Nvidia RTX 3000 mit Kühlungsproblem? Was zu heiße Geforces für den Release bedeuten

Gerade Nvidias Boardpartner könnten mit hohen Temperaturen der High-End-Ampere-Grafikkarten zu kämpfen haben. Woran liegt das & was heißt für deren Release?

Custom-Designs der RTX 3090 könnten laut Igor Wallossek nun doch etwas später erscheinen - wegen Hitzeproblemen. Custom-Designs der RTX 3090 könnten laut Igor Wallossek nun doch etwas später erscheinen - wegen Hitzeproblemen.

Nvidia könnte ein echtes Problem mit den Geforce RTX 3000 haben. Ok, vielleicht nicht Nvidia direkt, aber die Boardpartner. Denn wie Igor Wallossek (igor's LAB) berichtet, soll es möglicherweise ein ernstzunehmendes Temperaturproblem mit den Ampere-Grafikkarten geben.

Das Interessante daran: Nicht der Grafikbeschleuniger selbst soll Schwierigkeiten bereiten, sondern der sehr hoch getaktete GDDR6X-Videospeicher und vor allem die Art der Bestückung. Was bedeutet das für den Release?

Letztes Update: 20.8.2020
Neu hinzugefügt: Technische Informationen zur Vapor Chamber

Etwas Entwarnung aber gleich vorneweg: Der Release der Founders Editions scheint nicht betroffen zu sein. Wenn überhaupt, dann trifft es Nvidias Boardpartner respektive die Custom-Modelle der High-End-RTX-3000.

Wo liegt das Problem?

Laut Igor liegt das Problem in der Anordnung der Videospeicher-Module und deren hoher Taktrate. Der Vollausbau des GA102-Chips in Form der RTX 3090 soll mit GDDR6X-Modulen bestückt sein, die mit 5.250 MHz takten (effektiv 21,0 GHz, 21 Gbps).

Noch entscheidender ist aber offenbar, dass sich die Module auf Vorder- und Rückseite der Platine befinden sollen, wodurch sich sehr viel Hitze auf der Platine dazwischen und auf den Modulen selbst konzentriert.

Angeblich seien schon 98 Grad in einem Speichermodul gemessen worden - bei standardmäßiger Luftkühlung. Derart hohe Temperaturen könnten thermisches Throtteling (Drosselung der Taktrate) nach sich ziehen - das will man als Käufer einer RTX 3090 bestimmt nicht in Kauf nehmen und auch den Boardpartnern dürfte das Sorgen bereiten.

Wie kann das gekühlt werden?

Nvidia behilft sich offenbar mit einer Vapor Chamber, so viel haben frühere Leaks bereits gezeigt. Ein Schritt, den Boardpartner laut Igor nicht ganz so leicht gehen können. Denn Vapor Chambers (VCs) sind nicht günstig beziehungsweise müssen in sehr großen Stückzahlen abgenommen werden.

Konkret ist die Rede von einem Preis für den Kühlkörper der Founders Edition in Höhe von 155 US-Dollar, wobei 50 bis 70 Dollar allein auf die VC entfallen sollen. Sollten sich Boardpartner jedoch gegen VCs entscheiden, schließt Igor ein 2-Slot-Design zumindest für die doppelseitig mit VRAM bestückten RTX 3000 aus.

Eine Vapor Chamber, zu deutsch Dampfkammer, ist vereinfacht gesagt eine flache, breite Heatpipe. Hierbei verdampft Flüssigkeit im Inneren, der Dampf wiederum legt sich als Flüssigkeit im Kondesator an (Kondensation) und gibt so die Temperatur wieder ab. Dadurch kann Hitze schneller und auf größerer Fläche abgegeben werden.

Was heißt das nun für den Release?

Wie eingangs erwähnt, scheint dem Release der Founders Editions nichts im Wege zu stehen. Aktuell steht für das High-End-Modell RTX 3090 der 17. September im Raum. Auch Preise wurden schon genannt, hier gehen die Schätzungen der Experten jedoch auseinander.

Custom-Designs sollten eigentlich zeitgleich erscheinen, deren Veröffentlichung könnte sich aber durchaus nach hinten verschieben, was Igor zufolge nicht nur an etwaigen Temperaturproblemen liegt, sondern weil Nvidia seine Boardpartner diesbezüglich »an einer sehr kurzen Leine« hält.

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