Im Jahr 2077 wird die USA in einem Atomkrieg durch unzählige solcher Explosionen in eine radioaktive Wüste verwandelt. Rollenspiel-Veteranen wissen das bereits: Es ist die Vorgeschichte zu den Fallout-Spielen, von denen bislang zwei offizielle Teile (1997 und 1998) und mehrere Ableger erschienen sind. Es sind Klassiker, die zu Recht Kultstatus genießen. Die Firma hinter diesen Spielen, Black Isle Studios, existiert nicht mehr. Vor einigen Jahren kaufte Bethesda die Rechte an der verwaisten Serie. Die Oblivion-Macher arbeiten seitdem daran, die USA erneut zu vernichten – diesmal allerdings nicht mehr die Westküste, sondern die Ostküste um die Hauptstadt Washington.
Strahlungsschäden
Normalerweise beginnt Fallout 3 mit Ihrer Geburt im Bunker 101, einer von mehr als 200 Untergrund- Installationen, in der Menschen in den USA den Atomkrieg überlebt haben. Aber den Prozess, in dem Sie die wichtigsten Stationen Ihres jungen Lebens szenenweise durchleben und dadurch Ihren Helden definieren (siehe vorherige Vorschau), lassen wir diesmal aus und beginnen gleich mit dem Auszug aus dem Bunker.
Das schwere Stahltor rollt zur Seite, wir sind geblendet: Zum ersten Mal in unserem Leben sehen wir Sonnenlicht. Zum ersten Mal seit 200 Jahren verlässt ein Mensch Bunker 101, in dem Generationen aufgewachsen und gestorben sind, ohne je die Außenwelt zu erblicken. Aber unser Vater ist verschwunden, aus dem hermetisch abgeriegelten Komplex, und er kann nur an einen Ort gegangen sein: nach draußen. Also müssen wir ihm dort nachspüren.
Unser erster Schritt in die Welt des 23. Jahrhunderts beginnt auf einem Hügel. Es ist warm und friedlich; leise rauscht der Wind, Mücken summen um unsere Ohren. Um uns herum erstrecken sich die Trümmer der Zivilisation. Auf der langgezogenen Ebene liegen die schwarzen Würfel ruinierter Apartmentblocks und Bürogebäude. Zerfledderte Farmhäuser bewachen dürre Felder; struppiggelbes Gras ist die einzige Vegetation, die Büschel wachsen zwischen dem zerbrochenen Asphalt der Straßen und rund um die verkohlten Stümpfe der Bäume.
Gerippe von Hochspannungsmasten ziehen sich entlang der Eisenbahntrassen. Autobahnbrücken, die einst auf Stelzen die Landschaft überspannten, enden abrupt im Nichts. Auf den stehen gebliebenen Resten haben Wegelagerer in ausgebrannten Lastwagen schäbige Camps eingerichtet und beschießen von oben die wilden Hunde und die Herden doppelköpfiger Brahmin, mutierte Nachfahren von Rindern, die aus radioaktiv verstrahlten Tümpeln saufen.
Zum Horizont hin verdichtet sich die Landschaft zur Ruinenmasse, die einst eine Stadt war und Washington hieß. In ihrer Mitte ragt das Washington Monument in die Höhe, angefressen und zerlöchert zwar, aber der Obelisk steht noch. Auch die zur Hälfte eingefallene Kuppel des Kapitols ist zu erkennen, und irgendwo dahinter muss das Pentagon liegen, das jetzt »Citadel« heißt und das Hauptquartier der Brotherhood of Steel ist. Aber das wissen wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
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