Fazit: Playerunknown's Battlegrounds im Test - Ein Phänomen verlässt Early Access

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Fazit der Redaktion


Robin Rüther
@robinruether

Es ist schwierig, das Phänomen Playerunknown's Battlegrounds zu bewerten. Auf der einen Seite steht ein Spiel, das den Battle-Royale-Shooter einer breiten Masse zugänglich gemacht hat, das Steam selbst in seiner Early-Access-Phase dominierte, das von so manchem als Highlight des Jahres angesehen wird. Und das nicht ohne Grund: Zu sagen, die Runden in Battlegrounds seien spannend, wäre untertrieben. Wenn ich mich gegen Ende einer Partie mit nicht mehr als einer Handvoll Spieler in einer winzigen Zone befinde, erlebe ich ein derartiges Herzrasen wie in kaum einem anderen Titel.

Und dann gibt es die andere Seite, auf der zwar ein gutes, aber insgesamt noch nicht ausgereiftes Spiel steht. Battlegrounds fühlt sich an manchen Stellen einfach nicht fertig an und hätte meiner Meinung nach auch noch einige Zeit länger im Early-Access verbringen können. Das Spiel funktioniert zwar trotz einiger Probleme wie der mäßigen Performance schon jetzt. Es bleibt aber der Gedanke, dass Bluehole das Potenzial von Battlegrounds noch längst nicht ausgeschöpft hat.


Johannes Rohe
@DasRehRohe

Die Frage nach der "richtigen" Wertung für PUBG ist in meinen Augen eine Frage der Philosophie. Betrachtet man Battlegrounds nur als Spiel oder als kulturelles Phänomen? Die amerikanische Website Polygon wählt den zweiten Weg und vergibt eine schier unglaubliche 10 von 10. Und auch mein Kollege Stefan Köhler sagt: "PUBG ist das Spiel des Jahres!" Ich sehe das anders. Klar, kein anderes Spiel hat dieses Spielejahr so sehr dominiert, kein anderes begeistert Tag für Tag so viele Spieler rund um den Globus. Doch Playerunknown's Battlegrounds hat auch deutliche Schwächen, die man benennen und bewerten kann und muss!

Angefangen bei der Technik (Ruckler, Lags, allgemein schlechte Performance), über die Balance (simples Einigeln ist viel zu effektiv) bis zum Umfang gibt es einiges zu bemängeln. Aus meiner ganz persönlichen Sicht hätte unsere Wertung sogar noch etwas niedriger ausfallen können, da die Release-Version noch zu viele offensichtliche Mängel hat. Ist das Spiel ein Reinfall? Absolut nicht. PUBG begeistert mich - selbst in seinem aktuellen Zustand. Es gibt nur wenige Spiele, in denen ich von der ersten bis zur letzten Minute eines Matches so sehr unter Strom stehe. Eine Runde gemeinsam mit Freunden zu bestreitet und dann gut abzuschneiden, gibt mir ein fantastisches Gefühl. Ganz subjektiv gesehen ist PUBG ein klasse Spiel. Aber objektiv liegt doch noch einiges im Argen.


Sandro Odak
@riperl

Ich war wirklich lange skeptisch: Was soll mir denn dieses irgendwie statische, ganz schön verbuggte PUBG bieten, was mein Lieblings-Online-Shooter Battlefield nicht auch schon hat? Erst seit ein paar Wochen verstehe ich, dass PUBG und Battlefield eine ganz große Gemeinsamkeit haben: Sie bieten ein geniales Storytelling - etwas, das Online-Shootern normalerweise fehlt!

Was die »Battlefield-Momente« groß gemacht hat, war die riesige Abwechslung durch zerstörbare Karten und immer wieder unterschiedliche Situationen durch das Klassen- und Fahrzeug-System. PUBG hat zwar keine zerstörbare Umgebung und eine relativ leblose Spielwelt - doch die Runden spielen sich jedes Mal anders und erzählen eine richtige Geschichte. Wenn ich mich eben noch sicher fühle und im nächsten Moment mit Freunden durch eine enge Schlucht hetzen muss, um gerade noch die neue Zonengrenze zu erreichen, ist das viel spannender als die wiederkehrenden Gefechte, die ich in klassischen Multiplayer-Spielen erlebe.

Die Mängel, vor allem auf technischer Seite, will ich zwar nicht verschweigen. Sie sind da und ärgern mich manchmal. Aber das im Kern perfekte Spiel-Design wiegt diese Schwächen für mich locker auf: Wer Lust auf spannende Multiplayer-Shooter hat, kommt eigentlich kaum noch an PUBG vorbei.


Michael Herold
@michiherold

Ich liebe Playerunknown's Battlegrounds. Seit dem Early-Access-Start im März 2017 bin ich auf Erangel unterwegs und außerdem furchtbar stolz auf jedes einzelne Chicken Dinner, das ich in den letzten Monaten gewonnen habe. Auf das Upgrade auf Version 1.0 habe ich dementsprechend fieberhaft gewartet. Nun ist es da und ich bin gleichermaßen begeistert und ernüchtert.

Einerseits sind Neuerungen wie das Replay-Feature, Vaulting und vor allem die neue Wüsten-Map fantastisch und bieten völlig neue Möglichkeiten beim Spielen. Ich kann jetzt zum Beispiel dank der Killcam endlich nachvollziehen, wer mich von wo hinterhältig erschossen hat. Andererseits verkaufen mir die Entwickler ihr Spiel als fertige Release-Version, obwohl es offensichtlich noch sehr weit vom finalen Zustand entfernt ist.

PUBG hat aktuell noch zu viele Schwächen (zum Beispiel Lags, Server-Probleme oder stellenweise hässliche Grafik), als dass es die Bezeichnung »1.0« verdient. Ohne Zweifel ist Battlegrounds das mit Abstand beste Battle-Royale-Spiel, das es aktuell auf dem PC gibt, doch es hat noch einen weiten Weg vor sich.

4 von 4


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