Indiana Jones und der Große Kreis: Hinter dem Namen steckt eine Verschwörungstheorie

Indys Gedanken kreisen im neuen Spiel nur um eine Sache.

Indy kehrt dieses Jahr auf Heimrechner und Konsolen zurück und steckt seine Entdecker-Nase abermals in ein obskures archäologisches Geheimnis, dem nebenbei auch ein paar gewissenlose Nazis auf der Spur sind. Das verspricht ein enorm actionreiches Abenteuer, doch rein namentlich klingt es nicht unbedingt danach.

Indiana Jones und der Große Kreis hat einfach einen etwas weniger mitreißenden Klang als und der letzte Kreuzzug oder auch und das Rad des Schicksals. Doch dahinter steckt wie in den anderen Abenteuern des Professors ein reales Vorbild - um das sich aber nun mal haufenweise ungeklärte Beobachtungen, Hintergründe und pseudowissenschaftliche Theorien ranken.

Wir erklären, was es mit der Großer-Kreis-Theorie auf sich hat und warum sie sich für das Abenteuerspiel eignet.

Was ist der Große Kreis?

Falls ihr den Enthüllungs-Trailer zu Indiana Jones und der Große Kreis noch nicht gesehen habt, dann holt das unbedingt nach. Einmal, da der Trailer tatsächlich wirklich gelungen ist und haufenweise Abenteuerflair versprüht. Aber auch, da Dr. Jones hier eigentlich bereits anreißt, was es mit dem Kreis auf sich hat:

3:06 Indiana Jones zeigt mit The Great Circle klassische Peitschen-Action

Oder hier noch mal zu Deutsch:

In ihrer Geschichte errichtete die Menschheit viele Orte mit spiritueller Bedeutung. Wenn Sie eine Linie durch diese uralten Orte in aller Welt ziehen, ergibt das einen perfekten Kreis.

Klingt nach einer interessanten Prämisse und tatsächlich handelt es sich bei besagten Kreis um keine fiktive Erfindung von Machinegames. Diesen Kreis gibt es wirklich und er wurde schon vor einigen Jahrzehnten entdeckt.

Darum geht es bei der Großer-Kreis-Theorie

Die bekannteste Ursprungsquelle für die Theorie rund um den Großen Kreis stammt aus dem Jahr 2001 und kommt von einem Mann namens James Alison, der seine Beobachtung in einem enorm umfangreichen Blogeintrag zusammengefasst hat. Den Blog könnt ihr euch bei Interesse hier ansehen. Aber seid gewarnt. Das ganze liest sich äußerst kompliziert, ist auf Englisch und es gibt keinerlei wissenschaftliche Erkenntnisse, die auf dieser Beobachtung beruhen.

Alles in allem handelt es sich nach aktuellem Wissensstand in erste Linie um eine interessante Entdeckung, aus der sich aber keine größeren historischen Erkenntnisse ableiten lassen - auch wenn das natürlich immer wieder versucht wird:

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Im Kern geht es darum, dass James Alison insgesamt 17 unterschiedliche historische Stätten ausfindig gemacht hat, die, wie Indy sagt, alle auf der gleichen erdumfassenden Linie liegen und dabei höchstens etwa 32 Kilometer davon abweichen. Diese Linie ergibt einen sogenannten Großkreis, also einen, wie Wikipedia sagt, größtmöglichen Kreis auf einer Kugeloberfläche.

Die 17 auf diesem Kreis gelegenen Stätten sind:

Die Pyramiden von Gizeh
Das Orakel von Siwa
Die Felsmalereien von Tassili n' Ajjer
Die Pyramiden von Paratoari
Die Ausgrabungsstätte von Ollantaytambo
Die Ruinenstadt Machu Picchu
Die Nazca-Linien
Die Osterinseln
Die Ruinen auf Aneityum
Der Hindutempel Prasat Preah Vihear
Die Ruinen von Sukhothai
Die Ruinen von Sri Ksetra
Der Tempelbezirk von Khajuraho
Die Ruinen von Mohenjo-Daro
Die Ruinen von Persepolis
Die Zikkurat von Ur
Die Grabtempel von Petra

Die wenigsten davon werdet ihr wahrscheinlich kennen und falls ihr doch jede zuordnen könnt, braucht ihr euch vor einem archäologischen Wettstreit mit Dr. Jones selbst nicht zu fürchten. Die spezielle Auswahl an Stätten ist übrigens ein Zeichen dafür, dass unsere Welt eben sehr viele alte Ruinen beherbergt und ein solcher globaler Kreis fast immer irgendwelche bekannten Orte durchquert.

Im Bezug auf den Großen Kreis haben einige Verschwörungstheoretiker auch über Aliens gesprochen. Hoffentlich bleibt Indy diesmal davon aber verschont.

Das bedeutet der Kreis für das Spiel

Für ein historisches Abenteuer wie bei Indiana Jones eignet sich eine derartige Linie aber nun mal sehr gut, da sich darauf so schön herum denken lässt und alle möglichen verrückten Theorien gesponnen werden können. Von Aliens bis hin zu einer globalen Ur-Zivilisation wurde schon alles mal geäußert. Es wird sich zeigen, was Machinegames für eine Story daraus strickt.

Im Trailer war bereits zu sehen, dass sich Indy auf den Weg zu den Pyramiden von Gizeh macht. Aber es geht wohl auch in den südamerikanischen Dschungel und ins verschneite Gebirge - es wartet also eine wahre Weltreise auf Indy, höchstwahrscheinlich stets entlang des Großen Kreises. Abwechslung ist damit schonmal geboten.

Die Pyramiden sind wohl die bekannteste Sehenswürdigkeit auf dem Großen Kreis. Doch welche wurden noch gar nicht entdeckt?

Besonders spannend: der Große Kreis wirft auch Fragen auf, was für Stätten noch darauf liegen könnten, die noch niemand gefunden hat. Und hier könnte Indy Hinweise auf ein früheres Abenteuer finden. Denn zumindest Alison erwähnt in seinem Blog auch das verlorene Atlantis. Eine versunkene Stadt, die Indiana Jones in dem Point-&-Click-Klassiker Fate of Atlantis bereits erkundet hat - das kanonisch allerdings etwa zwei Jahre nach dem neuen Abenteuer spielt.