Showdown am Hafen
Schließlich haben wir Vorort und Stadt befriedet, die letzten Gegner und unsere Nemesis, Cyrus Howell, werden am Industriehafen erwartet. Wir machen uns auf und reparieren unseren Kampfkoloss in einer der serientypischen Reparaturstationen, bevor ein Landungsschiff die letzten Gegner bringt. Jetzt kämpft Lanze gegen Lanze, wir bekommen ebenbürtige Gegner und kein Kanonenfutter mehr vor die Flinte geworfen.
In diesen Gefechten spielt Mechwarrior seine Stärken aus: Wir befehlen unserer Lanze, gemeinsam auf ein Ziel das Feuer zu konzentrieren, schießen gezielt dabei auf Arme und Beine, um Komponenten der feindlichen Mechs zu zerstören und nutzen die Gebäude der Industrieanlage als Deckung gegen feindliche Salven.
Einmal mehr fällt die Grafik auf, und zwar bei den Mechdesigns: Hübsch gestaltete Chassis glühen unter Laserbeschuss auf, Lack wird von Kanonen und Raketen angekratzt und weggerissen. Am Ende kokeln einzelne, völlig geschwärzte Teile und Mechs werden bei Zerstörung in Wracks verwandelt, wie es sein sollte. Noch ein Wort zu Cyrus Howell: Unsere Nemesis schalten wir am Ende natürlich auch aus, viele Emotionen spüren wir bei seinem Ableben aber nicht. Das mag aber einfach am fehlenden Vorwissen gelegen haben, schließlich sind wir in die Mission ohne große Informationen reingeworfen worden.
Wir hoffen, dass die Story-Charaktere von Mechwarrior 5 genauso viel Profil erhalten, wie die Recken und Schurken von Harebrained Schemes Battletech.
Battletech in der Action-Variante?
Stichwort Battletech: Bis auf die Perspektive als Mech-Pilot klingt das ja alles wie der Strategieableger, der ebenfalls im Mech-Universum spielt. Wir fangen als einfacher Söldner an, kämpfen uns durch Nebenaufträge und die Haupthandlung, haben ein Raumschiff als Basis und reisen von System zu System auf einer relativ freien Galaxie-Karte, während wir Schritt für Schritt eine mächtigere Lanze aus Spitzenpiloten und schwerbewaffneten Mechs zusammenstellen.
Umfang von Mechwarrior 5
- Piranha Games plant mit 60 Stunden pro Kampagne
- Wer durch die Story rennt, soll in vielleicht schon 20 Stunden fertig sein
- Der Reiz soll wie bei anderen Mercenaries-Ablegern der Reihe aber beim Wiederspielwert liegen. Jede Kampagne soll dazu anreizen, neue Orte zu besuchen und andere Dinge zu sehen.
- Aus MechWarrior Online übernimmt man die Masse an Equipment, die in das Universum und Zeitfenster vor 3050 passt
- Mehrere Dutzend Mechs mit zig Untervarianten werden implementiert, 250 bis 300 Chassis (Varianten miteinberechnet) sind auf dem Markt verfügbar
- Da die Kampagne vor der Clan-Invasion endet, wird es auch keine Clan-Mechs wie MadCat MK2, Vulture und Co. geben
Und ganz ehrlich: Mechwarrior ist extrem nahe an Battletech dran, tauscht aber eben die Runden-Taktikkämpfe aus der Kommandanten-Perspektive gegen den Pilotensitz. Laut den Entwicklern bei Piranha wird man aber ein paar Dinge anders machen: Mechwarrior 5: Mercenaries will viel mehr Freiheiten bieten und nicht nur die gesamte Innere Sphäre dem Spieler eröffnen, sondern mit der 34 Jahre umspannenden Kampagne auch deutlich mehr Zeitgeschichte abdecken.
Das soll besonders den Fans des Universums, die sich mit der Zeitlinie auskennen, in die Hände spielen: Wer weiß, dass im Jahr 3030 der Capellan Confederation eine Invasion droht, kann sich mit seiner Söldnertruppe entsprechend aufmachen und beim Kriegsausbruch bei genau diesem Konflikt mitkämpfen. Vorwissen soll aber nur belohnt, nicht vorausgesetzt werden.
Auf der anderen Seite soll Mechwarrior 5 etwas weniger Rollenspiel als Battletech bieten: Piloten werden durch Einsätze zwar in Kategorien wie Präzision und Mech-Kontrolle besser, ein Talentbaum wird es aber nicht geben. Auch Story-Entscheidungen innerhalb der Kampagne soll niemand erwarten, und auch das als Basis dienende Raumschiff ist nicht mit der ausbaubaren Argo aus Battletech vergleichbar. Entwicklungsleiter Russ Bullock deutete aber sehr deutlich an, dass man im Laufe der Kampagne wohl auch bessere Raumschiffe erhalten kann.
Unter dem Strich klingt all das spannend und Battletech hat bereits gezeigt, dass das Konzept als Strategie-Spiel funktioniert. Jetzt müssen wir nur noch all die versprochenen Inhalte in Aktion sehen, denn einmal mehr konnten wir keinen Blick auf die Sternenkarte werfen und selber spielen, wie Mercenaries sich zwischen seinen Einsätzen präsentiert. Wird sind auf die nächste Preview-Version gespannt, die etwas mehr Klarheiten schaffen sollte.
Details zum Release und deutscher Sprachausgabe:
- MechWarrior 5 erscheint am 10. September 2019
- Es wird kein Live-Service-Spiel. Falls neue Inhalte kommen, dann echte Erweiterungen
- Es wird aller Voraussicht nach keine Retail-Version geben, sondern nur einen Download via Steam, GOG.com und Co.
- Die Übersetzung soll zum Release bereits stehen, allerdings wird man wohl nur die Texte und nicht die Sprachausgabe ins Deutsche übersetzen
- Piranha ist in Gesprächen mit Microsoft, um im Game-Pass-Abo mitaufgenommen zu werden
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MechWarrior 5: Mercenaries - Rachefeldzug mit 'Mech-Action im Trailer von MechCon 2018
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