Milch macht müde Mamas meschugge
Apropos Physik: Die erweist sich als lästig und lustig gleichermaßen. Wer zum Beispiel den Knirps fachgerecht (wobei mit »fachgerecht» natürlich »zeitsparend« gemeint ist) auf den Esstisch in der Küche legt, um die Hände für einen Kaffee freizuhaben, darf auf Tanzeinlagen hoffen. In der Regel führt unser Zappelphilipp in solchen Fällen irgendwas zwischen Breakdance, Contemporary, Samba und Parkinson auf.
Ebenfalls recht knuffig sind die Geschehnisse in Level 7, wo Muttchen plötzlich wild durch die Gegend rutscht. Warum? Na, wegen der Eiszeit! In der Wohnung! Inklusive Gletscherteppich! Nein, es ist nicht überliefert, welche Pilze die Entwickler in der Regel konsumieren. Manchmal geht einem die Physik wie erwähnt mächtig auf die Nabelschnur. Wenn Mama zum Beispiel eine Milchflasche abstellt, die versehentlich das Päckchen mit dem Milchpulver berührt, welches nach rechts schnellt und den Schnuller unerreichbar hinter die Küchenzeile schlonzt.
Bitte nicht zu Hause nachmachen!
Wir betonen an dieser Stelle, dass unser Mutter-Avatar niemals nie nicht, keinesfalls und mitnichten ausprobiert hat, ob ihr Schutzbefohlener in der Waschmaschine sauber und im Ofen trocken wird. Was uns zur hanebüchenen »Story« des Mother Simulator bringt: Das Bübchen soll ein Roboter sein und mit seiner Pflegemutter an einem TV-Projekt mitwirken, so eine Art »Baby Big Brother«.
Dummerweise kommt null das Gefühl auf, sich in einem Fernsehstudio zu befinden. Uns drängt sich ferner der Verdacht auf, dass die Macher den Fratz zum Maschinenmenschen ernannt haben, um ihr Werk freundlicher zu gestalten. Es könnte ja Leute geben, die versuchen, den Bub aus 6,25 Meter in den Mülleimer zu werfen. Was wir übrigens niemals nie nicht, keinesfalls und mitnichten getan haben.
Die Tür von Alcatraz
Ja, der Mother Simulator hat noch mehr Macken, die Grafik etwa präsentiert sich in puncto Animationen und Details so arm, man möchte aus Reflex fast Mutter Theresa exhumieren. Etliche Levels sind nur per Trial and Error lösbar, die Steuerung fordert pedantisch-pixelgenaues Klicken. Außerdem droht Hospitalismus, weil sich alles nur auf zwei mickrigen Maps abspielt. Es hat wohl einen Grund, warum sich in den Wohnungen alle Türen öffnen lassen bis auf die am Ausgang, Flucht ist keine Option!
Am Ende bleibt dennoch ein befriedigendes Produkt: Wer Trash-Humor mag, kommt beim Mother Simulator definitiv auf seine Kosten. Die belaufen sich übrigens gerade mal auf 1,99 Euro, und bis 6. August fallen gar nur ermäßigte 99 Cent an. Das Online-Highscore-System motiviert Punktejäger, Levels öfter zu spielen, außerdem gibt's als Bonus einen Survial-Endlos-Modus. Mamma Mia!
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