Spoilerfreiheit
Wir hatten eine Menge Spaß mit den coolen Ideen und Wendungen von Gears of War 4. Deshalb wollen wir Ihnen diesen Spaß nicht verderben und beschränken uns bei Szenenbeschreibungen auf das Nötigste. Auch die Geschichte der Solokampagne schneiden wir nur kurz an, ohne Wendungen vorwegzunehmen.
Rat-tat-tat! Wrumm, wrumm! Kreisch! Spratz! Die Kettensägen-Maschinengewehr-Kombination »Lancer« ist Synonym für Gears of War und feiert in Gears of War 4 selbstverständlich ihre blutrünstige Rückkehr. Bevor wir uns jedoch ins Monstergemetzel stürzen, seien ein paar Worte zur Vorgeschichte von Gears of War 4 erlaubt - denn seit Gears of War 3 hat sich einiges am Status Quo geändert.
Die Story setzt 25 Jahre nach dem Ende des Vorgängers an: Die Locust sind dank eines Imulsion-Zerstörers besiegt, die Menschen des Planeten Sera können endlich wieder in Frieden leben. Doch die neue KOR (Koalition ordentlicher Regierungen) entwickelt sich zu einem totalitären Machtapparat, der über die von Sturmwällen umgebenen Städte herrscht. Risse in der Planetenoberfläche sorgen nämlich für Monsterstürme, die alles vernichten, was ihren Weg kreuzt.
Windows-10-Pflicht
Gears of War 4 erscheint auf dem PC ausschließlich für Windows 10 und unter DirectX 12, außerdem ist es an den Windows-Store gebunden. Im Vergleich zu Steam und Co. gibt es beim Windows Store derzeit noch einige technische Einschränkungen. So können Sie noch keine zusätzlichen Spiele-Mods installieren, es gibt keinen exklusiven Vollbildmodus und der Installationspfad von Spielen lässt sich nur über Umwege verändern. Mehr Informationen zum Windows Store und seinen Eigenheiten finden Sie in unserem ausführlichen FAQ zu Microsofts Windows Store.
Doch das sind nicht die einzigen Sorgen der Menschen: Angewidert von der Richtung, die die neue Regierung einschlägt, spalten sich kleine Gruppen ab. Diese sogenannten Outsider leben in der durch die Imulsion-Waffe und die Stürme verwüsteten Einöde, die einmal die Oberfläche Seras war. Dringend benötigte Ressourcen holen sich die Outsider auf Raubzügen in KOR-Siedlungen.
Bei einem dieser Raubzüge lernen wir die neuen Helden James Dominic Fenix sowie seine Freunde Del Walker und Kait Diaz kennen. JD ist Marcus Fenix' rebellischer Sprössling, der sich von seinem berühmten Vater, dem Helden der Locustkriege, entfremdet hat. Zusammen mit Del desertierte er von den KOR-Truppen und schloss sich einer Gruppe von Outsiders an, die von Kaits Mutter Reyna angeführt wird.
Das Team will zum Kern einer neu angelegten KOR-Siedlung vordringen, um dort den Fabrikator zu stehlen. Das ist eine für die Outsider wichtige Kiste, mit der sich Verteidigungsanlagen und andere Bauteile fertigen lassen. Doch obwohl die Baustelle menschenleer ist, stellt sich dem Trupp eine Wachmannschaft entgegen.
Deutsche Version
Die deutsche Version von Gears of War 4 wurde von der USK ab 18 Jahren freigegeben und ist ungeschnitten - es splattert also ganz prächtig. Mit etwas Fummelei dürfen Sie die Fortsetzung nicht nur in der guten deutschen Synchronisation (hundertmal besser gelungen als beim ersten Teil), sondern auch im englischen Originalton genießen.
Blechbüchsen als Gegner?
Die »DeeBees« sind mechanische Soldaten der KOR und die erste Gelegenheit, unsere Kampfkünste unter Beweis zu stellen. Während wir (wahlweise auch im Koop für zwei Spieler) über die riesige Baustelle in Richtung Stadtkern laufen, kriegen wir es nach und nach mit immer stärkeren Varianten der Roboter zu tun. So lernen wir, die Taktiken, die uns die bekannte Duck&Cover-Spielmechanik bietet, zu unserem Vorteil zu nutzen und die Gegner systematisch auf Schwachstellen abzuklopfen.
Schon nach wenigen Scharmützeln sind Gears-Veteranen wieder komplett drin: Das typische Deckungsgeballer ist wie Radfahren - einmal gemeistert, verlernt man es nicht wieder. Im Klartext: Wir betreten einen neuen Abschnitt, und uns stechen sofort Deckungsmöglichkeiten wie Kisten oder Mauern ins Auge, die wir nutzen, um uns der anstürmenden Gegner zu erwehren, die ebenfalls in Deckung gehen.
Die Steuerung per Maus und Tastatur funktioniert gut, vor allem genaues Zielen funktioniert natürlich besser als mit dem Gamepad. Wer das typische Gears-Spielgefühl von der Konsole erleben will, kann aber natürlich auch mit dem Controller losziehen.
Ab hier heißt es entweder, immer wieder den Kopf aus der Deckung zu nehmen, um unvorsichtige Gegner zu erwischen, oder zu versuchen, von Schutzmöglichkeit zu Schutzmöglichkeit zu flitzen, um die Widersacher zu flankieren. Neu ist ein Nahkampfmanöver, bei dem wir einen Gegner über die Deckung zu uns heranziehen, um ihm unser Messer in den Leib zu rammen und ihn damit auf der Stelle zu erledigen.
Das funktioniert dank der eingängigen Steuerung hervorragend, schnell fühlen wir uns wieder heimisch, setzen alte Tricks ein - beispielsweise Granaten, um Gegner aus der Deckung zu treiben und abzufertigen. Herrlich!
Play anywhere
Gears of War 4 gehört zu Microsofts Play-anywhere-Programm, Sie bekommen also zum Kauf der digitalen Version kostenlos die Xbox-One-Umsetzung dazu - und umgekehrt. In die Cloud geladene Spielstände sind mit beiden Versionen kompatibel.
Allerdings fehlt Gears-Veteranen bis hierher auch etwas: Das spritzende Blut und das Waten durch zerteilte Locustkörper gehört einfach zu der Serie dazu. Und Gears of War 4 will durch die Konzentration auf mechanische Gegner innerhalb der ersten Kapitel einfach nicht richtig abliefern.
Doch dieses Fehlen der Gears-Brutalität wird durch etwas Anderes aufgewogen: Erstmals setzen uns die Entwickler innerhalb der Serie keine vor Testosteron triefende Military-Bromance um steroidgemästete Machosoldaten vor, sondern wir bekommen es mit (verhältnismäßig) normalen Charakteren zu tun.
Wer sich den Haupthelden JD einmal genauer ansieht, wird eine gewisse Ähnlichkeit zu Uncharteds Nathan Drake feststellen. JD könnte der jüngere, aufgepumpte Bruder des PlayStation-Helden sein. Und etwas überraschend entwickelt sich auch der Ton des Spiels stark in eine Richtung, die eher Naughty Dogs locker flockigen Uncharted-Abenteuern ähnelt als den düsteren, zynischen Gears-Vorgängern.
Die charmant-neckischen Unterhaltungen der drei Helden lassen uns ein ums andere Mal schmunzeln, ja sogar laut lachen. Wir spüren bei JD, Kait und Del eine ähnliche Dynamik wie zwischen Nate, Elena und Sully. Eine glaubhafte Freundschaft. Ein Novum für die Serie.
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