Immortals of Aveum: Spektakulär wie Call of Duty, aber mit Magie

Ein ehemaliger CoD-Entwickler hatte genug von Helikoptern und Sturmgewehren. Sein neues Studio veröffentlicht deshalb 2023 einen Ego-Shooter der etwas anderen Art.

Magisches Siegel statt ballistisches Schild: Immortals of Aveum lenkt viele Shooter-Konventionen in eine etwas andere Richtung. Magisches Siegel statt ballistisches Schild: Immortals of Aveum lenkt viele Shooter-Konventionen in eine etwas andere Richtung.

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Nachdem Bret Robbins neun Jahre lang als Creative Director ein Call of Duty nach dem anderen abgeliefert hatte, gab es für ihn im Jahr 2018 ganz plötzlich einen großen Aha-Moment:

Ich arbeitete an einer typischen Szene aus einem CoD-Level mit jeder Menge Chaos und Action. Und auf einmal dachte ich: Was, wenn da oben kein Hubschrauber, sondern ein Drache fliegt? Wenn statt Raketen um uns herum Feuerbälle einschlagen? Und wenn ich statt einem Sturmgewehr eine magische Waffe und Zaubersprüche abfeuere? Da formte sich sofort ein Bild in meinem Kopf und zugleich die Frage: Warum gibt es dieses Spiel eigentlich nicht? Das ist es, was ich spielen will!

Schnitt nach 2023. Robbins plötzliche Eingebung ist inzwischen zu einem fertig entwickelten Spiel bei den von ihm gegründeten Ascendant Studios herangewachsen: Immortals of Aveum soll genau diese Vorstellung eines Fantasy-Shooters wahr werden lassen und erscheint am 20. Juli 2023 für PC, PS5 und Xbox Series X und S.

Wir haben uns das magische Singleplayer-Spektakel mit neuester Unreal Engine 5.1 vorab angeschaut und fassen hier die wichtigsten Infos zusammen. Hier aber erstmal das Gameplay:

In Immortals of Aveum entbrennt spektakulärer Magier-Krieg in Unreal Engine 5 Video starten 2:57 In Immortals of Aveum entbrennt spektakulärer Magier-Krieg in Unreal Engine 5

Beruf: Kampfmagier!

Immortals of Aveum spielt in einem neu entworfenen und vom Krieg gezeichneten Fantasy-Universum, in dem diverse Fraktionen um die Kontrolle über die Magie selbst kämpfen. Die entspringt wiederum aus Ley Lines – eine Art Netz aus Energie, das sich wie Adern durch die Welt von Aveum zieht.

Aus ihnen bezieht auch Jak, der Protagonist von Immortals of Aveum und von Beruf Kampfmagier, seine Kräfte. Und die sind besonders, denn Jak kann alle drei Farben (blau, grün und rot) der Magie nutzen, während die meisten anderen Zauberer auf nur eine Kategorie beschränkt sind.

Die Welt von Aveum soll nur so vor Mythologie und Historie strotzen. Hier sieht man die magischen Lay Lines. Die Welt von Aveum soll nur so vor Mythologie und Historie strotzen. Hier sieht man die magischen Lay Lines.

Diese Besonderheit macht ihn interessant für die namensgebenden Immortals, eine Art von magischen Special Forces im Dienste des Königreichs Lucium. Denn Oberschurke Sandrakk steht mit seiner Armee schon an den Grenzen dieses eigentlich friedvollen Reiches und droht, die komplette Magie an sich zu reißen.

Die Story soll nicht nur als Kulisse und Ausrede dienen, um Horden von Gegnern wegzubrutzeln, sondern steht klar im Zentrum von Immortals of Aveum. »Es ist ein Story-Spiel. Wir wollen in erster Linie eine epische Geschichte mit reichhaltigen Charakteren erzählen«, sagt uns Entwicklerchef Bret Robbins.

In Sachen Multiplayer oder Koop gibt man sich zurückhaltend: »Wir haben Ideen in diese Richtung, sind aber aktuell voll auf die Singleplayer-Erfahrung fokussiert.«

Drei Farben statt AK-47

Entsprechend seid ihr also allein als Jak unterwegs, wenn ihr euch euren magischen Kampfhandschuh überstreift und ins Gefecht gegen feindliche Magier, Golems und sogar Drachen stürzt.

Auch große Massenschlachten stehen auf dem Programm. Jak ist jedoch kein normaler Soldat, sondern ein Elite-Magier. Auch große Massenschlachten stehen auf dem Programm. Jak ist jedoch kein normaler Soldat, sondern ein Elite-Magier.

Dabei kombiniert ihr verschiedene Arten von Zaubern und die drei magischen Farben zu mächtigen Kombos – je nachdem welcher Gegner gerade vor euch steht. Bret Robbins erklärt die grundlegende Kampfmechanik in Immortals of Aveum so:

Die blauen Angriffe sind präzise und haben hohe Reichweite. Rot ähnelt einer Shotgun mit einem heftigen Effekt im Nahkampf. Die grünen Attacken sind Projektile, die sich ihr Ziel selbst suchen können. Dazu kommen Fähigkeiten wie ein magisches Schild um feindliches Feuer abzuwehren oder eine magische Peitsche, um Gegner nah heranzuziehen.

Sich eine Taktik zurechtzulegen, welches Werkzeug wann am besten zum Einsatz kommt, soll eine der Herausforderungen von Immortals of Aveum werden und klingt durchaus raffiniert.

Trefft ihr zum Beispiel einen von Sandrakks Schergen mit einem blauen Schild, müsst ihr dieses erst mit blauer Magie zerstören, um ihm Schaden zuzufügen – alle anderen Farben verpuffen wirkungslos.

Stürmt eine Horde Nahkämpfer auf euch zu, teleportiert ihr euch mit grüner Magie am besten auf eine erhöhte Position und beharkt sie von oben mit Zaubersprüchen. Und wiederum andere Gegner sind selbst flink wie Ninjas und kaum zu treffen, daher solltet ihr sie erst mit einem Zauber beharken, der die Zeit verlangsamt und sie lähmt bevor ihr ihnen die volle Breitseite roter Magie verpasst.

Diese grüne Magie manipuliert die Zeit und kann Feinde, (oder auch Projektile) verlangsamen. Diese grüne Magie manipuliert die Zeit und kann Feinde, (oder auch Projektile) verlangsamen.

Insgesamt stehen 25 Zaubersprüche zur Wahl, zugleich müsst ihr aber in den Gefechten sorgsam mit euren Mana-Reserven umgehen. Nur weil es keine Schusswaffen gibt, ist Munition schließlich noch längst nicht endlos vorhanden!

Doch mehr als ein Magie-CoD

Jaks magisches Arsenal soll im Verlauf der Story-Kampagne immer weiter wachsen und auf euren individuellen Spielstil hin anpassbar sein: Neue magische Handschuhe mit mächtigen Boni findet ihr in Schatzkisten oder kauft sie bei Händlern, Items wie Ringe oder Totems steigern die Werte eures Helden und im Talentbaum mit 80 Slots tauscht ihr verdiente Erfahrungspunkte gegen Verbesserungen ein.

Der Erzfeind Sandrakk ist sozusagen der Sauron des Aveum-Universums und führt einen brutalen Krieg, um sich alle Magie unter den Nagel zu reißen.

Die Mentorin General Kirkan ist eine enge Vertraute von Jak und Anführerin der Immortals.

Je nachdem, welche Zauberschule euch besonders liegt, könnt ihr dort auch konsequent in die Richtung blau, grün oder rot skillen oder eher einen Generalisten bauen. Hier kommt also zum reinen Ego-Shooter dann doch noch eine ordentliche Prise Action-Rollenspiel.

Laut Bret Robbins soll das auch den Wiederspielwert erhöhen: »Es gibt sehr viel Raum für Experimente. Ihr könnt einen sehr flinken Kampfmagier bauen, der Gegner ausmanövriert. Ihr könnt einen Tank bauen, der langsam aber unaufhaltsam ist. Der Skilltree liefert viele Gründe, das Spiel nochmal durchzuspielen.«

Das kann übrigens dauern: Wer nur die Story durchspielt und Nebenbeschäftigungen ignoriert, soll rund 25 Stunden beschäftigt sein.

Moment, Nebenbeschäftigungen? Ja, Immortals of Aveum setzt zwar ähnlich wie Call of Duty auf eine stringent durchinszenierte Kampagne mit großen Schlachten und dramatischen Cutscenes, lässt euch aber durchaus hier und da mal in andere Richtungen abbiegen.

Laut den Entwicklern von Ascendant Studios spielt Erkundung sogar eine große Rolle, wobei sich neue Bereiche in bereits besuchten Levels öffnen, wenn Jak die entsprechenden Magie-Fähigkeiten freischaltet – also ähnlich wie im Metroidvania-Genre.

Außerdem wird die Action immer wieder mit Physik-Rätseln aufgelockert, zum Beispiel wenn Jak Lichtstrahlen in einem Dungeon mithilfe seiner Fähigkeiten so anordnen muss, dass sie in einem bestimmten Muster auf die Wände treffen und eine verborgene Tür öffnen. Quasi wie ein Rätsel-Raum in Portal 2 nur mit Zauberei!

Mit den richtigen Upgrades kann Jak seine Skills verstärken oder lernt neue dazu. Mit den richtigen Upgrades kann Jak seine Skills verstärken oder lernt neue dazu.

Tiefe Lore, clevere Puzzles, komplexe Talente, taktisches Kombo-System: Insgesamt scheint Immortals of Aveum am Ende weitaus mehr sein zu wollen, als nur das Magier-CoD, das sich der Studiogründer einst erträumt hatte.

Für ein Debüt-Projekt ist das Spiel jedenfalls mehr als ambitioniert, durch sein Setting definitiv erfrischend anders und sicher ein Kandidat für die Steam-Wunschliste jedes Shooter-Fans. Dass es weder Mikrotransaktionen, noch Live-Service-Pläne oder einen Always-On-Zwang gibt, dürfte zusätzlich Musik in den Ohren vieler Spieler sein.

Ob all die vielversprechenden Einzelteile von Immortals of Aveum zum Release am 20. Juli auch ein stimmiges Gesamtbild ergeben? Das bleibt in unserer Kristallkugel trotz all der Magie aktuell noch verborgen.

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