Die Weltmeisterschaft in Russland wird das Sportereignis 2018. Da ist es nur logisch, dass auch FIFA 18 daraus Profit schlagen will und zwei Wochen vor dem großen Fußballturnier ein WM-Update veröffentlicht. Allerdings verlangt EA Sports diesmal kein Geld für den WM-Modus, sondern spendiert allen Fans mal eben einen kostenlosen Patch.
Das ist auch erstmal eine klasse Sache, denn das bedeutet Gratisinhalte für alle. Zwei Haken hat die Sache dann aber doch: Erstens sorgt das Update für einige technische Probleme und zweitens führt ein neuer Ultimate-Team-WM-Modus wieder mal zu nervigem Pay2Win.
Was der WM-Patch gut macht
Das Update liefert haufenweise neue Inhalte für FIFA 18. Im kostenlosen Patch enthalten sind unter anderem 49 voll lizenzierte Nationalmannschaften, zwölf originale WM-Stadien, etliche neue Trikots und einige neue WM-Modi.
Ihr wollt wissen, was drin steckt?Alle Inhalte des FIFA 18 WM-Modus
Wie in einem Mini-Karrieremodus können wir nun die komplette Weltmeisterschaft durchspielen und unsere Lieblingsnation zum Titel führen. Alternativ erstellen wir einfach ein komplett neues WM-Turnier, an dem auch Länder teilnehmen, die sich dieses Jahr nicht für die Endrunde qualifiziert haben (zum Beispiel die Niederlande oder Italien).
Außerdem ist ein neuer FUT-Modus im Paket enthalten, in dem wir parallel zum eigentlichen Ultimate-Team-Modus eine komplett neue Sammelkarten-Mannschaft erstellen - diesmal nur mit Nationalspielern. Dafür hat EA für alle Länder aus dem WM-Update neue blau-rote Spielerkarten erstellt, die es nun wieder einmal zu sammeln gilt.
Wer ist für Deutschland dabei?Die neuen Karten der deutschen Nationalmannschaft
Die beiden FUT-Modi laufen unabhängig voneinander, sodass wir noch einmal eine völlig neue Ultimate-Team-Karriere starten können, ohne unser bereits bestehendes Team zu gefährden. Doof ist aber, dass wir nur einmal eine WM-Mannschaft gründen können. Für einen Neustart im WM-FUT-Modus müssen wir auch unser normales Ultimate Team auf null zurücksetzen. Es würde natürlich sehr wehtun, wenn man seinen gesamten FUT-Fortschritt opfern muss, nur weil anfangs »aus Versehen« Costa Rica als Nationalität ausgewählt hat.
In Sachen Umfang überzeugt das Update also voll und ganz, insbesondere weil die neuen Inhalte nichts kosten. Dafür ändert der Patch aber auch (bis auf eine Handvoll Problembehebungen an Kleinigkeiten) nichts am Gameplay von FIFA 18. Die bekannten Stärken und Schwächen von EAs Fußballsimulation bleiben also weiterhin bestehen.
FIFA 18 im Test: Was wir am Hauptspiel mochten - und was wir über Pay2Win denken
Was der WM-Patch falsch macht
Und damit sind wir auch schon bei den Kritikpunkten am WM-Patch angelangt: Wie eingangs erwähnt, läuft das Update technisch nicht perfekt. Gelegentlich beendet sich das Spiel zum Beispiel einfach selbst oder bleibt im Ladebildschirm hängen.
Noch wesentlich schlimmer ist aber ein Bug im FUT-Modus, der Spielern erst einen großen Segen und danach große Sorgen bereitet. Viele FIFA-Fans berichteten nach dem Download des Patches nämlich davon, dass sie in ihren Ultimate-Team-Stores plötzlich hunderte Kartenpakete vorfanden, die sie überhaupt nicht gekauft hatten. Die Betroffenen durften sich also erstmal über haufenweise geschenkte FUT-Karten freuen, doch der Jubel hielt nicht lang.
Denn EA Sports hat sich natürlich nicht auf einmal die Spendierhosen angezogen und verteilt Gratis-Kartensets. Stattdessen haben die Entwickler noch am Release-Tag des Patches den Ultimate-Team-Store kurzerhand geschlossen, um den Fehler zu beheben.
Während Konsolenspieler nach wenigen Stunden wieder uneingeschränkt zocken durften, warten PC-Spieler auch 24 Stunden nach Schließung des FUT-Stores noch immer darauf, dass sie in Ultimate Team wieder neue Spieler kaufen können.
Warum ist der Patch eigentlich kostenlos?
In Ultimate Team schlummert auch das nächste Problem des neuen Patches: FIFA 18 setzt mit dem FUT-WM-Modus wieder mal voll auf Pay2Win und zahlungswillige Fans. Anders als im normalen Ultimate Team fehlt in der WM-Variante nämlich der Transfermarkt. Wir können uns also nicht mehr gezielt Spieler kaufen, sondern müssen nun vollkommen auf das Herz der Karten vertrauen.
Zwar erhalten wir auch nach jeder gespielten Partie (unabhängig von Sieg oder Niederlage) einen neuen FUT-Nationalspieler für unser Team. Schnell verstärken lässt sich unser Team so aber nicht, weil der Zufall entscheidet, welche Spieler wir erhalten. Und bei Hunderten Nationalspielern sind natürlich auch viele dabei, die ich nicht in meinem Team gebrauchen kann.
FIFA 18 lockt die Spieler nun also mehr denn je, Echtgeld für FIFA Points auszugeben, um sich neue Karten zu kaufen. Spieler, die kein Echtgeld ausgeben möchte, schauen dagegen blöd aus der Wäsche, wenn sie mit der zahlenden Konkurrenz nicht mithalten können.
Tipps und Tricks: So habt ihr auch ohne Echtgeldeinsatz Erfolg in FUT 18
Das ist wohl auch der Grund, warum der Patch kostenlos ist. Ultimate Team ist die Einnahmequelle Nummer eins für EA Sports und deswegen nutzen sie jede Möglichkeit, um den FUT-Modus auszubauen und noch mehr Kartensets zu verkaufen. Von Pay2Win halten wir aber nicht viel, deswegen haben wir unsere ursprüngliche Wertung schon einmal um fünf Punkte gesenkt. Und so gut der kostenlose WM-Patch auch ist, die Pay2Win-Problematik wird durch ihn nur noch schlimmer.
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