Metro Exodus: Wenn ihr Story-Shooter mögt, solltet ihr es spätestens jetzt spielen

Mit der Enhanced Edition von Metro Exodus gibt es jetzt einen der besten Singleplayer-Shooter der letzten Jahre in noch besserer Grafik.

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Spätestens jetzt gibt es für mich keine Ausreden mehr: Shooter-Fans, die Metro Exodus noch nicht erlebt haben, können jetzt direkt zum grafischen Upgrade mit Raytracing und DLSS 2.0 greifen.

Und falls ihr es doch schon gespielt habt, ist jetzt die perfekte Gelegenheit für einen zweiten Durchlauf. Denn die wunderschöne neue Beleuchtung unterstreicht einen der wichtigsten Aspekte des Spiels - die zum Schneiden dichte Endzeit-Stimmung!

Was sich genau am Look ändert und wie es mit der Performance aussieht, haben wir übrigens für euch bereits im Technik-Check zur Enhanced Edition von Metro Exodus geklärt:

Worum es geht

Metro Exodus ist der dritte Teil der postapokalyptischen Ego-Shooter-Serie, beschreitet aber mit seinen Sandbox-Ansätzen neue Wege und vernachlässigt dabei trotzdem nicht die Story:

  • Erstmals verbringt ihr den Großteil der Spielzeit nicht in den Moskauer U-Bahntunneln, sondern tretet mit dem Zug Aurora eine Reise durch das von Mutanten und Plünderern beherrschte Russland an.
  • Die einzelnen Level kann man dabei als kleine Open-World-Stationen beschreiben, in denen ihr frei erkundet, Ressourcen sammelt und Nebenquests löst.
  • Die Sandbox-Abschnitte führen euch immer wieder in linearere Abschnitte und dadurch nach ausgiebigerer Erkundung stets sehr geschickt auf den Story-Pfad zurück, wo euch viele NPCs ans Herz wachsen.
  • Unzählige Details, tolle (und lange) Dialoge und die leichten Survival-Elemente ziehen dabei immer tiefer in eine glaubwürdige Endzeit-Welt.

Wie und warum all das so gut ineinandergreift, zeigen wir euch in unserem originalen Test-Videotalk von 2019:

Metro: Exodus - Test-Video zum Ego-Shooter Video starten 10:27 Metro: Exodus - Test-Video zum Ego-Shooter

Wo Metro Exodus glänzt: Story trifft Sandbox

Das wohl größte Kunststück von Metro Exodus ist die nahtlose Verbindung von Sandbox und Story, von Atmosphäre und nackter Gameplay-Mechanik. Denn egal ob ich eine rostige Wellblechhütte in der Wüste oder einen alten Bahnwagon am verschneiten Ufer der Wolga durchsuche - ich entdecke dort nicht einfach nur nützliche Munition oder Crafting-Material, sondern immer auch kleine Geschichten.

Der Experte

Ego-Shooter liegen GameStar-Redakteur Phil einfach im Blut. Nach seinen ersten Gehversuchen in Half-Life & Co. entdeckte er seine Liebe zu kompetitiven Shootern und verbrachte tausende Stunden in Unreal Tournament, Battlefield oder Counter-Strike. Inzwischen wünscht er sich aber vor allem ein großes Comeback der Story-Shooter. Die Neuauflagen von Doom oder Wolfenstein und Sequels wie Metro Exodus erfüllten diesen Traum zwar zum Teil. Aber dennoch nervt Phil regelmäßig seine Kollegen damit, wie dringend doch Turok, Red Faction oder F.E.A.R. einen modernen Nachfolger bräuchten!

Skelette, die noch am gedeckten Tisch mit verrottetem Essen sitzen, erzählen ohne ein Wort zu sagen von der Zeit vor dem Untergang. Ein Notizbuch mit den letzten Aufzeichnungen eines anderen Abenteurers. Oder ein kleines Mädchen, das mir um den Hals fällt, weil ich seinen Teddybär aus einem Monsternest gerettet habe. Metro Exodus vermittelt seine kleinen und großen Geschichten einfach meisterhaft und verbindet sie mit dieser verstrahlten und kaputten Umgebung, durch die ich mich mühsam kämpfe.

Für meine Crew auf der Aurora empfinde ich durch die vielen Gespräche im Laufe der Zeit Mitgefühl, Stolz, Wut und sogar Schuld. Denn meine Handlungen im Spiel beeinflussen den Verlauf (und das Ende) der Story: Durch rücksichtloses oder kaltblütige Aktionen riskiere ich in Metro Exodus das Schicksal meiner Mitstreiter.

In Metro Exodus verlasst ihr zwar den Untergrund, gruselige Höhlen und Tunnel gibt's aber trotzdem jede Menge! In Metro Exodus verlasst ihr zwar den Untergrund, gruselige Höhlen und Tunnel gibt's aber trotzdem jede Menge!

Deshalb wäge ich ganz genau ab, wie ich mit dieser oder jener Fraktion im Ödland umgehen will und ob ich bei Feindkontakt wirklich immer direkt das Feuer eröffne oder die Gegner doch lieber nur betäube (oder sogar ganz umgehe).

Wo Metro Exodus glänzt: Survival ohne Zahlen

Zahlen, Statistiken, ein Balken für Hunger - all das spielt für die Survival-Elemente von Metro: Exodus keine Rolle. Stattdessen ist der Kampf ums Überleben viel direkter ins Spiel eingebaut: Geht meine Stromreserve für die Taschenlampe zu neige, beginnt das Licht zu flackern.

Habe ich meine Waffe zu lange nicht gereinigt, setzt sie Schmutz an, feuert langsamer und beschert mir irgendwann eine Ladehemmung. Und mein nächstes Missionsziel finde ich mit Karte und Kompass, anstatt mit bunt leuchtenden Icons.

Geigerzähler, Kompass, Luftfilter: Regelmäßig unsere Ausrüstung zu prüfen, ist extrem wichtig. Geigerzähler, Kompass, Luftfilter: Regelmäßig unsere Ausrüstung zu prüfen, ist extrem wichtig.

All diese kleinen Details und Feinheiten tragen letztlich zu dieser ungemein fesselnden Survival-Stimmung bei, ohne zu nerven. Ich verdurste nicht einfach, weil ein Wert auf Null fällt. Aber bei einem Riss in der Gasmaske muss schnell mit Klebeband improvisiert werden, wenn die nächste Werkbank zu weit weg ist. Und meine verbleibende Atemluft sollte ich regelmäßig selbst mit der Uhr am Handgelenk prüfen.

Wie bekomme ich die Enhanced Edition und was brauche ich?

Für die grafischen Upgrades braucht ihr eine Grafikkarte der RTX-Serie, also mindestens eine RTX 2060. Besitzer des Hauptspiels erhalten die neue Fassung gratis. Alte Spielstände werden mit Ausnahme des Microsoft Stores in allen Shops automatisch übertragen. So findet ihr die Enhanced Edition:

- Steam: Taucht automatisch als eigener Eintrag in eurer Spielebibliothek auf
- Microsoft: Die neue Version wird als separates Produkt im Shop gelistet
- GOG: Kann kostenlos als eigener Installer geladen werden

Kurz gesagt: Metro Exodus nimmt mich nicht bei der Hand und legt ungewöhnlich viel Verantwortung in die Hand des Spielers. Munition alle und nicht genug Crafting-Nachschub? Tja, dann wetz schon mal dein Messer! Es ist eine unbarmherzige Welt und sie wird mir nie durch ein komfortables Interface abgemildert.

Natürlich unterstreicht Metro Exodus die Atmosphäre mit seinem Spiel aus Licht und Schatten. Und wie viel besser das in der Enhanced Edition aussieht, zeigt unser Vergleichsvideo:

Metro Exodus: Enhanced Edition - So sieht die neue Grafik aus Video starten 11:08 Metro Exodus: Enhanced Edition - So sieht die neue Grafik aus

Für wen geeignet, für wen nicht?

Ich hatte ja eingangs erwähnt, dass Metro Exodus in der neuen Enhanced Edition ein absolutes Muss für Shooter-Fans ist. Trotzdem wird sicher nicht jeder Spieler da draußen ausnahmslos begeistert sein! Stellt euch deshalb vorher in meinem kleinen Persönlichkeits-Check folgende drei Fragen:

1. Hast du Geduld? Nur wer sich Zeit nimmt, kann die ganze düstere Pracht der Spielwelt wirklich wertschätzen. Klar, ihr könnt auch durchhetzen und dabei im Kopf eine geistige Open-World-Checkliste mit Aufgaben abhaken. Dann verpasst ihr aber das wohl beste: die Stimmung und die feinen Nuancen der Handlung! Nur wer auch mal einem zehn Minuten langen Gespräch zuhören will, taucht richtig ab.

2. Bist du eine Kampfmaschine? Metro Exodus ist nicht Titanfall, Doom oder Wolfenstein. Wenn ihr am liebsten an Wänden entlang lauft, Finishing Moves aneinanderkettet und dabei noch im Akimbo-Modus aus zwei Waffen gleichzeitig feuert, dann ist Metro Exodus vielleicht nicht ganz euer Bier. Hier geht es nicht um schnelles Movement oder Rocket Jumps. Metro spielt sich methodisch, mitunter sogar behäbig, aber dadurch eben auch sehr glaubwürdig.

3. Magst du Stealth? In Metro Exodus sind die Ressourcen knapp, deshalb ist es nicht unbedingt ratsam, bei jeder Gelegenheit die Knarre zu zücken. Stattdessen lohnt sich oft viel mehr, ungesehen in ein Banditencamp zu schleichen, alles einzusacken und ungesehen zu verschwinden. Netter Nebeneffekt: Das so gesammelte positive Karma wird sich auch auf die Story auswirken!

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