Seite 2: Overwatch League - Matchanalyse: Warum LA Valiant gerade das perfekte Team ist

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Ob Ihr wirklich richtig steht, seht Ihr… wenn Ihr gewinnt

Kariv überzeugt mit einem kühlen Kopf. Kariv überzeugt mit einem kühlen Kopf.

Es ist jedoch nicht nur wichtig, auf den Gegner zu achten. Shooter-Spieler wissen: Auch die eigene Positionierung ist ein Schlüssel zum Erfolg. Ist man zur falschen Zeit am falschen Ort, kann das schon vor dem Beginn des eigentlichen Kampfes dessen Ende bedeuten.

Kariv und Fate zeigen dies sehr deutlich in Numbani. Valiant ahnen, dass Seouls Sombra, gespielt von Munchkin, einen aufgeladenen EMP hat. Um nun zu verhindern, dass diese mächtige Fähigkeit sie auslöscht, versteckt sich Kariv in einem der oberen Tunnel, um nicht davon getroffen zu werden - und sein Team mit seiner Transzendenz zu retten.

Durch Fates geschickte Positionierung wird das aber noch nicht einmal notwendig. Er stellt sich genau so perfekt an eine Ecke, dass er vom Gegner nicht gesehen werden kann, im Gegenzug aber Sombra aufdeckt, falls sie im Stealth-Modus vorbeilaufen will. Hätten die beiden Spieler diese präzise Vorbereitung nicht getroffen, hätte Valiant den Kampf vermutlich verloren.

Spiel auf Zeit

Dass die Vorbereitung eines Kampfes und die Aufmerksamkeit währenddessen wichtig sind, ist relativ einleuchtend. In Overwatch kann es aber auch wichtig sein, die Phase nach dem eigentlichen Teamfight zu kontrollieren.

Overwatch - Die Helden und ihre Fähigkeiten ansehen

Wird das gegnerische Team auf einen Schlag ausgelöscht, gibt es zwar eine nette Ansage - es kommt aber auch gesammelt wieder. Werden vereinzelte Feinde nachträglich eliminiert, kostet das den Gegner sehr viel mehr Zeit, die grundsätzlich knapp und wichtig ist.

Im letzten Kampf in Numbani bietet ein Kill auf Gido eigentlich eine Möglichkeit für Valiant, den großen Teamkampf zu eröffnen. Stattdessen drängen sie Seoul stetig weiter zurück und schalten die Spieler der Reihe nach aus. Seoul Dynasty hat so keine Chance, noch einmal geschlossen anzugreifen - zumal die Spieler von Valiant den kürzeren Weg vom Spawnpunkt haben.

Soll ich jetzt den Knaller zünden?

Zeit spielt auch bei der Nutzung der ultimativen Fähigkeiten eine Rolle. Werden alle Ultimates zugleich genutzt, ist der Sieg im Teamkampf sehr wahrscheinlich, aber danach steht man quasi mit heruntergelassenen Hosen da. Ist man zu sparsam, reicht es vielleicht nicht, um Verteidigung des Gegners einzudrücken und zu gewinnen.

Die Profis zeichnet aus, dass sie nur genau so viele Fähigkeiten einsetzen, wie notwendig. Valiant zeigen ein Gespür dafür, besonders im Tempel des Anubis. Den ersten Punkt können sie durch den Einsatz von Genjis Drachenklinge bereits beanspruchen.

Beim Anblick einer Drachenklinge dürften einige Overwatch-Spieler sofort zusammenzucken. Beim Anblick einer Drachenklinge dürften einige Overwatch-Spieler sofort zusammenzucken.

Um den zweiten Punkt einzunehmen, benötigen sie dann lediglich zwei weitere Ultimates und mit nochmals zwei Ultimates wurde der Sieg abgesichert. Eine Pulsbombe der Offensivheldin Tracer eröffnet den Kampf, eine Valkyrie durch Mercy hält das Team am leben, während Seoul immer weiter dezimiert wird. Erst für die letzten Prozentpunkte nutzen Kariv und Agilities noch Zenyattas Transzendenz und eine weitere Drachenklinge, um den Punkt sicher einzunehmen.

Zeit, etwas anderes zu spielen

Wenn die Kämpfe trotz aller Planung und Aufmerksamkeit nicht funktionieren, hilft es, einen genaueren Blick auf den Gegner und die Karte zu werfen. Die eigene Aufstellung den Umständen anzupassen, hat auch Valiant zum Sieg auf Junkertown geholfen.

Profis sind abgeklärt genug, um gleich zwei Scharfschützen ins Feld zu führen - wenn es die Map erlaubt. Profis sind abgeklärt genug, um gleich zwei Scharfschützen ins Feld zu führen - wenn es die Map erlaubt.

Für den gesamten ersten Punkt spielen sie mit Hanzo, Widowmaker, Junkrat, zwei Tanks und nur einem Heiler. Zwei Scharfschützen funktionieren auf der riesigen, offenen Fläche zu Beginn ausgezeichnet, sind für den zweiten Punkt aber zu viel. Also wechselt Kariv auf Tracer - ein zweiter Heiler ist noch nicht notwendig. Seoul wiederum hat Schwierigkeiten, überhaupt genug Schaden auszuteilen, um Valiant einen zweiten Heiler aufzuzwingen.

Erst, als Seoul stärkeren Widerstand leistet und Soon nicht mehr viel mit Widowmaker ausrichten kann, wird die Komposition noch einmal gewechselt. Kariv spielt Zenyatta, um Tracer für Soon freizugeben. Ohne die Anpassung würde sich Valiant die Zähne an der letzten Verteidigungslinie von Seoul ausbeißen.

Der Gegner will auch gewinnen

Seoul gilt als Top-Team aus Asien, hat nun aber schon zwei Mal die Zwischenplayoffs verpasst. Können und wollen sie es sich leisten, auch in der Phase 3 nochmal knapp an einer Playoff-Platzierung vorbeizuschrammen? Seoul gilt als Top-Team aus Asien, hat nun aber schon zwei Mal die Zwischenplayoffs verpasst. Können und wollen sie es sich leisten, auch in der Phase 3 nochmal knapp an einer Playoff-Platzierung vorbeizuschrammen?

Schließlich ist es noch wichtig, sich ständig klar zu machen, dass auch der Gegner alles daran setzt, den Sieg zu erringen. Ein zurechtgelegter, einstudierter und perfekter Spielplan hilft zwar immer, aber auch die Gegenspieler reagieren und zwingen so zum Improvisieren. Wie es so schön heißt: Kein Plan überlebt die erste Feindberührung.

Seoul schien das hier, wie auch schon zuvor, zu vergessen. Scheinbar unterschätzen sie ihre Gegner zu oft - was sich schon in der Aufstellung der B-Mannschaft niederschlägt. Valiant hatte zwar eine schwache zweite Phase, deswegen spielen die Jungs aus LA aber trotzdem auf Overwatch-League-Niveau.

Andererseits kriegen so alle Spieler von Seoul Dynasty Spielerfahrung, während andere Teams ihre Ersatzbank praktisch gar keine Spielzeit einräumt. Ob sich diese Methode in den Finalspielen am Ende der Saison schließlich auszahlt, wird sich noch zeigen.

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