Seite 2: Gears 5 im Test - Die Definition eines Action-Blockbusters

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Ein Gears mit Open World?

Nach dem ersten Akt nimmt die Handlung einen etwas persönlicheren Ton an. Kait wird von Kopfschmerzen und immer schlimmer werdenden Visionen vom Schwarm geplagt. Um Antworten zu finden, zieht sie zusammen mit Del und Jack in den kalten Norden. Doch statt weiterer durchinszenierter Schlauchlevel erwartet uns nun ein Novum für die Gears-Reihe: eine Open World! Oder zumindest der Ansatz davon.

Die Welt erkunden wir auf einem Skiff, eine Art Schneeschlitten, der wie beim Kitesurfen von einem Lenkdrachen gezogen wird. Wobei: Wirklich viel zu erkunden gibt es gar nicht. Die Hub-Level sind recht klein und leer und dienen primär als Sammelstätte für optionale und kurze Nebenaufgaben. In denen säubern wir meistens einen Bereich von Gegnern, etwa einen Wasserturm oder einen Zugtunnel. Als Belohnung winken besonders mächtige Upgrades für Jack.

In den offenen Gebieten fahren wir mit dem sogenannten Skiff herum. In den offenen Gebieten fahren wir mit dem sogenannten Skiff herum.

In anderen Teilen der Schnee- und später Wüstenwelt liegen Waffen-Relikte, quasi verbesserte Versionen der Standard-Knarren. Das Hammerburst-Relikt etwa erhöht seine Salvenlänge mit jedem weiteren Abzug.

So positiv Open World auch konnotiert ist, die Hub-Welten in Gears 5 polarisieren. Auf der einen Seite geben sie das Tempo an den Spieler ab und lassen ihm damit die Freiheit, wie stracks er durch die Kampagne gehen will. Auf der anderen Seite sind das durchdachte Tempo und die inszenierte Action die Kernstärken der Gears-Reihe - dadurch können sich diese offenen Abschnitte für manche Spieler auch wie eine unnötige Spielzeitstreckung anfühlen.

Die gute Nachricht: Wie schon bei Jack ist es größtenteils optional, ob ihr die Welt erkunden wollt oder nicht. Das Spiel zwingt euch nicht zu Nebenaufgaben und zur nächsten Hauptquest dauert es stets nur wenige Minuten.

Manchmal nimmt Gears 5 ganz bewusst Tempo raus, etwa beim Erkunden dieses Dorfes. Manchmal nimmt Gears 5 ganz bewusst Tempo raus, etwa beim Erkunden dieses Dorfes.

Gewohnt umfangreicher Multiplayer

Die Kampagne umfasst je nach Spielstil rund neun bis zwölf Stunden und ist damit etwas umfangreicher als in den Vorgängern. Schade: Ähnlich wie im vierten Teil gipfelt das Ende in einem Cliffhanger, der erst im sechsten Gears aufgelöst wird. Bis dahin bietet aber der umfangreiche Multiplayer jede Menge Langzeitmotivation.

Der Multiplayer unterteilt sich in Versus, Horde und Escape. Bei Versus handelt es sich um einen klassischen PvP-Modus, in dem ihr in verschiedenen Modi in 5-gegen-5-Matches antretet. Zur Auswahl stehen neben Klassikern wie Team Deathmatch und King of the Hill auch experimentellere Modi wie Dodgeball, in denen wir Mitspieler durch das Ausschalten eines Gegners wiederbeleben.

Vorbildlich: Wir können unsere Matches auch benutzerdefinieren, KI-Gegner hinzuschalten und Details wie Länge und Karte bestimmen.

Im Hordemodus besitzt jeder Charakter eigene Fähigkeiten und Talente, die wir durch Levelaufstiege freischalten. Im Hordemodus besitzt jeder Charakter eigene Fähigkeiten und Talente, die wir durch Levelaufstiege freischalten.

Unsere Testbedingungen

Wir konnten mit unserer Vorab-Version sowohl die Kampagne durchspielen als auch sämtliche Multiplayer-Modi gegen menschliche und KI-Gegner testen. Version und Server liefen dabei durchgehend problem- und bugfrei. Sollte es unter Live-Bedingungen Probleme, werden wir darüber selbstverständlich berichten und gegebenenfalls abwerten.

Der Koop-Klassiker Horde umfasst alle neue Waffen und Gegner aus Gears 5 und läuft ansonsten nach dem gewohnt spaßigen Prinzip ab: Ihr müsst euren Fabrikator mit bis zu vier Freunden vor herannahenden Gegnerwellen beschützen, die mit jeder Runde stärker werden. Für das Ausschalten von Gegner bekommen wir Energie, mit der wir am Fabrikator etwa neue Waffen, Barrieren und Geschütztürme herstellen.

Die spielbaren Charaktere unterteilen sich in unterschiedliche Klassen wie Tank, Späher und Angreifer und besitzen neben einzigartigen Fähigkeiten ein eigenes Loadout. Nach einem Match bekommt ihr Erfahrungspunkte, mit denen wir neue Skins freischalten und die Charaktere aufleveln. So bekommt wir zusätzliche Perks wie etwa höhere Energie-Drops oder mehr Schrotflintenschaden. Das Progressionssystem motiviert, die unterschiedlichen Klassen laden zum Experimentieren ein.

Das Multiplayer-Highlight: Im Koop auf der Flucht

Unser Highlight aus dem Multiplayer-Bereich ist ein ganz neuer Spielmodus namens Escape. Das Szenario: Wir steigen in einen Schwarmbau hinab und zünden dort eine Bombe, die nach 60 Sekunden detoniert und die Gänge langsam mit Gift flutet. Über mehrere sogenannte Akte fliehen wir aus dem Bau, der sich aus zahlreichen Gängen und Windungen zusammensetzt.

Der Escape-Modus fühlt sich sehr erfrischend an, weil er uns aus unserer gewohnten Komfortzone zwingt: Wir müssen auf der Flucht vorm Gift immer in Bewegung bleiben, Waffen und Patronen erkämpfen und auch mal unvorbereitet in Gegnergruppen stürmen, wenn die Zeit knapp wird.

Im Escape-Modus haben wir ähnlich wie im Horde-Modus die Wahl aus unterschiedlichen Klassen. Im Escape-Modus haben wir ähnlich wie im Horde-Modus die Wahl aus unterschiedlichen Klassen.

Das widerspricht dem klassischen Gears-Design und stellt uns vor neue Herausforderungen, da wir eben nicht gemütlich von Deckung zu Deckung latschen und mit einem komfortablen Munitionsvorrat Gegnerhorden auseinandernehmen können. Stattdessen fühlen wir uns tatsächlich wie ein Eindringling, der unter Zeitdruck mit dem Wenigen vorliebnehmen muss, das er findet.

Wie auch im Horde-Modus unterteilen sich die Charaktere in unterschiedliche Klassen mit eigenen Fähigkeiten. Zur Auswahl stehen drei extra für den Escape-Modus erschaffene Figuren: Der Support versorgt seine Mitspieler mit Munition, die Späherin geht mit ihrer Elektroklinge in den Nahkampf und der Tank erschafft eine Barriere, die Kugeln abfängt. Durch ein Progressionssystem schalten wir auch hier nach einer Partie neue Talente frei.

Gears 5 versucht sich an einigen Stellen neu zu erfinden, vergisst dabei aber seine Kernstärken nicht. Auch der fünfte Teil ist ein Action-Blockbuster, der in seinen Missionen perfekt durchgeskriptet ist und das Maximum aus seinem Gameplay-Korsett rausholt. Und wer erst mit der Kampagne durch ist, findet im Multiplayer genug Inhalt für Dutzende weitere Stunden (Koop-)Action.

So viel Druck! Wir stehen unter Beschuss, haben kaum Munition und das Gift kommt! Der Escape-Modus zwingt uns aus unserer Komfortzone. So viel Druck! Wir stehen unter Beschuss, haben kaum Munition und das Gift kommt! Der Escape-Modus zwingt uns aus unserer Komfortzone.

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