Halo: Reach gibt's jetzt auch für den Rechenknecht, auch ganz ohne Emulation, dafür mit Unterstützung für extra hohe Auflösungen und Breitbildformate bis 21:9. Das kommt hervorragend an - Steam zeigt derzeit eine Spitze von über 97.000 Spielern gleichzeitig - und da sind Menschen, die das Teil über den Xbox Game Pass am PC spielen, gar nicht miteingerechnet.
Und weil das Spiel losgelöst von der Master Chief Collection gerade mal rund einen Zehner kostet, können auch Shooter-Fans, die sonst nichts mit der Reihe am Hut haben, einen Blick riskieren. Zumindest, wenn man ein paar kleine Macken in Kauf nehmen kann.
Zurück ins Jahr 2010
Halo: Reach erschien vor mehr als acht Jahren für die Xbox 360. Das Spiel macht auf dem PC eine passable Figur, doch einen kompletten Remaster sollte man hier nicht erwarten.
In den Grafikeinstellungen geht's eher spartanisch zu: Es gibt drei Einstellungen für die Qualität - Performance, Normal und Enhanced. Bei normalen Einstellungen sieht das Spiel so aus, wie man es von der Konsole kennt. Stellt ihr die Optik auf Enhanced, gibt's minimale Verbesserungen bei der Darstellung der Flora und einige weit entfernte Objekte sind etwas detaillierter - Unterschiede, die man beim Spielen kaum wahrnimmt.
Auf der Einstellung Performance sehen ein paar weit entfernte Objekte derweil aus wie 2D-Attrappen, ein paar Modelle werden durch detailärmere Varianten ersetzt. Das ist nicht sonderlich schön, aber wer Halo: Reach nicht auf einer sprichwörtlichen Kartoffel startet, sollte ohnehin nicht auf dieses Setting angewiesen sein. Das Spiel läuft auch mit bescheidener Hardware butterweich.
Doch auch im Enhanced-Modus und in 4K solltet ihr kein Grafikwunder erwarten. Man sieht dem Spiel sein fortgeschrittenes Alter an - vergleichsweise niedrig aufgelöste Texturen und detailarme Models werden nicht auf magische Weise besser, wenn man die Bildschirmauflösung hochdreht. Es gibt einen FOV-Slider, über den ihr euer Sichtfeld einstellen könnt. Außerdem könnt ihr das Limit für die Bildwiederholrate aufheben - dieser Menüpunkt wird derzeit allerdings als experimentelle Einstellung geführt.
Bei uns führte die Entfernung des Frame Cap aber zu teils sehr starkem Bildstottern. Irgendwelche neuen grafischen Effekte und Gimmicks wie dynamische Beleuchtung oder erweiterte Anti-Aliasing-Optionen fehlen. Die Optik ist stimmig und keinesfalls hässlich, haut aber längst nicht mehr um.
Auch die Akustik ist nicht perfekt. Die Waffensounds halten sich dezent zurück, die schweren Knarren flüstern sanft vor sich hin und kommen kaum gegen die laute Sprachausgabe und die (hervorragende) Hintergrundmusik an. Die Entwickler wollen hier in kommenden Updates noch nachbessern. Zudem klingen einige der Sprecher, gerade mit deutschsprachigem Audio, etwas arg lustlos, was der Präsentation der Story schadet.
Plötzlich Aliens
Handlungsmäßig stellt Halo: Reach gewissermaßen die Vorgeschichte der Halo-Games. Auf der namensgebenden Welt Reach tauchen plötzlich die fiesen Aliens der Allianz auf. Als Spieler stellt ihr euch den Eindringlingen entgegen. Immerhin habt ihr für gewöhnlich überraschend kompetente KI-Kollegen an eurer Seite. Die plätten nicht nur reichlich Gegner an eurer Seite, sondern übernehmen auch das Steuer in den verschiedenen Fahrzeugen, falls ihr mal nur den Beifahrer mimen möchtet.
10:50
Halo: Reach für PC - Toller Port und trotzdem Streit?
Die Story wird nett in vielen Zwischensequenzen präsentiert, während ihr Checkpoints ablatscht, Gegnerwellen zurückschlagt und euch durch ein Dutzend Missionen ballert. Ein erzählerisches Meisterwerk wird euch nicht geboten, trotzdem hat das Spiel auch 2019 noch eine gute Atmosphäre. Wichtiger noch: Die Action macht auch 2019 noch reichlich Laune, wenn man auf Konsolen-Shooter steht. Es fliegen ordentlich die Fetzen und ihr bekämpft die Allianz mit einer großen Auswahl an Waffen, Fahr- und Flugzeugen.
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