Necromunda im Test-Spiegel: Der neue Warhammer-Shooter enttäuscht Fans und Presse

Necromunda: Hired Gun sieht wie ein Shooter-Traum für Warhammer-40.000-Fans aus. Aber die Realität sieht durchwachsen aus.

Necromunda: Hired Gun ist kein Schrottspiel. Trotz vieler kritischer Presse- und Steam-Rezensionen kann man mit dem neuen Warhammer-Shooter Spaß haben. Das Spiel der Space-Hulk-Entwickler ist klassischer »Euro Jank«. Es sieht in seinen besten Momenten zwar aus wie ein Big-Budget-Shooter, man muss die eigenen Erwartungen aber drosseln und mit vielen Ecken und Kanten leben.

Der Metacritic-Metascore des Spiels steckt aktuell bei mauen 61 Punkten, allerdings wurden auch erst eine Handvoll Reviews veröffentlicht. Auf Steam fallen bloß 59 Prozent der rund 250 Nutzerreviews positiv aus. Wer die Warhammer-40K-Marke mag, stößt in Necromunda auf sehr viel Liebe für die Vorlage. Ihr dürft nur keinen herausragenden Shooter erwarten.

Das sagt die Presse zu Necromunda: Hired Gun

Fangen wir mit der Tabelle an, die die Einzelwertungen der bisherigen Pressevertreter zusammenfasst:

Outlet

Wertung

PC Invasion

75

COGconnected

70

VG247

60

PCGamesN

60

GameWatcher

50

Checkpoint Gaming

50

Bei den Pro- und Kontrapunkten sind sich die Leute relativ einig: Necromunda hat eigentlich das Zeug zu einem sehr spaßigen Warhammer-Shooter. Als kybernetisch aufgemotzter Supersoldat ballert ihr haufenweise Unholde über den Haufen, rennt an Wänden entlang, saugt die 40K-Atmosphäre auf - alles cool. Doch das Spiel hat viele technische Probleme.

Wie schon Space Hulk: Deathwing leidet Necromunda unter Unsauberkeiten. Die Tonabmischung funktioniert oft nicht richtig, die KI hat Aussetzer, es gibt Bugs, beispielsweise fehlende Leveltrigger und, und, und. Auch den an sich spaßigen Kämpfen fehlt der Feinschliff: grobe Animationen, Balancing-Probleme, die KI des eigenen Kampfhundes funktioniert oft nicht.

Das sagen die Fans zu Necromunda

Auf Steam zeichnet sich ein ähnliches Review-Bild wie auf Metacritic, allerdings tummeln sich hier deutlich mehr Warhammer-Fans, die dem Spiel seine Fehler verzeihen können. Diesen Wohlwollen findet man beispielsweise in der Rezension von Kurt Russell (wir gehen davon aus, dass er der echte ist):

"Streumon Studio produziert nicht die saubersten Spiele auf dem Markt, aber ihre Produkte bluten Herz und Seele - Necromunda bildet hier keine Ausnahme. Dieser Movement-Shooter will vor allem eine spaßige Kampagne im Warhammer-40K-Universum liefern. Und bisher wurde ich nicht enttäuscht. [...]"

Auch The Ashman Cometh bringt die Stimmung ganz gut auf den Punkt:

"Für dieses Spiel müsst ihr eure Erwartungen anpassen. Ihr findet hier keine unzähligen Stunden Spielzeit. Die Story ist nicht gut. Viele Animationen sind janky. Aber das Schießen macht unheimlich viel Spaß. Eure Feinde explodieren buchstäblich. Andauernd. Und dabei müsst ihr sie nicht mal erschießen, ihr könnt auch einfach die klobigen Takedowns spammen, sobald ihr in Reichweite seid. Es gibt zwar ein Loot-System, aber ihr könnt mir jeder Waffe das komplette Spiel durchspielen. [...] Und das ist, worum es in Necromunda geht. Rohe Gewalt. Nicht mehr, nicht weniger. Ihr müsst das Warhammer-Universum nicht kennen - und selbst Kenner können Plot und Szenario ignorieren."

Das Intro zu Necromunda lädt euch in die düsterste Ecke des Warhammer-Universums ein Video starten 1:45 Das Intro zu Necromunda lädt euch in die düsterste Ecke des Warhammer-Universums ein

Aber es finden sich natürlich auch viele kritische Stimmen. Hier exemplarisch Nutzer Rallinth:

"Auf dem Papier ist dieses Spiel alles, was ich will. Doom-ähnliche Kämpfe in einem 40K-Universum. Aber leider hat Necromunda derzeit viel zu viele Probleme. Zum Beispiel einen Reverse Bullet Drop (Schüsse gehen nicht dahin, wo das Zielvisier hin zeigt). Selbst auf mittlerem Schwierigkeitsgrad sind einige Feinde größere Kugelschwämme als in The Division 2. Die Mech-Suit-Leute vertragen zum Beispiel 50 Schüsse in den Kopf - mit einer Schrotflinte aus zwei Metern Abstand. Außerdem bin ich durch die Map gefallen und dann außerhalb der Map neu gespawnt - und das dann immer und immer wieder, bis ich keine Leben mehr hatte. Der Greifhaken ist unglaublich fummelig und unzuverlässig. Verfehlt dauernd sein Ziel und clipt mich durch die Wand."

Unser eigener GameStar-Test zu Necromunda erscheint in einigen Tagen. Interessiert euch das Spiel? Oder harrt ihr aus, bis irgendwann vielleicht doch ein echtes Space Marine 2 erscheint?

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