Mechwarrior 5: Mercenaries - Action-Wolf im Simulations-Schafspelz

Mit Mechwarrior 5: Mercenaries kommt eine große PC-Marke der 90er zurück. Wir haben die neueste Version der Reihe gespielt – und können kaum den Release abwarten.

MechWarrior 5 - Gameplay-Preview: So effektvoll läuft eine Story-Mission ab Video starten 15:27 MechWarrior 5 - Gameplay-Preview: So effektvoll läuft eine Story-Mission ab

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Dieses Spiel dürfte es in dieser Form eigentlich nicht geben: Komplexe Simulation statt gradliniger Action, abgeschlossene Singleplayer-Erfahrung statt Online-Fokus mit Service-Features im Jahr 2018 und PC-Release statt Multiplattform-Veröffentlichung. Der Lizenzhalter Microsoft wollte selbst gar keinen neuen Teil der Reihe entwickeln. Gegen die Existenz von Mechwarrior 5: Mercenaries sprechen so einige Indikatoren.

Und doch entsteht gerade ein neues Mechwarrior bei Piranha Games, über 15 Jahre nach dem Erscheinen des letzten Singleplayer-Ablegers der Reihe. Wir haben die aktuellste Entwicklerversion von MW5 gespielt und sind uns sicher: Dieses Spiel sollten nicht nur Serienveteranen im Auge behalten.

Aktueller Stand um die Lizenz

Mit dem Kauf von FASA in den 90ern hat Microsoft die Rechte am gesamten Mechwarrior- und Battletech-Universum erworben. Offiziell als Publisher tritt Microsoft zwar nicht auf, Piranha konnte sich die Lizenz aber zunächst für Mechwarrior Online und nun für Mechwarrior 5: Mercenaries sichern. Mehr Rechte wurden aber nicht eingeräumt, eine Rückkehr der alten Teile via GOG.com beispielsweise sollte niemand erwarten, erklärte man uns auf Anfrage.

Die Rückkehr der Battle-Mechs

In unserer Anspielsession erleben wir das, was wir bei der Gameplay-Premiere im vergangenen Jahr schon ausprobieren konnten: Wir starten in unserem Raumschiff-Hangar, wählen aus vier vorgefertigten Mechs ein Chassis aus und spielen eine einzelne Mission auf einem Planeten durch. Nach der letztjährigen Präsentation des eigens entwickelten Zufallsgenerators für Maps und Aufträge sehen wir dieses Mal aber eine handgebaute Story-Mission.

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In der sollen wir eine Invasionstruppe aufhalten und die Zivilbevölkerung auf dem Planeten Smolknik 3 beschützen. Der Auftrag hat auch eine persönliche Note: Hinter der Invasion steckt Captain Cyrus Howell, einer der Schurken, der für den Tod unserer Familie vor einigen Jahren verantwortlich war. Mechwarrior 5 erzählt eine Rachestory, nicht ganz unähnlich der Geschichte des kürzlich im selben Universum veröffentlichten Strategiespiels Battletech.

Also landen wir mit unserer Lanze - so heißen Trupps aus 4 Mechs - auf Smolknik 3 in einem beschaulichen Wäldchen und machen uns zum urbanen Zielgebiet auf. Dabei erreichen wir zunächst eine Hügelkuppe und sehen aus der Entfernung, wie ein Raketenpanzer das Feuer auf einen Bauernhof eröffnet. Der Vorort wird bereits angegriffen, die Zivilbevölkerung beschossen! Wir stampfen so schnell wie möglich die Kuppe herab durch goldgelbe Kornfelder und nehmen die ersten Feinde ins Visier.

Eine echte Simulation

Im Hangar sehen wir den aktuellen Zustand unserer Mechs und Reparaturarbeiten, an Konsolen können wir die Ausrüstung anpassen. Ein bisschen Star-Citizen-Feeling. Im Hangar sehen wir den aktuellen Zustand unserer Mechs und Reparaturarbeiten, an Konsolen können wir die Ausrüstung anpassen. Ein bisschen Star-Citizen-Feeling.

Anders als Titanfall 2 will Mechwarrior keine wendigen Actiongefechte präsentieren, sondern setzt ganz klar auf Simulation und die Umsetzung der komplexen Kampfregeln, die seit der Tabletop-Vorlage aus den 80ern bestehen. Unser Mech steuert sich deswegen wie ein Panzer, Beine und Torso drehen wir unabhängig voneinander. Schnelle Seitwärts-Strafing gibt es nicht, das höchste der Gefühle sind Sprungdüsen, wenn sie denn vor Missionsbeginn verbaut wurden.

Feuern wir unsere Waffen wie Laser, Raketen und Kanonen ab, müssen wir die maximale Reichweite, Munitionsvorrat und Hitzeentwicklung beachten. Insbesondere die Hitze ist extrem wichtig: Überanspruchen wir die Kühlkörper des Mechs, schaltet er sich beim Erreichen von kritischen Temperaturen kurzzeitig ab und wir werden für einige Sekunden zur Zielscheibe für alle Gegner.

Wir können aber auch auf maximales Risiko gehen und die automatische Abschaltung deaktivieren, dann nimmt unser Mech bei kritischen Temperaturen jedoch internen Schaden. In einer Mech-Simulation zu schießen, ist also bereits eine kleine Kunst und verlangt stets Köpfchen, da macht auch Mechwarrior 5 keine Ausnahme.

Im Kampf um die Farmen enzünden sich die Felder im Laser- und Raketenfeuer, unser KI-Mitstreiter rechts im Dragon-Mech sucht selbstständig Ziele oder reagiert optional auf unsere Befehle. Im Kampf um die Farmen enzünden sich die Felder im Laser- und Raketenfeuer, unser KI-Mitstreiter rechts im Dragon-Mech sucht selbstständig Ziele oder reagiert optional auf unsere Befehle.

Der Kampf um die Farm ist ein optionales Missionsziel: Wir können die Angreifer auch ignorieren und weiter zum Primärziel in die Hauptstadt von Smolnik 3 marschieren, hier wartet die Hauptinvasionstruppe und schließlich auch unser persönliches Ziel, Cyrus Howell. Als Söldner sind wir nur an unsere Verträge, nicht aber an Moralentscheidungen gebunden.

Aber natürlich retten wir trotzdem die Zivilbevölkerung und schalten die Vorhut aus Panzern und Mechs aus. Für unsere Lanze aus mittleren und schweren Mechs stellen sie sowieso keine ernsthafte Gefahr dar, wir müssen nur aufpassen, schnell die leichte Truppe auszuschalten und nicht in ein längeres Gefecht hineingezogen zu werden, dass Munition und Lebenspunkte unseres Mechs kostet. Denn Munition und Lebenspunkte sind knappe Güter, mit denen wir noch im Kampf gegen die Hauptinvasionstruppe haushalten müssen.

Lassen wir unsere Waffensysteme überhitzen, schaltet sich der Mech automatisch für kurze Zeit ab. Dann können wir noch im Cockpit uns umsehen und den Kampf verfolgen, sind aber ansonsten schutzlos. Lassen wir unsere Waffensysteme überhitzen, schaltet sich der Mech automatisch für kurze Zeit ab. Dann können wir noch im Cockpit uns umsehen und den Kampf verfolgen, sind aber ansonsten schutzlos.

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