Monkey Island - Ron Gilbert träumt von Adventure-Fortsetzung

Ron Gilbert, der Schöpfer der Monkey-Island-Adventure-Reihe, hat in seinem Blog darüber sinniert, was er tun würde, wenn er ein neues Monkey Island entwickeln könnte.

Spieleentwickler Ron Gilbert hat in seinem Blog Grumpygamer.com eine Liste von Was-wäre-wenn-Gedanken zu einem hypothetischen neuen Monkey Island veröffentlicht. Um Gerüchten gleich vorzubeugen: Gilbert hat nichts dergleichen vor. Er sammelt in seiner Liste nur Ideen, die er auf ein neues Monkey-Island-Adventure anwenden würde.

Hier die übersetzte Liste:

  • »Ich mache kein weiteres Monkey-Island-Spiel. Ich habe keinerlei Pläne in der Schublade, und ich mache keine Pläne für ein weiteres Monkey Island.«
  • »Ich sage es noch einmal: Es ist kein weiteres Monkey Island in Arbeit, und ich habe keinerlei Pläne, so etwas zu tun. Ich möchte nur ein bisschen denken, träumen und Luftschlösser bauen. Dazu möchte ich Sie einladen. Wenn ich also ein neues Monkey Island machen würde…«
  • »Es wäre ein Retro-Spiel, das sich auf MI1 und MI2 beziehen würde. Ich würde es in »verbesserter Low-Res-Auflösung« machen. Schicke Retro-Grafik, aber mit technischem Schnickschnack, den nur heutige Hardwaere kann: Parallaxing, Tiefenunschärfe, farbige Lichteffekte, und so weiter. 3D wäre nicht nötig - Monkey Island braucht kein 3D.«
  • »Es wäre ein Hardcore-Adventure wie die anderen Spiele aus der gleichen Epoche. Kein Tutorial, kein Hinweis-System, oder Puzzles für Weicheier. Die Spieler sollen sich festbeißen, aber die Puzzles dafür fair sein. Hart, aber fair. Das ist ein Aspekt von Monkey Island, auf den ich sehr stolz bin.«
  • »Ich würde die Verben über Bord werfen. Das wäre schwierig, aber die Verben sind quasi nur Programm-Fettrand. Das ist nicht so schlimm, wie es klingt. Ich habe mir noch nicht ganz genau überlegt, durch was ich die Verben ersetzen würde. Vielleicht bleiben sie auch drin. Ich kann es noch nicht sagen.«
  • »Es gäbe ein komplettes Inventar. Mit großen, fetten Icons für die Gegenstände zum Anklicken - aus dicken leckeren Pixeln. Die Items sollen so ansprechend aussehen, dass die Spieler dran lecken wollen werden.«
  • »Es würde eine Retail-Version mit einer Box geben. Die meisten Spiele heutzutage sind ja als Download erhältlich, aber manchmal möchte man sich ja doch in all den Boxen seiner Adventure-Spiele wälzen. Außerdem - wo sollte man sonst das Code-Wheel hintun?«
  • »Es würde Dialog-Rätsel geben. Vier Witze gleichzeitig zu erzählen und sich im Humor einer Konversation zu verheddern ist einfach ein Markenzeichen von Monkey Island. Niemand hat das bisher so hingekriegt. Finde ich.«
  • »Ich würde SCUMM neu erfinden. Nicht SCUMM als Programmiersprache, sondern das, was SCUMM den Monkey-Island-Spielen mitgab. Eine Programmiersprache, die speziell auf Adventures zugeschnitten ist, und wo Inhalte schnell umgesetzt werden können. Mit SCUMM konnten wir beim Mittagessen eine witzige Idee zusammenblödeln, und vor dem Kaffeetrinken war sie im Spiel eingebaut. Lua kann so etwas nicht leisten.«
  • »Ich würde das Spiel mit einem kleinen Team machen - eher mit 10 Kollegen als mit 20 oder 30. Es würde länger dauern, aber es wäre die Sache wert.«
  • »Ich würde nur ein neues Monkey Island machen, wenn mir die Rechte für die Reihe gehören würden. Ich habe zu viel Zeit meines Lebens damit verbracht, an Dingen zu arbeiten, die am Ende anderen Leuten gehörten. Ich würde die Community ermutigen, Fan-Fortsetzungen zu machen.«
  • »Es würde Monkey Island 3a heißen. In meinem Monkey-Island-Universum existieren die Spiele nach MI2 nicht. Ich entschuldige mich natürlich bei den talentierten und tollen Menschen, die in der Zwischenzeit Monkey-Island-Spiele gemacht haben, aber ich will selber da weitermachen können, wo ich aufgehört habe. Außerdem würde ich es Monkey Island 3a nennen.«
  • »Es wäre nicht das gleiche Monkey Island 3, das ich 1993 gemacht hätte. Ich bin ja auch nicht mehr der selbe Mensch wie damals.«
  • »Es gäbe keine Vorabversionen für die Presse. Ich kenne die Gründe, warum Testversionen sinnvoll sind, aber ich hätte gerne, dass die Redakteure das Spiel zur gleichen Zeit spielen wie die echten Spieler. Ich hoffe, damit handele ich mir keinen Ärger ein. Meine Metacritic-Punkte hoffen das auch.«
  • »Ich würde volle Vertonung wollen. Damals hätten wir das gerne gemacht, aber es ging nicht.«
  • »Wenn ich Kickstarter dafür nutzen würde, ein neues Monkey Island zu machen, gäbe es keine Videos, in denen ich mich charmant gebe (als ob ich das könnte) und versuche, mein Spiel an den Mann zu bringen. Ich würde ernst, ehrlich und knallhart sein. Ich würde zwar auch keine großen Summen zusammen bringen, aber das würde ich auch gar nicht wollen.«
  • »Das Spiel wäre das Spiel, das ich machen will – und nicht das Spiel, das das Publikum von mir entwickelt sehen will. Ich würde zwischendurch immer wieder für lange Zeit von der Bildfläche verschwinden. Ich würde mich ab und zu melden und Dinge veröffentlichen, die ich witzig oder toll finde. Ich würde keine Hype-Maschinerie befeuern. Wenn man mich all das tun ließe, dann käme ein tolles Spiel dabei heraus. Das verspreche ich.«

Ron Gilbert hofft, dass Sie beim Lesen genauso viel Spaß hatten wie er beim Entwickeln der Ideen.

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