John Carmack vs. Zenimax - Rechtsstreit um 22,5 Millionen US-Dollar ist beigelegt

John Carmack lässt die Klage gegen Zenimax fallen und sieht alle Verpflichtungen ihm gegenüber als erfüllt an. Die Fehde zwischen Oculus und Zenimax besteht aber weiterhin.

John Carmack einigt sich mit seinem früheren Arbeitgeber Zenimax und lässt seine Klage fallen. John Carmack einigt sich mit seinem früheren Arbeitgeber Zenimax und lässt seine Klage fallen.

Der id-Software-Mitgründer John Carmack verklagt Zenimax Media nicht mehr. Auf Twitter erklärte er, dass sämtliche Streitpunkte zu seiner Zufriedenheit erfüllt worden sind. »Meine persönlichen Rechtsstreitigkeiten sind vorbei - Zenimax hat ihre Verpflichtungen aus dem Kauf von id Software voll erfüllt und wir haben alle Ansprüche gelöst«, schreibt Carmack.

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Aufgrund fehlender Ausgleichszahlungen forderte John Carmack von seinem früheren Arbeitgeber 22,5 Millionen Dollar und reichte 2017 eine Klage ein. Der Fall betraf den Kauf des Doom-Entwicklers im Jahr 2009. Zenimax übernahm damals das texanische Entwicklerstudio id Software. Rund 45 Millionen Dollar sollte Carmack als Mitgründer erhalten. Die Hälfte davon erhielt der Technikguru in Zenimax-Aktien, auf den Rest wartete er laut eigenen Aussagen schon seit mehr als acht Jahren.

Carmack nennt keine Details, ob die Bethesda-Muttergesellschaft die geforderten Millionen nun doch gezahlt hat. Es scheint jedoch wahrscheinlich, dass eine Überweisung, in welcher Höhe auch immer, stattfand. Auf eine Anfrage der Anwälte hatte Zenimax damals geantwortet, kein Interesse zu besitzen, freiwillig der Zahlung nachzukommen. Von dieser Einstellung scheint man nun abgerückt zu sein.

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Oculus und Zenimax weiter im Clinch

Mit der Einigung endet aber nicht die gerichtliche Auseinandersetzung mit Carmacks jetzigem Arbeitgeber Oculus Rift beziehungsweise deren Besitzer Facebook und Zenimax. Ursprünglich entschied ein US-Gericht, dass Zenimax 500 Millionen Dollar Schadensersatz zustünden, weil Oculus gegen einen Geheimhaltungsvertrag verstoßen hat. Knackpunkt der Geschichte ist die Verwendung von Technologie für die VR-Brille, die bei von Zenimax geführten Unternehmen wie id Software entstanden sein sollen.

Dabei spielt John Carmacks Abgang von id Software im Jahr 2013 eine entscheidende Rolle. Ihm wurde vorgeworfen, bei seinem Weggang derartige Technik mitgenommen und für die Entwicklung der Oculus Rift verwendet zu haben. Das Gericht entlastete ihn jedoch.

Im Juni 2018 verminderte ein Richter die zuvor von einem Jury-Gericht bestätigte Schadensersatz-Summe und halbierte sie auf 250 Millionen Dollar. 200 Millionen Dollar muss Oculus wegen Vertragsbruch zahlen und 50 Millionen für Urheberrechtsverletzungen. Damit endete der Disput jedoch nicht. Das VR-Unternehmen befindet sich aktuell in einem Berufungsverfahren. Bis alle Streitfragen geklärt sind, dürfte es noch eine Weile dauern.

Oculus ist nicht das einzige Unternehmen, welches laut Zenimax von der gestohlenen VR-Technologie profitierte. Nach dem ursprünglichen Gerichtsurteil knöpfte sich Zenimax Samsung vor und klagt den koreanischen Technikriesen an, von den Anschuldigungen gegen Oculus gewusst zu haben. Trotz dieser Kenntnisse haben Oculus und Samsung für das Virtual-Reality-Headset Gear VR zusammengearbeitet und es weiter angeboten. Zenimax fordert daher ebenfalls Schadensatz für die Veruntreuung von Geschäftsgeheimnissen, unfairem Wettbewerb und ungerechtfertigter Bereicherung.

Quellen:Spiegel Online, gamesindustry.biz

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