Aus großer Kraft folgt große Verantwortung. Das wurde nicht nur Spidey bewusst, sondern auch mir neulich auf einer Party, als mir ein Bekannter voller Begeisterung mit GTA 6 in den Ohren lag. Er wusste schon jetzt, dass er sich zum Launch eine Woche Urlaub nehmen wird - und viele tun es ihm sicher gleich.
Und das ist absolut nichts Schlechtes. Schon der erste Trailer steckt voller cooler Details und versprüht reichlich Gangster-Charme. Er macht zumindest mir definitiv Lust auf ein actiongeladenes Open-World-Epos. In der Vergangenheit hat Rockstar zudem regelmäßig mit Spielen wie GTA 5 oder Red Dead Redemption 2 bewiesen, dass sie ihre Versprechen halten und - gelinde gesagt - ziemlich runde Spielerlebnisse abliefern. Wo liegt also das Problem?
Grand Theft Auto 6 wird eben mehr sein als nur ein Spiel. Es wird eine Wirkmacht haben, die die ganze Branche überstrahlt und über Jahre nachhallt. Und dessen muss Rockstar sich bewusst sein, um keine gefährlichen Signale zu senden.
Wie viel ist ein neues GTA uns wert?
YouTuber LegacyKillaHD teilte kürzlich zum Beispiel seine Sorge über eine Umfrage auf Twitter. Die will wissen, ob Spieler 100 Dollar oder mehr zum Launch für GTA 6 ausgeben würden. Und viele würden das - es ist schließlich nach so vielen Jahren endlich wieder ein neues GTA!
Link zum Twitter-Inhalt
Ich verstehe das gut. Spiele zu entwickeln, wird zudem immer teurer, sodass Preiserhöhungen irgendwann notwendig werden könnten. Aber der Preis von GTA 6 wird eben auch andere Triple-A-Spiele beeinflussen und womöglich dafür sorgen, dass wir in Zukunft standardmäßig 100 Euro oder sogar mehr für Blockbuster ausgeben. Rockstar kann sich das vielleicht leisten, aber können wir uns das auch?
Auch andere Faktoren außerhalb des eigentlichen Spiels können die Branche nachhaltig beeinflussen. Crunch zum Beispiel oder Verschiebungen. Oder ein deutlich späterer Release einer PC-Version, auch wenn angeblich die Qualitätssicherung der treibende Grund dafür ist.
Rockstars Entscheidungen und wie die Entwicklung von GTA 6 hinter den Kulissen abläuft, wird aufgrund der schieren Größe und Bedeutung des Studios unweigerlich zum Vorbild für andere Triple-A-Entwickler - gerade, wenn wir als Spieler zahlreich zum Geldbeutel greifen.
Zur Kasse bitte - vor dem Launch und danach
Die Geldbörse wird dank GTA Online wahrscheinlich auch fleißig nach dem Release gezückt. Ingame-Käufe sind längst Alltag in vielen Spielen und Service Games haben auch viele positive Seiten - auch wer nicht zahlt, bekommt oft langfristig Zugang zu neuen, kostenlosen Inhalten.
In GTA Online kann man aktuell per Cash Card mit Echtgeld die Ingame-Währung aufladen, um ohne Grind schnell an neue Autos, Apartements und mehr zu kommen. Auf den Konsolen gibt es mit GTA+ zudem eine Art Abo-Modell inklusive Boni. Noch ist unklar, ob Rockstar das beibehält oder weiter ausbaut, sei es über Abos, Battle Passes, kostenpflichtige DLCs oder andere Ingame-Käufe.
Entwickelt Rockstar neue, vielleicht aggressivere Bezahlmodelle, könnten die aber eben auch weitreichende Folgen mitbringen - so wie Fortnites Battle Pass damals. Nun gehört das kostenpflichtige Belohnungssystem längst zum Standard der meisten Multiplayertitel.
Eine Open Word, sie zu inspirieren
Aber auch das Spieldesign selbst wird natürlich einflussreich. Gerade Open Worlds befinden sich noch sehr im Wandel. Mal setzen Entwickler viel auf Icons und klare Wegführung der Marke Ubisoft, mal auf freies Erkunden à la Zelda: Breath of the Wild oder es wird gleich wie bei Starfield mit prozeduraler Generierung experimentiert, um noch größere Spielwelten zu gestalten.
GTA lebte bisher von einer klaren Missionsstruktur mit Story-Fokus, aber eben auch viel zufälligem Open-World-Chaos, das zum Erkunden abseits davon einlädt. Vielleicht stürzen wir uns bald noch organischer in zufällig in der Welt verteilte Aufträge, werden überraschend in Überfälle verwickelt oder begegnen gar à la Watch Dogs plötzlich anderen Spielern in der Open World, die uns hacken oder ausrauben wollen - oder sich mit uns verbünden.
Bleibt abzuwarten, wie Rockstars Antwort auf die aktuellen Open-World-Trends aussieht und in welche Richtung sie die Konkurrenz bei Nebenmissionen oder Zusatzaktivitäten in der offenen Welt lenkt. Wird hier Qualität großgeschrieben, hat das wahrscheinlich genauso einen Effekt wie liebloses Füllmaterial.
Ich spreche Rockstar auf keinen Fall ab, dass sie großartige Spiele machen wollen - und können. Und auch nicht das Recht, diese so zu entwickeln und monetarisieren, dass es sich für sie lohnt. Aber ich hoffe sehr, dass sie mit GTA 6 das Signal senden, dass das fair funktioniert und auf eine Art, mit der Entwickler und Spieler beide gewinnen.
Wollt ihr euch noch weiter informieren, findet ihr hier mehr zur großen GTA-6-Ankündigung:
Was sich durchsetzt liegt aber natürlich nicht nur in Rockstars Hand, sondern auch in unserer. Wir als Spieler haben als zahlende Kunden die Macht, mitzuentscheiden und sollten diese auch weise nutzen.
Freut ihr euch auf GTA 6? Wie fandet ihr die Ankündigung und den ersten Trailer? Schreibt mir eure Meinung in die Kommentare!
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