Grid im Test - Mit angezogener Handbremse

Während sich alle anderen Rennspiele mit Features und Innovationen gegenseitig überholen, fährt Grid dem Feld bloß hinterher.

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Grid meldet sich nach fünf Jahren zurück. Wie gut ist der neueste Teil? Grid meldet sich nach fünf Jahren zurück. Wie gut ist der neueste Teil?

Kurze Namen liegen anscheinend im Trend. Aus Supersonic Acrobatic Rocket-Powered Battle-Cars wurde Rocket League. Gears of War 5 heißt nur noch Gears 5. Und auch das neueste Rennspiel von Codemasters verzichtet auf Wort- und Zahlenzusatz und trägt den simplen Titel Grid.

Was auf den ersten Blick wie eine Modeerscheinung wirkt, ergibt durchaus Sinn: Denn mit dem vierten Teil ihrer Grid-Rennreihe wollen die Entwickler zu den Wurzeln zurück und orientieren sich dafür stark am ersten Teil der Serie.

So erwarten euch auch in Grid erneut unterschiedliche Rennklassen mit lizenzierten Autos, eine gelungene Mischung aus Arcade-Sim-Action und die im zweiten Teil vermisste Cockpitperspektive. Grid hat aber auch ein großes Problem: Wirklich neu ist hier nichts.

Im Regen verschlechtert sich das Fahrgefühl spürbar. Im Regen verschlechtert sich das Fahrgefühl spürbar.

Viele Klassen, öde Kampagne

Die Kampagne ist das Herzstück von Grid: in sechs unterschiedlichen Rennklassen (darunter Tourenwagen, GT und Stock Cars) tretet ihr in jeweils 13 Rennevents plus Showdown an (bei den Invitational-Events sogar 26). So rast ihr etwa im Golf GTI, Ferrari F430 Challenge oder Ford Mustang Mach 1 über die Piste.

Die Events beschäftigen euch rund 25 Stunden und bestehen meist aus einer kleinen Meisterschaft mit jeweils zwei bis vier Rennen, in denen ihr Punkte sammelt.

Was zunächst spannend klingt, zeigt sich in der Praxis als ein großes Problem: Obwohl Grid gerade mit seiner Vielfalt an Rennklassen viele abwechslungsreiche Events hervorzaubern könnte (Drift! Langstrecke! Demolition Derby! Offroad!), gibt es nur zwei Rennarten: Rennen und Time Attack (Zeitfahren). Hier hatte bereits der erste Teil Race Driver: Grid mehr Auswahl.

Die Rennklassen sind vielfältig. Im Nascar-Wagen rast ihr in Indianapolis. Die Rennklassen sind vielfältig. Im Nascar-Wagen rast ihr in Indianapolis.

Die Kampagne fühlt sich dadurch sehr dröge und aufgesetzt an. Zwischensequenzen oder spektakuläre Momente fehlen selbst in den großen Showdown-Events am Ende einer Rennklasse. Immerhin: Im Freien Spiel könnt ihr eure eigenen Rennevents erstellen und Rennlänge, Fahrzeugklasse, Strecke, Wetter und Co. selbst einstellen.

Höchsttempo auf der Strecke

Was Grid in der Präsentation der Kampagne vermasselt, macht es auf der Strecke wieder wett. Bei einem Crash fliegen nicht nur Funken, das Blech zerkratzt auch und überzieht sich mit Dellen. Beschädigte Motorhauben werden vom Gegenwind auf und abgedrückt und reißen nach einiger Zeit sogar vom Wagen ab.

Der Schaden ist - je nach frei wählbarer Option - nicht nur optisch, sondern wirkt sich auch auf Motorleistung und Lenkung aus. Wer es übertreibt und beispielsweise eine Wand frontal rammt, endet im Totalschaden. Wie es sich für ein Codemasters-Spiel gehört, retten in solchen Momenten die schon aus dem ersten Grid bekannten Rückblenden.

Wer es realistischer mag, wählt die Cockpitperspektive. Wer es realistischer mag, wählt die Cockpitperspektive.

Das Wichtigste an einem Rennspiel sind selbstverständlich die Rennen selbst. Und hier liefert Grid ordentlich ab: Im Grunde handelt es sich auch beim vierten Teil noch immer um einen Arcade-Racer, der fährt sich aber je nach optional ein- beziehungsweise ausgestellter Fahrhilfen auch halbwegs realistisch.

Wer etwa mit dem heckbetriebenen Ford Sierra RS500 Cosworth in der Kurve zu stark den Bleifuß drückt, wird sie mit den Rücklichtern voran verlassen.

Wollt ihr mehr Kontrolle über das Fahrverhalten eures Autos, schraubt ihr vor jedem Rennen am Wagensetup. Das fällt zwar nicht besonders umfangreich aus, lässt euch dafür aber in fünf Stufen Getriebeübersetzung, Federn, Stoßdämpfer, Stabilisatoren und Bremskraftverteilung anpassen.

Beim optischen Wagentuning wählt ihr ein vorgefertigtes Muster und passt die Farben an. Beim optischen Wagentuning wählt ihr ein vorgefertigtes Muster und passt die Farben an.

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