Fazit: Project Cars 3 im Test: Krasser Spurwechsel

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Fazit der Redaktion

Sascha Penzhorn
@Berserkerkitten

Zugegeben: Knallharte Rennsimulationen sind für mich mehr Arbeit als Vergnügen. Aber auf Simcade wie Grid Autosport oder Forza Motorsport stehe ich. Darum fühlte ich mich in Project Cars 3 auch vom ersten Moment an wie zu Hause. Reale Rennstrecken, (auf Wunsch) brutale KI-Gegner, auf höheren Einstellungen übt man die Strecken auch erst mal eine Weile, bevor man dort gewinnt. Besonders die Regenrennen haben es mir angetan - die sehen nicht nur extrem gut aus, sondern spielen sich auch noch ungeheuer spaßig, zumindest mit einem Gamepad. Die Fahrphysik ist auch mit deaktivierten Fahrhilfen sehr gnädig. Man muss im falschen Moment schon arg enthusiastisch aufs Gas latschen, bevor vollends die Karre ausbricht.

Für mich ist das Spiel darum auch genau richtig. Es fährt sich geil, sieht klasse aus, hat eine große Streckenauswahl und haufenweise spaßige Autos, auch wenn die Aufteilung der Fahrzeugklassen sicher nicht furchtbar realistisch ist. Ich bin genau die Sorte Spieler, für die der Simulationsgrad deutlich abgeschwächt wurde. Ein Event folgt aufs nächste, hier und da kaufe ich mal ein neues Auto - es geht immer weiter, ständig Fortschritt, man tritt nie auf der Stelle.

Gleichzeitig stößt Slightly Mad mit diesem Konzept aber genau die Spieler vor den Kopf, die Project Cars immer die Stoßstange gehalten haben, gerade weil der Realismus bisher immer so eine große Rolle spielte. Die Einschnitte sind hart, viele entfernte Features hätte man sicher auch optional machen können, statt sie gnadenlos rauszuwerfen. Auch als Simcade-Fan hätte ich mich über beispielsweise Rallycross oder mal ein längeres Event gefreut, bei dem ich mehr als nur zwei oder drei Runden fahren darf. Ersteres gibt's gar nicht mehr, zweiteres kann ich nur von Hand und außerhalb der Karriere einstellen.

Heiko Klinge
@HeikosKlinge

Ich finde es vollkommen legitim, wenn sich eine Spieleserie neu erfinden möchte. Und sind wir mal ehrlich: Eine wirkliche Hardcore-Simulation war Project Cars noch nie. Deswegen haben wir auch vollkommen bewusst Project Cars 3 von jemandem testen lassen, der ein großer Fan von Simcade-Rennspielen ist und deshalb unvoreingenommen an diesen Neuanfang herangeht. Aber auch Fans der Vorgänger müssen zugeben, dass der Karriere ein wenig mehr Tempo und Motivation gut tut. Freilich bedient sich Project Cars 3 hier ziemlich schamlos bei den etablierten Mechanismen von Grid Autosport und Forza, das sind aber alles andere als schlechte Vorbilder.

Nur will mir nicht in den Kopf, warum die Entwickler dies nicht mit den Stärken ihrer Serie kombiniert, sondern stattdessen den Feature-Rotstift angesetzt haben. Wo wäre denn das Problem gewesen, mich auch in der Karriere die Rennen anpassen zu lassen? Ich kann jeden verstehen, den Qualifying, Langstrecken-Racing, Boxenstopps oder simulierte Reifentemperaturen eher langweilen. Aber deshalb muss man es doch nicht gleich aus dem Spiel schmeißen!

Wie leicht hätte sich die Zugänglichkeit von Project Cars 3 mit der beeindruckende Flexibilität und Vielfalt der Vorgänger verbinden lassen! Project Cars 3 wird dadurch noch lange nicht zu einem schlechten Rennspiel. Aber es erreicht eben auch lange nicht die Klasse eines Forza Motorsport 7, das es mit dem Spurwechsel eigentlich angreifen wollte.

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