Metro Exodus fünf Jahre später: Der Shooter fühlt sich an wie gerade erst veröffentlicht

Metro: Exodus ist nicht nur ein großartiger Shooter, sondern hat Autor Alex auch gegen den Winterblues und die Kälte geholfen. Denn das Spiel gibt ihm unerwartet Hoffnung.

Die Metro-Spiele sind rundum empfehlenswerte Singleplayer-Shooter. Autor Alex hat noch keinen davon gespielt und fängt mit dem letzten Teil Exodus an. Das ist so schön subversiv. Bei GameStar Plus lest ihr, was er dabei erlebt hat. Die Metro-Spiele sind rundum empfehlenswerte Singleplayer-Shooter. Autor Alex hat noch keinen davon gespielt und fängt mit dem letzten Teil Exodus an. Das ist so schön subversiv. Bei GameStar Plus lest ihr, was er dabei erlebt hat.

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An einem trüben Dienstagabend steige ich hinab in die Metro. Unsere Stadt ist vom Hochwasser eingeschlossen. Die nicht überfluteten Straßen sind bei minus neun Grad und Schnee durch Trecker blockiert und meine Freundin ist seit mehreren Tagen in ihrem Dorf von den Fluten umschlossen. Also bin ich ziemlich verstimmt.

In diesem Fall bietet sich natürlich eine Realitätsflucht an und was könnte dafür besser geeignet sein als die Welt der Videospiele? Weil ich früher gerne Ego-Shooter gespielt habe, soll’s ein Titel aus diesem Genre sein, die Wahl fällt auf einen der wenigen aktuellen Vertreter mit richtiger Singleplayer-Kampagne, ganz ohne Multiplayer- und Service-Game-Firlefanz.

Alexander Krützfeldt
Alexander Krützfeldt

Alexander Krützfeldt, 38, liebt gute Geschichten. Aber beim Spielen von Metro merkt er auch, er mag auch ganz simple Geschichten, die fast klischeehafte Rollen verteilen. Offenbar ist er da simpel gestrickt. Aber das, könnte man sagen, ist ja auch eine Erkenntnis aus so einem Text. Dass man im Inneren doch irgendwie das Kind geblieben ist, dass schwarz-weiße Rollenverteilungen mag. Das einen Guten braucht und einen Bösen will. Und Liebe darf es geben und Sehnsucht und ein bisschen Hass vielleicht. So, jetzt muss er aber zum Ende kommen hier und noch ein bisschen Metro spielen. GaLieGrü.

Metro: Exodus basiert auf der gleichnamigen Roman-Reihe des russischen Autors Dmitry Glukhovsky. Die Welt liegt unter Schnee begraben, Folgen eines Atomkriegs. Etwa 50.000 Menschen haben sich in die Moskauer U-Bahn gerettet und dabei ihre alten Gewohnheiten mitgenommen: Streetfood, Bordelle und Nazis.

Metro spielt sich anfangs (haha!) wie auf Schienen, nur unterbrochen von gelegentlichen Zwischensequenzen. Außerdem offenbar das Spiel sämtliche Vorzüge der russischen Literatur: schwere, verzweifelte Männer, gerötete Gesichter, zu viel Alkohol, schwierige Lebens- und Wetterbedingungen sowie einen unübersehbaren Hang zur Weinerlichkeit. Ich fühle mich direkt zu Hause.

Metro: Exodus - Größer Überblicks-Trailer: Was bietet dieser Shooter? Video starten 5:50 Metro: Exodus - Größer Überblicks-Trailer: Was bietet dieser Shooter?

Verzweiflung

Ich übernehme die Rolle des 24-jährigen Artjom, eines heißblütigen Soldaten, bekannt aus den beiden vorherigen Teilen, ebenfalls gefeierte Ego-Shooter. Artjoms erklärtes Ziel zu Beginn von Teil 3 der Reihe ist es, in den tobenden Schneestürmen außerhalb der U-Bahn, irgendwo in den Ruinen der Stadt, Überlebende zu finden, um zu beweisen, dass es das gibt: Hoffnung.

Seine Ausflüge bringen ihn regelmäßig verstrahlt zurück auf die Krankenstation, angeschlossen an die Blutkonserven, während sein Kommandeur und Schwiegervater ihn lieber in den Tunneln halten würde – zur Verteidigung, aber auch für seine Tochter, »deine Frau, Artjom«.

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