PC Game Pass, das klingt doch gleich viel eindrucksvoller. Die überfällige Namensänderung an Microsofts Spieleabo unterstreicht den Anspruch des Publishers, eine zweite Heimat für PC-Spieler abseits des allgegenwärtigen Steam zu bieten. Da passt es ins Bild, dass ein nahezu PC-exklusives Genre im Game Pass mittlerweile immer öfter vertreten ist. Das der Strategiespiele.
Egal ob Total War, Stellaris, Command & Conquer, Age of Empires, Humankind oder Hearts of Iron - die Liste an Echtzeit- und Rundenstrategiespielen, die ihr schon für einen Euro im Monat herunterladen könnt, wird ständig länger.
»Seit der Markteinführung [im Jahr 2017, Anm. d. Red.] haben wir die Anzahl der Strategiespiele, die wir im Game Pass auf dem PC anbieten, mehr als verdreifacht« auf aktuell 40 Stück, erzählt uns Matt Percy, General Manager für Business und Content Planning bei Microsoft. »2019 waren 15 Prozent aller Game-Pass-Titel Strategiespiele« und aktuell seien Strategiespiele »für bis zu 20 Prozent der Aktivität von PC-Spielern im Game Pass verantwortlich«.
Kein Wunder also, dass Microsoft expandiert. Mit Total War: Warhammer 3 wird am 17. Februar 2022 ein großes neues Strategiespiel von Tag 1 an im Game Pass erhältlich sein. Entwickler Creative Assembly scheint nicht abgeneigt, in Zukunft weitere Titel der Serie im Game Pass verfügbar zu machen, auch wenn man »noch keine Pläne« habe, wie uns Chief Product Officer Rob Bartholomew im Gespräch versichert.
Ein solcher Schritt scheint aber wahrscheinlich, wenn man bedenkt, wie eng inzwischen die Kooperation zwischen Microsoft und Sega ist, Creative Assemblys Besitzer. So lieh Sega kürzlich Microsoft sein RTS-Studio Relic aus, damit dieses Age of Empires 4 entwickeln konnte - »ein durchschlagender Erfolg«, wie Matt Percy das Echtzeitstrategie-Comeback nennt.
Es scheint, als wäre PC Game Pass der Ort, an dem man als Strategiespielentwickler aktuell sein müsste. Von der Zukunft ganz zu schweigen. Denkbar also, dass auch ein neues Mittelalter-Total-War einst auf Microsofts populärer Plattform erscheint. Auch Rob Batholomew hat erkannt, dass der Bedarf nach neuen Strategiespielen groß ist, will sich aber nicht festlegen:
»Natürlich ist uns bewusst, dass die Leute gerne ein Medieval 3 sehen würden. Wir würden auch sehr gerne ein Medieval 3 sehen. [...] Was ich über Medieval 3 sagen kann, außer dass wir es noch nicht angekündigt haben und wir dies auch nicht planen, ist Folgendes: Wir haben eine lange Liste mit all den Dingen, die wir mit Total War in Zukunft machen wollen. Es gibt noch viele Projekte, die wir angehen wollen.«
Und so wie es aussieht, werden immer mehr davon im Game Pass erscheinen. Denn genau das ist Microsofts Strategie.
Warum der Game Pass so attraktiv für Strategiespiele ist
Johan Bolin, Chief Marketing Officer bei Paradox Interactive, zeigt sich sehr zufrieden mit den Zahlen, die der Publisher bei Crusader Kings 3 seit dem parallelen Relase auf Steam und im Game Pass sieht: »Game Pass hat definitiv dazu beitragen, dass das Spiel ein großes Publikum erreichte und es immer noch erreicht.« Alle drei unserer Gesprächspartner betonen die positive Wirkung von Game Pass auf die Reichweite eines Spiels. Das ist in gewisser Weise logisch, schließlich profitieren sie alle von dem Deal - doch auch die unbestechlichen Statistiken unterstützen ihre Aussage.
»Es gibt mehr Unterhaltungsmöglichkeiten als je zuvor [...] und aus der Masse hervorzustechen ist in so einer Welt sehr hilfreich«, sagt Matt Percy von Microsoft mit Blick auf Netflix, das Smartphone und andere Ablenkungen. »Indem wir [diese Spiele] in einem kuratierten Dienst zusammenfassen, können wir wirklich dazu beitragen, dass Spieler neue Serien und Spiele entdecken.«
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