Foundation im Test - Lohnt sich der mittelalterliche Städtebau-Simulator im Early Access?

Der Frühzugang zum organischen Aufbaustrategiespiel Foundation kostet rund 30 Euro. Nach dem Anspielen finden wir, dass das recht viel Geld für (noch) sehr wenig Spiel ist.

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Mittelalter und Aufbaustrategie kennt jeder, oder? Aber was zum Geier ist denn mit »organisch« gemeint? Diesen Ausdruck verwendet Entwickler Polymorph Games, um zu beschreiben wie in Foundation unser virtuelles Städtchen wächst und gedeiht, wenn seine Bewohner zufrieden sind. Die bauen ihre Wohnhäuser nämlich selbst, während wir uns um Gebäude wie Windmühlen, Schmieden und Kirchen kümmern.

Nebenher entstehen zwischen diesen Einrichtungen und Häusern ganz von allein Trampelpfade, die Schafe auf den Herden werden zusehends runder und flauschiger und das organisch angebaute Getreide (ha!) wächst auf den Feldern. Bis es so rund läuft, scheitern wir aber erst mal ordentlich.

Early-Access-Check
Satisfactory ist für einen »richtigen« Test noch viel zu unfertig. Trotzdem wollen wir euch natürlich bei der Kaufentscheidung nicht im Stich lassen, schließlich kostet das Spiel schon jetzt bares Geld. Deshalb findet ihr hier einen »Early-Access-Test« - ohne Wertung, aber mit eindeutigen Aussagen zur aktuellen Qualität des Spiels.

Tod durch Steuern

Horst ist ein arbeitsloser Dorfbewohner. Also klicken wir Horst an und machen ihn über die Berufswahl zum Holzfäller. Seinen Kumpel, Horst II, machen wir zum Handwerker. Dann wählen wir über das Baumenü die Holzfällerhütte aus, damit Horst die Erzeugnisse seiner Arbeit auch irgendwo lagern kann. Horst II zimmert jetzt am von uns festgelegten Ort die Hütte zusammen, für die Horst das nötige Material erzeugt. Andere Dorfbewohner machen wir zu Steineklopfern, Beerensammlern und so weiter - was eben gerade gebraucht wird. Bei Bedarf schulen wir unsere Dörfler jederzeit mit einem Klick auf einen anderen Job um, doch wer seinem Beruf lange treu bleibt, wird darin mit der Zeit besser. Praktisch!

Wir bauen die Industrie auf. Um Wohnhäuser und Trampelpfade kümmern sich unsere Dorfbewohner selbst. Wir bauen die Industrie auf. Um Wohnhäuser und Trampelpfade kümmern sich unsere Dorfbewohner selbst.

Furchtbar intuitiv ist das alles aber noch nicht, denn bis auf ein paar Anweisungen zum Spielstart wie »Baue einen Marktplatz und verkaufe Beeren« ohne jede Erklärung, überlässt uns Foundation unserem Schicksal. Es gibt zwar ein Hilfsfenster im Menü, das grundlegende Spielelemente zumindest anreißt, eine richtige Anleitung oder ein Tutorial ersetzt dies jedoch nicht.

So lässt unser Versagen dann auch nicht lange auf sich warten. Wir beanspruchen viel zu schnell mehr Landfläche für unsere Stadt, geben Gebäude wie Försterhütten in Auftrag, einfach weil wir sie freigeschaltet haben, und stellen kurze Zeit später fest, dass wir plötzlich abartig hohe Steuern abdrücken müssen und rapide einen gewaltigen Schuldenberg auftürmen. Ohne Gold ist mit dem Bauen Schluss, die Dorfbewohner sind sterbensunglücklich und unsere Wirtschaft existiert noch gar nicht. Also alles zurück auf Anfang!

Die Tragödie des Mittelalters: Warum wir es lieben, aber die Spiele-Industrie nicht mehr (Plus-Podcast)

Die Community hilft

Was Foundation nicht erklärt, lernen wir in derGuide-Sektionauf Steam, wo User hervorragende Anleitungen und Spielhilfen erstellt haben - auch in deutscher Sprache! Dort lernen wir nach mehreren gescheiterten Anläufen ohne Hilfe, dass wir Ressourcen wie Stein oder Beeren unendlich sammeln können, ohne, dass diese jemals zur Neige gehen.

Selbstläufer – Rohstoffe wie Stein und Beeren gehen nie aus, Bäume pflanzen wir nach. Unser kleines Dorf ist autark und braucht Industriezweige wie Erz und Getreide überhaupt nicht. Selbstläufer – Rohstoffe wie Stein und Beeren gehen nie aus, Bäume pflanzen wir nach. Unser kleines Dorf ist autark und braucht Industriezweige wie Erz und Getreide überhaupt nicht.

Also pflücken unsere Untertanen ab sofort Beeren wie bekloppt und verticken sie auf dem Markt an unsere eigenen Dorfbewohner, was reichlich Gold in die Kassen spült. Im weiteren Spielverlauf schalten wir zudem eine Handelsroute mit einem Nachbardorf frei, das ebenfalls Beeren kauft und im Gegenzug Brote verhökert. Die Backwaren kaufen wir billig ein und verticken sie dann per Marktplatz mit Gewinn an unsere Dörfler.

Um die Wirtschaft weiter anzukurbeln, versuchen wir uns an einer Fertigungskette. Unsere Handwerker zimmern eine Farm zusammen, auf der wir Schafe anbauen. Die werden automatisch geschoren, dann wandert die Wolle in die frisch gebackene Weberhütte, wo sie zu Stoff verarbeitet wird.

Der Stoff wiederum geht an einen Schneider, der daraus Kleidung fertigt. Den Überschuss, den er nicht verarbeiten kann, verscherbeln wir ans Nachbardorf, die feschen Klamotten kommen auf den Marktplatz für noch mehr Kohle. Ab sofort haben wir immer tonnenweise Gold - wir haben die Wirtschaft besiegt! Das war dann doch etwas einfacher als erwartet. Hier muss die Balancing-Schraube noch etwas nachjustiert werden.

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