Seite 2: Grid im Test - Mit angezogener Handbremse

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Wer braucht schon Teamkollegen?

Die Rennen bestreitet ihr nicht allein, sondern wie schon in Grid: Autosport mit einem Teamkollegen. Bessere Fahrer kosten mehr Geld und wollen ein größeres Stück vom Preisgeld abhaben, fahren dafür aber auch öfter aufs Podest.

Dennoch spielt sich diese Team-Mechanik arg langweilig. Im Rennen könnt ihr eurem Kollegen den Befehl zum Angreifen oder Verteidigen geben - das war's. Spannender werden die Events dadurch nicht. Außerdem haben eure Teamkollegen genauso viel Persönlichkeit wie eure Gegner: gar keine.

Das Schadensmodell wirkt sich wahlweise optisch oder auch leistungstechnisch aus. Das Schadensmodell wirkt sich wahlweise optisch oder auch leistungstechnisch aus.

Apropos persönlich: Damit sich eure Wagen von der Konkurrenz abheben, brezelt ihr sie optisch auf. Dafür wählt ihr aus einer vorgefertigten Lackierung und passt anschließend alle Farben an. Eigene Designs könnt ihr allerdings nicht erstellen.

Steigt ihr nach einem Rennen im Level auf, schaltet ihr weitere Muster frei. Gewonnenes Geld wiederum investiert ihr in neue Autos und die bereits angesprochenen Teamkollegen.

Das kenn ich alles schon!

Abseits der Strecke fehlt es Grid vor allem an Neuerungen. Klar: »Never change a running system« - was funktioniert, soll man so lassen. Dennoch schließen alte Tugenden frische Ideen nicht aus. Forza Horizon 4 etwa, das ebenfalls den immer gleichen Ablauf seiner Festival-Vorgänger übernimmt, bleibt auch in der vierten Iteration abwechslungsreich und frisch.

Der Vergleich: Forza Horizon 4 im Test

Der F1000 unterscheidet sich im Fahrgefühl deutlich von den anderen Fahrzeugen. Der F1000 unterscheidet sich im Fahrgefühl deutlich von den anderen Fahrzeugen.

Das gelingt dem Microsoft-Rennspielbeispielsweise durch eine komplett neue Open World und wechselnde Jahreszeiten, die Strecken und Fahrgefühl beeinflussen. Derweil gibt es in Grid nur eine echte Neuerung: Wenn ihr jetzt einen Gegner zu stark rammt, rammt er zurück.

Dieses Nemesis-System ist zwar ein netter Einfall, fühlt sich in der Praxis aber ebenso unreif an wie die Teammechanik. Oft fällt euch ein Widersacher im Rennen gar nicht auf, weil ihr längst an ihm vorbeigefahren seid.

Die Gegner fahren grundsätzlich gut und treffen eine angenehme Mischung aus respektvollem Umgang und aggressivem Vorbeidrängeln. Allerdings könnt ihr die KI lediglich auf fünf Stufen einstellen, wodurch sie euch möglicherweise auf der einen Stufe zu leicht, auf der nächsthöheren aber bereits zu schwer ist. Das hat Codemasters schon besser gezeigt, etwa in der F1-Reihe mit ihren 110 Einstellungsstufen.

Das japanische Okutama gehört zu den schönsten Kulissen im Spiel. Das japanische Okutama gehört zu den schönsten Kulissen im Spiel.

Rennurlaub in Japan

Optisch setzt Grid zwar keine Maßstäbe, sieht mit der richtigen Beleuchtung aber schick aus: etwa, wenn wir über die Nanpu Bridge in China dem Sonnenuntergang entgegenfahren oder im japanischen Okutama an bunten Bäumen vorbeiflitzen.

Die Streckenauswahl umfasst sowohl fiktive Rennkurse als auch echte Pisten wie Silverstone in England. Neben unterschiedlichen Tageszeiten besitzt Grid außerdem unterschiedliche Witterungen: Im Regen verlängert sich der Bremsweg deutlich, der Grip nimmt herrlich spürbar ab.

Neben Karriere und Freies Spiel bietet Grid einen Mehrspieler-Modus an. Ihr habt die Wahl zwischen einem zufällig zusammengewürfelten Spiel oder einem selbst erstellten. Einen Ranglistenmodus gibt es nicht, dafür erhaltet ihr auch online nach jedem Rennen Geld und Erfahrungspunkte. Ein Splitscreen- oder Koop-Modus fehlt komplett - dabei hätte sich doch gerade letzterer perfekt mit der Teammechanik ergänzt.

Grid macht auf der Strecke Spaß, sieht schick aus und überzeugt mit der richtigen Mischung aus Arcade-Action und Simulationsanspruch. Auf der anderen Seite hätte es mehr frische Ideen liefern müssen, um der Konkurrenz davonzufahren und großartig zu werden. Gerade im Hinblick auf die Vorgänger und die aktuelle Konkurrenz wie Forza Horizon 4 fühlt sich Grid hier zu einfallslos und nicht ganz zeitgemäß an.

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