Wissen ist Macht
Sämtliche Hinweise werden unabhängig von den jeweiligen Zeitschleifen im Bordcomputer eures mit liebevollen Details gespickten Raumschiffs gespeichert. So entsteht mit jedem neuen Loop ein dichteres Wissensnetz, das euch gerade genug Informationen an die Hand gibt, um euch für den nächsten Durchgang auf den richtigen Weg zu bringen. Ein Großteil des Reizes von Outer Wilds besteht darin, diesen Weg selbst zu gehen.
Die Planeten, die von einer von Wirbelstürmen überzogenen Meereswelt bis hin zu einem aus der Raumzeit gefallenen Inneren eines riesigen Pflanzensamens eine enorme kreative Bandbreite abdecken, solltet ihr also am besten ohne Vorwissen erkunden.
Deswegen nur ein vages Beispiel dafür, wie kreativ die Zeitmechanik im Spiel umgesetzt wird: Der Doppelplanet Zwillingsasche ist zunächst komplett von Sand bedeckt, der mit der Zeit allerdings gravitationsbedingt auf den Schwesterplaneten Zwillingsglut hinüberrieselt. Dadurch werden auf Zwillingsasche Strukturen freigelegt, auf Zwillingsglut hingegen manche Wege durch sandige Barrieren versperrt.
Das korrekte Timing ist also spielentscheidend, ihr solltet euch je nach Sandstand auf der einen oder anderen Welt umsehen. Allerdings braucht es oft mehrere Schleifen, bis man endlich den richtigen Zeitpunkt für die nächste neue Entdeckung erwischt. Dabei sorgt der Audiohinweis darauf, dass der aktuelle Loop in der nächsten Minute endet, regelmäßig für schwitzige Hände.
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Reibungslos abheben
Trotz des erzwungenen Bruchs durch die in sich geschlossenen Spieldurchläufe präsentiert sich Outer Wilds aus einem Guss, ohne Ladezeiten und ohne Leerlauf, und gleichzeitig enorm abwechslungsreich. Hebt ihr das erste Mal von eurem Heimatplaneten ab, befindet ihr euch direkt im frei navigierbaren All und auch alle weiteren Starts und Landungen geschehen fließend.
Die Planeten, die ihr ansteuert, könnten unterschiedlicher nicht sein. Ihre ineinander verschränkten Systeme und ökologischen Gegebenheiten kennenzulernen und ihre Rhythmen zu meistern, wird nie langweilig. Im Gegenteil, die geografische und spielerische Dichte von Outer Wilds spornt eher zur Erkundung an als weitläufigere, aber leere offene Welten, wie man sie aus vergleichbaren Titeln kennt. Auch wenn man bis zum Abspann ein Vielfaches der ursprünglichen 22 Minuten benötigt: Wie Zeitverschwendung fühlt sich das Abenteuer im All nie an.
Survival für Dummies
Auf dem Papier ist die schier endlose Wiederholung der immer selben Aktionen der größte Frustfaktor von Outer Wilds. In der Praxis nerven aber eher die nutzlosen Survival-Aspekte, die zwar die Thematik des gefährlichen Unbekannten unterstreichen, aber dann doch keine echten Auswirkungen haben.
Natürlich müsst ihr außerhalb eures Schiffs sowohl den Sauerstoffvorrat als auch den Treibstoff für euer Jetpack im Auge behalten, könnt aber beide Tanks ohne Ressourcenverbrauch entweder an in der Spielwelt verteilten Bäumen und Tankflaschen oder in eurem Gefährt aufladen.
Selbiges kann bei allzu ruppigen Kollisionen auch Schaden nehmen, aber auch hier sind Landegestelle, Frontscheinwerfer oder Cockpit mit einem Tastendruck repariert. Das ist zu wenig Anspruch für Simulationsfreunde, hält reine Erkunder aber zugleich zu sehr von der Entdeckerei ab - man könnte den Survival-Quatsch genauso gut weglassen.
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