Was nur noch eine Frage der Zeit zu sein schien, ist nun eingetreten: Nachdem Palworld in den vergangenen Tagen Rekorde gebrochen hat, schreitet The Pokémon Company ein und kündigt Untersuchungen gegen den Steam-Hit an.
Dieser Schritt hat aber wohl nichts mit den überragenden Verkaufszahlen von Palworld zu tun, sondern vielmehr mit den anhaltenden Vorwürfen, der japanische Entwickler Pocket Pair habe dreist bei den populären Taschenmonstern von Nintendo geklaut.
Bislang konnte Pocket Pair nichts nachgewiesen werden. Dennoch wollen die Pokémon-Rechteinhaber nun genauer hinschauen.
Wird Palworld bald verboten? Diese Frage hat uns im Nachgang zu dieser Meldung mehrmals erreicht und wir haben bereits 2018 in einem Plus-Report mit einem Anwalt über dieses Thema gesprochen. Eine solche Kopierstrategie ist nämlich nicht automatisch durch Copyright-Gesetze verboten, sondern im Gegenteil oftmals sicher vor juristischen Schritten.
Angemessene Maßnahmen ergreifen
In dem Statement auf der japanischen Pokémon-Website, das auch auf Englisch vorliegt und wir euch gleich auch eingedeutscht haben, wird ein Spiel genannt, das im Januar 2024 erschienen ist
. Wir gehen nicht davon aus, dass Nintendo ein Problem mit dem grandiosen Prince of Persia: The Lost Crown hat.
Vielmehr scheinen die Kopiervorwürfe rund um Palworld nun auch bis nach Japan durchgedrungen zu sein. Das Statement liest sich wie folgt:
Wir haben viele Anfragen zu einem Spiel eines anderen Unternehmens erhalten, das im Januar 2024 erschienen ist. Wir haben keine Genehmigung für die Nutzung des geistigen Eigentums oder der Assets von Pokémon in diesem Spiel erteilt.
Wir beabsichtigen, alle Handlungen, die die Rechte am geistigen Eigentum der Pokémon verletzen, zu untersuchen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Wir werden auch in Zukunft jedes einzelne Pokémon und seine Welt hegen und pflegen und daran arbeiten, die Welt durch Pokémon zusammenzubringen.
Erfolg und Vorwürfe gehen Hand in Hand
So groß der Erfolg von Palworld derzeit auch sein mag, so lautstark sind auch die Gegenrufe, die dem Spiel dreisten Diebstahl vorwerfen. Eine kurze Aufarbeitung das Status quo:
Auf X (ehemals Twitter) kursieren Vergleiche der 3D-Modelle von Pokémon und Pals, die zumindest auf den ersten Blick frappierend ähnlich ausfallen.
Gegenüber der Website Videogameschronicle sollen zudem zwei anonyme Entwickler mit AAA-Erfahrung bestätigt haben, dass derlei Ähnlichkeiten kein Zufall sein können:
Man kann auf keinen Fall versehentlich die gleichen Proportionen bei mehreren Modellen aus einem anderen Spiel erhalten, ohne die Modelle zu rippen [zu klauen, Anm. d. Red.]. Oder sie zumindest vorher akribisch nachzubilden. Ich würde vor Gericht als Experte zu diesem Thema aussagen.
Quelle: VideogameschronicleAuch der Einsatz von KI-Tools steht im Raum: Angeblich soll sich der CEO von Pocket Pair in der Vergangenheit dazu geäußert haben, wie das Urheberrecht mittels KI umgangen werden kann.
Link zum Twitter-Inhalt
Ebenjener CEO hat sich inzwischen aber auch in einem Statement zu den Vorwürfen geäußert und sie als unwahr bezeichnet. Zudem stellte er sich schützend vor sein Team, das bereits anonyme Morddrohungen erhalten haben soll.
Die Entwicklung des sich noch im Early Access befindlichen Palworld geht indes ungebremst weiter. Pocket Pair hat inzwischen eine Roadmap veröffentlicht, um den neu gewonnenen Fans die geplanten zukünftigen Inhalte zu zeigen.
Wir halten euch natürlich auf dem Laufenden, sobald es neue Entwicklungen in der Sache gibt. Es bleibt abzuwarten, zu welchem Urteil die Pokémon Company kommt und welche weiteren Schritte sich daraus ergeben. In der Zwischenzeit würde uns interessieren: Wie ist eure Sichtweise? Hat Palworld geklaut oder sich einfach nur gut inspirieren lassen? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!
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