sämtliche Gegenstände in diesen sind sicher. Sollte die Zitadelle zerstört werden, dann werden die Items automatisch an einen sicheren Ort transportiert. Der Entwickler CCP spricht dabei von »Asset Safety«. Entsprechend lagern viele Spieler ihre wertvollsten Items hier.

Da das ein wenig gegen den Grundgedanken von Eve Online verstößt, veröffentlichte CCP nach vorheriger Ankündigung das »Forsaken Fortress«-Update. Die wichtigste Änderung: Vernachlässigte Zitadellen verlieren die »Asset Safety« und lassen sich zudem viel einfacher zerstören.

Die Suche nach Zielen

Viele Spieler sehen darin ihre Chance, richtig viel Geld zu machen. Einer von ihnen ist Sulley. Der sucht über eine Woche lang Raumstationen, von denen er glaubt, sie könnten schon bald als Verlassen gelten. Insgesamt findet er 18 potentielle Ziele.

Bei der Planung hilft ein weiteres Feature: Selbst wenn man keine Zugangsberechtigung zu den Stationen hat, kann man Items in ihnen lagern, ohne andocken zu müssen. So kann Sulley in jedem seiner potentiellen Ziele einen Gegenstand hinterlassen und wird vom Spiel selbst über den Zustand der Zitadellen informiert.

Ein-Mann-Armee

Als nächstes braucht er eine Flotte, um die Stationen zu zerstören. Dafür erstellt er sich acht weitere Accounts und trainiert diese, um den Kikimora-Zerstörer fliegen zu können. Der richtet mehr Schaden an, je länger er auf ein Ziel schießt. Mit neun von ihnen dauert es zwischen 30 und 45 Minuten, eine Zitadelle auszuschalten. Gegenwehr von den Besitzern erwartet er nicht: Immerhin waren diese schon länger nicht mehr aktiv.

Nun steht nur noch ein Problem zwischen Sulley und seiner Beute: Die NPC Polizei namens Concord. Die schaltet jeden Spieler aus, der in den Hochsicherheitsgebieten von Eve Online andere Nutzer attackiert. Außer, sie haben vorher eine formelle Kriegserklärung eingereicht. Deswegen gründet Sulley eine eigene Corporation - die Gilden von Eve Online - und erklärt seinen Zielen den Krieg.

Krieg im Alleingang

Der Feldzug beginnt: Sulley loggt sich mit allen Accounts ein und kontrolliert diese mit einer Methode, die Eve-Online-Spieler als Multiboxing bezeichnen, gleichzeitig. Er fliegt jede der Zitadellen ab, die bei ihrer Explosion bis zu 200 Kanister voller in ihnen gelagerter Items in alle Himmelsrichtungen verteilen.

Nach und nach zerstört der Räuber sämtliche seiner Ziele, bis er durch Zufall den Jackpot findet: Ein Raitaru Engineering Complex von Future Tech Industries. Die Ausbeute ist ein einziger Kanister. Aber der hat es in sich.

In ihm befinden sich mehr als 9.100 Gegenstände. Darunter 23 extrem seltene Blaupausen für die Herstellung besonders starker T2-Schiffe, die man schon seit vielen Jahren nicht mehr finden kann. Der Wert dieser Beute: 4 Billionen ISK - Eve Onlines Ingame-Währung. Mit dieser Menge an Geld ließe sich Spielzeit für das MMORPG im Wert von 53.000 Euro kaufen.

Sulleys Beutezug endet nicht. Er setzt ihn fort und zerstört alleine insgesamt 32 der gigantischen Stationen. Er ist nicht der einzige, der das tut: Derzeit explodieren die verlassenen Komplexe im Minutentakt.

Geschichten aus dem virtuellen Weltall

Eve Online ist nicht das einzige Spiel mit derartigen Geschichten. Auch Elite Dangerous zeichnet sich durch seine Spieleraktionen aus. Dort strandete ein Spieler zum Beispiel im Weltall, und wurde vom Weltraum-ADAC gerettet. Star Citizen könnte in Zukunft ebenso ähnliche Stories schreiben. Eine erste große Schlacht gab es in dem Projekt bereits.

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