Fazit der Redaktion
Dimitry Halley
@dimi_Halley
Meine Wildlands-Spielzeit liegt irgendwo im dreistelligen Bereich, denn das 2017er Ghost Recon gab mir etwas, das gerade sonst kein Action-Spiel hat: Einen Open-World-Shooter, in dem ich mich ganz auf Grips und Waffengeschick verlassen muss. Nicht falsch verstehen, auch mit einem The Division habe ich viel Freude, nur eben auf andere Art. Wildlands erweckte einfach genau das richtige Special-Forces-Gefühl, ohne zum Hardcore-Arma-Klon zu werden. Ghost Recon: Breakpoint könnte all das noch gehörig besser machen.
Die Liste an Neuerungen klingt wie ein Fan-Wunschzettel: Ich bekomme an zig Ecken und Enden mehr Möglichkeiten, meine Einsätze zu planen und durchzuführen. In Wildlands wurde der Sam Fisher in mir stets beim Schleichen ausgebremst, weil ich die Zeit nicht vorspulen und keine Wachen wegschleppen konnte. Beides macht Breakpoint möglich. Der Scharfschütze in mir war gelangweilt, weil man im Koop nie auf eine echte Rollenverteilung angewiesen war. Schließlich kann man jederzeit seine Waffen durchschalten. In Breakpoint bringen die Soldatenklassen genau das.
Und dass die Story noch persönlicher und wichtiger werden soll, ist ein Bonus, den ich gerne mitnehme. Diese Liste könnte ich noch ein Weilchen fortsetzen, aber dafür habt ihr ja den Artikel. Kurzum: Breakpoint könnte super werden. Allerdings habe ich noch einige Bedenken wegen der ganzen Progressionsspiralen. Kein anderer Publisher liebt Muster so sehr wie Ubisoft. Und deshalb hat mittlerweile fast jedes Ubisoft-Spiel Level-Ups, Loot-Systeme, Gegner mit Lebensbalken und Items in Seltenheitsgraden. Service Games lassen sich mit all diesen Dingen lange am Leben halten (und über Lootboxen monetarisieren), nur gefährden RPG-Mechaniken im Fall von Breakpoint eben genau das, was Wildlands so sehr auszeichnete.
Ich will in einem Ghost Recon keine zwei Minuten auf Roboter einschießen, bevor sie in die Knie gehen, nur weil mein Level niedriger ist. Auch nicht in einem Raid. Aber malen wir mal den Teufel nicht zu früh an die Wand: Mein erster Anspiel-Eindruck stimmt mich - auch wenn er sehr kurz vor - grundsätzlich optimistisch. Und die erste Beta wird sicherlich zeigen, ob sich Breakpoint sich in die richtige oder in die falsche Richtung bewegt.
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