Ein fiktives Mittelalter: Unser Charakter steht mit freiem Oberkörper im prasselnden Regen, beißende Kälte und tiefe Dunkelheit umgeben ihn. Wo andere Genres den Einstieg möglichst erleichtern möchten, fordern Survival-Spiele oft das genaue Gegenteil. So beginnt in der Mittelalter-Simulation Life is Feudal: MMO das Leben der Spielfigur mit nicht viel mehr als der unbedingten Notwendigkeit, zu überleben.
Doch gelangt man über die erste Zeit von Not und Drangsal hinaus, stehen dem Spieler zahlreiche Möglichkeiten offen, sich in der mittelalterlichen Welt einen Namen zu machen. Organisiert in Clans, beheimatet in selbst errichteten Städten und Festungen und beruflich spezialisiert auf Koch, Schmied oder Krieger darf der Spieler in Life is Feudal: MMO mit bis zu 9.999 Mitspielern eine ganz eigene, persistente Welt beherrschen.
Das "andere" Life is Feudal:Forest Village im Test - Gut geklaut, schlecht fertig gebaut
Wie gut LiF: MMO das bereits in der Beta bietet, wo der ambitionierte Titel noch Schwächen aufweist und welche Spielertypen einmal genauer hinschauen sollten, verrät unser Early Access Test.
Spielwelt, Präsentation und Story
Auf 21x21 Kilometern (441 km²) erwartet den mittelalterlichen Entdecker eine schiere Riesenwelt, die mit ihrer harschen Fruchtbarkeit den Gestaltungswillen kreativer Pioniere weckt. Die Landstriche verfügen über verschiedene Klimazonen: Es gibt schneebedeckte Berge im Norden, bewaldete Hügel im Zentrum und staubtrockene Wüsten im Süden.
Der Stil ist bis in die letzten Winkel konsistent mittelalterlich, die Landschaftsgestaltung wirkt natürlich und die Szenerie aus vom Spieler gebauten Pflasterstraßen und Lehmhütten glaubhaft. Die verwendete Torque 3D Grafik-Engine ist nicht unbedingt die hübscheste, aber sie ist zweckmäßig und stellt Welt und Charaktere überzeugend dar.
Anhaltende Bugs bei den Detaillevel-Darstellungen stören jedoch das Gesamtbild. So ploppen viele Gewächse teils spät ins Bild, andere haben falsche LoD-Einstellungen und erscheinen nur dreidimensional, wenn man schon mitten im Busch steht. Die permanenten ruckartigen Veränderungen bei vielen Landschaftsobjekten stören die Immersion doch erheblich. Auch viele Charakter-Animationen sind in der Beta noch wenig überzeugend.
Zum Spielstart erklärt sich die Story-Grundlage im kurzen Intro: Das einst schöne Königreich unseres Protagonisten ist nicht mehr, wagemutige Pioniere stechen in See auf der Suche nach neuen Ufern. Wie in Encurios Valnir Rok finden wir uns inmitten gestrandeter Wikingerschiffe als einsamer Überlebender am Strand wieder. Als erstes fällt der Blick auf die Anzeige des Charakter-Status: Der Magen scheint noch voll mit Schiffszwieback zu sein. Der Hunger ist eine der Survival-Mechaniken zu menschlichen Grundbedürfnissen im aktuellen Build von LiF: MMO. Die andere ist Schlaf und fordert regelmäßiges Ruhen in Echtzeit. Auch werden Wunden an spezifischen Körperstellen berechnet und bedürfen medizinischer Aufmerksamkeit.
Für den erfahrenen Survival-Spieler entsteht womöglich der Eindruck, alles ginge jetzt ganz einfach. Nahrung finden, Hütte bauen, Endgame - doch nichts da! Jedes noch so kleine Besitztum will der Natur abgerungen werden. Im Schweiße unseres Angesichts haben wir in 5 Spielstunden die nötigsten Werkzeuge zur Landbearbeitung und zum Ressourcensammeln gebaut, einen kleinen Schlafplatz mit Lagerfeuer errichtet und uns den Rest der Zeit unzählige Male über den Mangel an Erklärungen geärgert.
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