Etappen-Speichern
Bei kurzen Renndistanzen, also etwa selbst erstellten Grand-Prix-Rennen mit drei oder fünf Runden Umfang, müssen wir wegen den Reifen nicht an die Box. Sehr wohl aber wenn wir längere Sessions fahren - also 25, 50 oder 100 Prozent (weiter modifizieren können wir die Distanz nicht). Und das können dann schon mal um die 70 Runden sein. Über ein Menü legen wir dann zu Beginn des Rennens eine Strategie fest, also in welcher Runde wir einen Wechsel auf welche Reifen planen.
Auch die Benzinstrategie spielt eine Rolle: Ist das Auto vollgetankt, ist es wegen seines höheren Gewichts langsamer, als wenn der Sprit sparsam bemessen wird. In letzterem Fall kann es dann aber durchaus vorkommen, dass der Treibstoff in der letzten Runde ausgeht und das gesamte Fahrerfeld nach und nach an einem vorbeizieht, während man selbst wie ein Moped am Straßenrand entlangschneckt - für Bleifüße ein echter Alptraum.
Weil die Rennen dann in ihrer Gesamtlänge auch mal mehrere Stunden dauern können, hat Codemasters die Möglichkeit der Zwischenspeicherung eingebaut. Egal wo wir uns in einer Session befinden, wir können übers Pause-Menü einen Speicherstand anlegen und den Wettbewerb dann irgendwann später fortsetzen. Das ist nicht nur gut, wenn mal unerwartet Besuch kommt oder die Zeit einfach nicht für ein Rennen über die volle Distanz ausreicht, sondern auch, um erfolgreichen Fortschritt zu speichern.
Sollte die Rückspulfunktion (je nach Schwierigkeitsgrad stehen uns ein paar Rücksetzer zur Verfügung) nämlich schon über Gebühr strapaziert worden sein, ist das Rennen nach nur einem kleinen Fahrfehler unter Umständen schon gelaufen. Das ist zwar realistisch, aber oft eben auch sehr frustierend, mit der Speicherfunktion kehren wir immerhin an eine Stelle zurück, die wir bis dahin erfolgreich absolviert haben. Und wer das nicht mag, muss die Funktion ja nicht nutzen.
Rookie-Fahrer
Der im letzten Jahr einfach so mir nichts, dir nichts aus dem Spiel verbannte Grand-Prix-Modus kehrt in diesem Jahr wieder zurück, eine gute Nachricht. Wir können also ein oder gleich mehrere Rennen mit oder ohne Qualifying und Training mit unserem Lieblingsfahrer zusammenstellen. Wer also keine Lust auf eine komplette Saison mit Vettel und Co. im Season-Challenge-Modus hat, der entscheidet sich für diese sehr flexible Variante, seine eigenen Renn-Sessions zusammenzustellen.
Etwas weiter unten fangen wir an, wenn wir den Karrieremodus starten: Wir suchen uns eines der kleineren Teams aus (Toro Rosso, Marussia, solche Kaliber) und starten als Rookie in unsere erste Saison.
Wie im Season-Challenge-Modus kommt es nun darauf an, möglichst gute Ergebnisse in Trainings, Qualifyings und Rennen zu erfahren. Nur sind die Ziele nicht ganz so hoch gesteckt, als wenn wir als Alonso, Hamilton und Co. unterwegs sind. »Starte von Platz 18«, »Hol im Rennen Platz 12 heraus« - Erfolge sind so für unterschiedliche Leistungsstufen auch verschieden definiert.
Wichtig ist in der Karriere erst mal, die Nummer eins im Team zu werden, um Upgrades fürs Auto als erstes zu bekommen. Mit der Zeit und dem Erfolg kommen dann auch Vertragsangebote von anderen Teams und so arbeiten wir uns von Rennen zu Rennen, von Saison zu Saison nach oben.
Schade, dass auch diesmal wieder keine andere Rennklasse mit an Bord ist. Wir würden uns die GP2 oder die Formel BMW als Rookie-Sprungbrett wünschen. Das würde den Karrieremodus nochmal aufwerten.
Unpersönlich
Alles in allem macht die Karriere an sich großen Spaß, ist aber genauso unpersönlich inszeniert wie in den vergangenen Jahren. Immer noch findet sie außerhalb der Rennstrecke nur in Menüs sowie der Garage in der Boxengasse statt. Da war der Tour-Bus, aus dem wir unsere Karriere vor einigen Jahren noch gesteuert haben, deutlich atmosphärischer. Wir dürfen keinen Charakter erstellen, kein Helm-Design basteln, keine Jubel-Pose auswählen.
Und am Ende, wenn wir nach viel Arbeit endlich mal einen Podiumsplatz erreichen, bekommen wir dieselbe langweilige Jubelsequenz vorgespielt, die wir vorher schon zig Mal gesehen haben. Ernsthaft, Codemasters? Nichts da mit Siegerehrung, Champagnerspritzen und Pokalübergabe. Keine Grid Girls, keine Einführungsrunde vorm Rennstart, keine Ehrenrunde nach dem Rennen. Das gilt übrigens auch für alle anderen Modi und Einzelrennen.
F1 2013 hat auf dem Asphalt seine Stärke, abseits davon ist der Titel aber - mal abgesehen von den schicken F1-Bildern während der Ladezeiten - so lebendig wie ein Sack Zement. Dabei könnten die Macher mit ein bisschen Investition ins Drumherum eine deutlich bessere Atmosphäre erzeugen.
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