Highlight des Jahres 2016 - Elena: »Dieses Spiel hat mein Leben verändert«

Nach dem grandiosen ersten Teil konnte Elena die Fortsetzung The Banner Saga 2 dieses Jahr kaum erwarten. Die ist jetzt nicht nur ihr Spielehighlight 2016, sondern hat eine ganz besondere Bedeutung für sie.

The Banner Saga 2 - Test-Video zum Atmosphäre-Meisterwerk Video starten 4:25 The Banner Saga 2 - Test-Video zum Atmosphäre-Meisterwerk

Okay, »mein Leben verändert« ist vielleicht etwas zu dick aufgetragen, ich gebs ja zu. Aber zukunftsweisend, außergewöhnlich und schicksalshaft wären noch viel schlimmer gewesen, oder? Ich finde einfach, das kleine Indiespiel hat etwas Dramatik verdient, nachdem es dieses Jahr von vielen übersehen würde. Hier sind also die Fanfaren und das große Dankeschön an den Entwickler Stoic, der mein Leben so tatsächlich ein bisschen verändert hat.

Immerhin war ein fiktiver Test zu The Banner Saga 2 tatsächlich mein Bewerbungstext bei der GameStar Redaktion. Und auch wenn der Vergleich mit Game of Thrones damals wohl reichlich unkreativ war (Ja, ich weiß, mittlerweile ist es fast schon verpönt, Fan der Serie zu sein), hat er mir doch einen tollen Job und außergewöhnliche Kollegen eingebracht, mit denen ich jeden Tag herumalbern und über mein liebstes Hobby sinnieren kann.

So gesehen verdanke ich The Banner Saga 2 deutlich mehr als die rund 15 Stunden, die ich dieses Jahr mit dem Spiel selbst verbracht habe. Aber da ich nicht nur auf die vorweihnachtliche Tränendrüse drücken möchte, hier noch ein paar harte Fakten: Die taktische Rundenstrategie im Zeichentrick-Look ist nämlich auch ein verdammt forderndes und gut erzähltes Spiel, das sich vor allem in dieser Kategorie nicht hinter der Triple-A-Konkurrenz verstecken muss. Im Gegenteil: Dishonored, Deus Ex und Co, so geht übrigens eine gute Story mit bedeutungsvollen Entscheidungen, nur für den Fall, dass ihr eure irgendwo verlegt habt.


Über den Autor: Elena macht ungern halbe Sachen und hätte am liebsten lauter Spiele mit einer tollen Story, einer spannenden Welt, ansprechender Grafik und spielerischer Freiheit. Dass das nicht zu anspruchsvoll ist, beweisen ihr zum Glück regelmäßig solche Perlen wie The Banner Saga 2. Man muss eben nur wissen, wo man suchen soll. Wenn es nach ihr geht, sollten mehr Spiele versuchen, ein »Gesamtpaket« zu sein und aufhören, einzelne Aspekte wie die Story stiefmüttlerlich zu behandeln. Immerhin sind Spiele doch gerade dafür ideal, vollständig in eine Welt einzutauchen und selbst ein Teil von ihr zu werden. Ein Jammer, wenn sie dann nicht interessant ist.

Tanzen statt Stolpern

Und es ist eben nicht nur eine gute Story. Ich finde es immer wieder frustrierend zu sehen, wie mit einer Entweder-Oder-Regel an Spiele herangegangen wird - entweder es wird ein Spiel, das ganz auf Emotionen und Geschichte setzt, aber die Spielmechaniken dafür links liegen lässt oder ich habe tolles Gameplay, aber einen lahmen Erzählschlauch, der mich nur irgendwie von A nach B bugsieren will. Ich bekomme also Telltale oder Call of Duty, viel mehr kam bei diesem Drahtseilakt dieses Jahr oft nicht heraus. Umso erfrischender zu sehen, dass es trotzdem noch echte Seiltänzer gibt.

The Banner Saga 2 im Test: Es blutet Atmosphäre

The Banner Saga 2 führt nahtlos die Geschichte des Vorgängers weiter, hat also keine Angst davor, wirklich eine Fortsetzung zu sein - statt mit aufgesetzter Einsteigerfreundlichkeit geht es so gleich mit knallhartem Survival weiter. Ich muss als vom Krieg gebeutelter Anführer meine Karawane in die Sicherheit führten - oder in ihr Verderben.

The Banner Saga 2 - Launch Trailer Video starten 1:34 The Banner Saga 2 - Launch Trailer

Eine Reise ins Ungewisse

Genau weiß ich das nämlich nicht, aber ich habe keine andere Möglichkeit, als darauf zu vertrauen. Immer wieder werde ich so mit Entscheidungen konfrontiert, die mir wirklich an die Nieren gehen. Wen lasse ich zurück? Was tue ich, wenn sich meine Verbündeten plötzlich gegen mich stellen? Habe ich überhaupt das Zeug zum Anführer?

Charaktere sterben, wenn ich mich falsch entscheide, auch die, die mir wichtig sind, ganz plötzlich, ohne Vorwarnung. Ich sitze so oft da, die Hand schon am Ausschaltknopf und ziehe sie doch im letzten Moment zurück - nein, das stehe ich so durch. Verbissen arbeite ich mich in die komplexen taktischen Kämpfe ein, um dort Vorteile für meine Schützlinge zu erspielen und versuche, das Richtige zu tun. Am Ende kann ich aufatmen. Es fühlt sich nicht wirklich wie ein Sieg an, es war hart und ich musste kämpfen. Aber ich habe gekämpft. Und es war großartig. So hat The Banner Saga nämlich nicht nur mein Leben verändert, ich habe ihm auch ein bisschen was zurückgegeben.

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