Seite 2: Overkill’s The Walking Dead im Test - Gemeinsam sind wir ganz okay

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Schlag um Schlag um Schlag um Schlag

Nach der Schießbude geht es in die Erkundungsmissionen, die um einiges interessanter sind - zumindest am Anfang. Hier schleicht ihr durch die Außenwelt um Washington D.C. Schleichen deshalb, weil sich bei Lärm eine Anzeige füllt, die beim Anschlag eine ganze Walker-Horde auslöst, beim dritten Mal spawnen sie schließlich ohne Ende. Besonders fies: Neben Molotov- und Bärenfallen sabotieren uns in den Leveln auch Lärmquellen wie Radios und Alarm schlagende Autos. Wer da nicht aufpasst, lockt gleich die nächste Zombiewelle an.

Lärm lockt Zombies an. Um nicht von unendlichen Horden überrannt zu werden, schwingt ihr einen Großteil der Partie eure Nahkampfwaffe. Lärm lockt Zombies an. Um nicht von unendlichen Horden überrannt zu werden, schwingt ihr einen Großteil der Partie eure Nahkampfwaffe.

Doch das Lärmsystem kommt auch mit einem großen Nachteil daher: Um keine Welle auszulösen, schlagt ihr euch mit der lautlosen Nahkampfwaffe durch Zombies. Und so folgt Schlag auf Schlag und Hieb auf Hieb, teilweise minutenlang, bis alle Untoten liegenbleiben. Das mag zunächst noch aufregend sein, schließlich tragen die riesigen Zombiehorden sehr zur Walking-Dead-Atmosphäre bei. Doch spätestens nach einer halben Stunde Hämmern auf die linke Maustaste wird es dröge.

Hat da hinten jemand Schalldämpfer gesagt? Eine hervorragende Idee - könnte man glauben. Denn obwohl es Schalldämpfer im Spiel gibt, verbrauchen die sich derart schnell, dass ihr sie nur für einen Bruchteil der Mission einsetzen könnt. Waffen verschleißen außerdem nach einigen Leveln, gegen ein paar Ressourcen repariert ihr sie im Ausrüstungsmenü.

Das zweite Problem an den Erkundungsmissionen ist die immer gleiche Aufgabenstellung. In jedem Level müsst ihr mehrere Gegenstände wie Zahnräder oder Batterien finden, um eine Tür zu öffnen oder einen Aufzug zu rufen. Das ist wenig originell und nutzt sich viel zu schnell ab. Ab und zu funktioniert die Mischung aus Action, Erkundung und Rätsel aber auch ganz gut, beispielsweise wenn wir im Level einen Code finden und eingeben müssen, während uns Zombies angreifen.

Lärm lockt Zombies an. Um nicht von unendlichen Horden überrannt zu werden, schwingt ihr einen Großteil der Partie eure Nahkampfwaffe. Lärm lockt Zombies an. Um nicht von unendlichen Horden überrannt zu werden, schwingt ihr einen Großteil der Partie eure Nahkampfwaffe.

Der Schwierigkeitsgrad ist bereits auf der leichtesten der vier Stufen knackig, spätere Missionen müssen wir zudem auf der dritt- beziehungsweise zweithöchsten Schwierigkeitsstufe spielen. Darunter sind die nicht verfügbar. Besonders frustrierend wird das in Kombination mit fehlenden Checkpoints, da ein Level gut eine Dreiviertelstunde und länger dauern kann. Zwar gibt es Trost-Erfahrungspunkte, der Missionsfortschritt schwindet bei einem Fehlschlag allerdings dahin, egal wie lange eine Partie läuft.

Basismanagement

Die Zombies sind widerlich, hässlich und abstoßend. So muss das sein! Die Zombies sind widerlich, hässlich und abstoßend. So muss das sein!

Habt ihr eine Mission abgeschlossen, erhaltet ihr einige Ressourcen, die ihr über Menüs in eure Basis investiert. Dadurch schaltet ihr etwa neue Werkzeuge wie den Drahtschneider für Missionen frei, der bestimmte Durchgänge öffnet.

Wollt ihr alle zehn Missionen aus Season 1 spielen, müsst ihr früher oder später außerdem Routen ausbauen, wofür ihr wiederum das Zentrum ausbauen müsst, wofür ihr wiederum Teile der restlichen Basis ausbauen müsst. Und zu guter Letzt zahlt ihr nach jeder dritten Mission auch noch Unterhaltskosten, die die Progression unnötig in die Länge ziehen und euch teilweise dazu zwingen, bereits abgeschlossene Missionen zu wiederholen.

Als eine Art Management-Minispiel teilt ihr, ebenfalls über ein Menü, die Überlebenden in eurem Camp verschiedenen Posten zu, die Boni wie weniger Lärm beim Gehen spendieren. Oder ihr schickt sie auf Expeditionen und bekommt dadurch Ressourcen und neue Items. Dabei gewinnen die Bewohner an Erfahrung und erhöhen die Erfolgschance und Boni - eine nette Nebenbeschäftigung. Teilweise schaltet ihr sogar Nebenaufträge frei, die sich allerdings nur als Variation der Hauptmissionen entpuppen und auf denselben Karten spielen.

Nach einer Mission erhalten wir Ressourcen. Leider müssen wir davon regelmäßig einen Teil für Unterhalt abgeben. Nach einer Mission erhalten wir Ressourcen. Leider müssen wir davon regelmäßig einen Teil für Unterhalt abgeben.

Neben der Basis verbessert ihr über Skilltrees eure Helden. Jeder besitzt einen allgemeinen Talentbaum und einen, der sich auf seine Fähigkeiten bezieht, bei Maya etwa mehr Heilung durch Medipacks. Daneben rüstet ihr neue Waffen aus und verbessert sie mit Waffenmods, zu denen unter anderem Visiere, Magazine und die bereits erwähnten Schalldämpfer gehören. Welche Waffen und Mods ihr am Ende einer Mission erhaltet, entscheidet jedoch der Zufall, wodurch ihr auch unbrauchbare Gegenstände anhäuft. Immerhin bekommt ihr fürs Zerlegen Ressourcen.

Schnappt euch Freunde!

Wenn ihr wollt, könnt ihr Overkill's The Walking Dead allein spielen und dürft dafür sogar mehrfach innerhalb einer Mission sterben. Sonderlich aufregend wird es dadurch allerdings nicht, vor allem Zombiemassen lassen sich im Team viel schneller dezimieren. Aber auch eine Partie mit zufälligen Menschen kann nerven: Ballert ein einziger Spieler achtlos in der Gegend herum oder rückt ein Schlüssel-Item nicht raus, kann das sogar zum Fehlschlag der Mission führen.

Die Rätsel sind zwar nicht besonders schwierig, dafür belagern uns beim Lösen Zombies und menschliche Gegner. Die Rätsel sind zwar nicht besonders schwierig, dafür belagern uns beim Lösen Zombies und menschliche Gegner.

Die Lösung: Spielt mit euren Freunden! Denn so problematisch viele Aspekte von Overkill's The Walking Dead auch sind, im Koop kann man einigen verzeihen. Wenn ihr euch untereinander absprecht, die Fähigkeiten der unterschiedlichen Klassen geschickt einsetzt und menschliche Gegner gleichzeitig ausknipst, kommt die eigentliche Stärke des Spiels zutage. Die Missionen werden nicht nur einfacher, sondern machen auch deutlich mehr Spaß. Einen Makel können aber auch Freunde nicht beheben: Bugs.

Einige sind klein und harmlos, beispielsweise wenn Zombies ohne Animation über die Straße gleiten. Andere behindern das Spiel, etwa wenn Gegner durch Deckung schießen oder Spieler sich nicht mehr bewegen können. Und dann gibt es noch solche, die das Spiel brechen, beispielsweise wenn ein Schlüssel-Item einfach verschwindet und ihr die Mission neu starten müsst. In den ersten Tagen nach Release sind uns außerdem Matchmaking-Probleme aufgefallen, teilweise fror das Spiel auch in einem schwarzen Ladebildschirm ein.

Wenn euch die immer gleichen Missionsabläufe nicht stören, ihr kein Problem damit habt, minutenlang im Nahkampf mit Zombiehorden auszuharren und dazu noch ein paar Freunde habt, die mit euch spielen wollen, könnte euch Overkill's The Walking Dead trotz seiner Macken gefallen. Erwartet ihr hingegen eine emotionale Geschichte, durchdachte Schießpassagen oder Innovation, klopft ihr an der falschen Tür.

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