Seit Februar 2017 warteten Spieler von Rainbow Six Siege auf neue Inhalte. Dass es bis August gedauert hat, bis der nächste DLC an den Start ging, lag an Operation Health: Mit dieser Initiative wollte Ubisoft die Technik des Taktik-Shooters komplett auf Vordermann bringen. Der Preis dafür war eine Content-Dürre bis zum Release von Blood Orchid, dem bislang größten Update für Rainbow Six Siege überhaupt.
Insgesamt 75 Prozent des Spielcodes sollen überarbeitet worden sein, die Patch Notes sind sagenhafte 33 Seiten lang, neue Server stehen bereit. Dazu eine neue Map und gleich drei neue Operator - zwei aus der regulären Hong-Kong-Season und einer der GROM-Operator aus der nun aufgeteilten Polen-Season.
Aber war Operation Health nun der erhoffte Erfolg? Fällt mit dem Launch von Blood Orchid der Startschuss für ein stabileres, größeres und besseres Rainbow Six für die nächsten Jahre, so wie Ubisoft es vorhat? Wir haben die neue Version ausgiebig gespielt und waren begeistert - auch wenn uns neue Bugs manchmal auf die Palme gebracht haben.
Bequemlichkeiten für Spezialeinheiten
Manchmal sind es eben gar nicht die gigantischen Neuerungen, sondern die kleinen Verbesserungen, die einen großen Unterschied machen. Eine der wichtigsten Errungenschaften von Operation Health ist deshalb das neue Matchmaking, das bereits mit dem Update 2.2.1 integriert wurde.
Vorbei sind die Zeiten, in denen man teilweise minutenlang in der Lobby zusehen musste, wie Mit- und Gegenspieler kommen und gehen, ohne das eine Runde zustande kommt. Dank Ein-Schritt-Spielersuche starten die Partien schnell und unkompliziert, und die wenige Wartezeit darf man nun auch im Operator- oder Shop-Menü verbringen. Nach dem Match können Truppführer ihr Squad auch endlich mit zurück ins Hauptmenü nehmen oder direkt weiterspielen, wo man früher häufig neue Einladungen verschicken musste.
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Eine weitere extrem sinnvolle Anpassung aus der Kategorie Spieler-Komfort: Auf den Karten Chalet, Kanal und Konsulat kommt es dank sinnvoller Veränderung der Maps viel weniger zu Spawnkills. Zwar ist es Verteidigern nach wie vor möglich, bereits vorgerückte Angreifer draußen zu überrumpeln - das gehört jedoch auch zum Spiel. Direkte Sichtlinien von Fenstern auf den Spawn-Punkt gibt es aber nicht mehr und damit sind unvermeidbare Abschüsse, bei denen der Angreifer keine Chance auf Gegenwehr hat, endlich passé.
Wo sind meine Maps hin?
Mit dem Start der dritten Season in Form von Blood Orchid geht auch eine neue Kartenrotation an den Start. Und die ist durchaus kontrovers: Im Rang-Spielmodus gibt es analog zur kompetitiven Profiliga nur noch neun Maps in einer fixen ESL-Rotation. Unranked wird auf 15 Maps reduziert.
Zwar leuchtet Ubisofts Begründung ein, dass neue Spieler von zu vielen Karten überfordert wären und auch bei Ranked-Matches die Anzahl der Maps wegen des Wettkampf-Charakters überschau- und erlernbar bleiben sollte. Trotzdem hinterlässt es einen faden Beigeschmack, wenn man bestimmte Maps wie Yacht oder Favela nun ausschließlich in Custom-Matches spielen kann, wo es weder Renown- noch Erfahrungspunkte zu verdienen gibt. Damit landen sie nämlich effektiv auf dem Abstellgleis.
Noch unverständlicher ist die Aussage, einige der entfernten Maps würden vom Leveldesign-Team überarbeitet. Denn das wäre problemlos auch im laufenden Betrieb möglich: Man lässt die Karte im Unranked-Bereich spielbar, werkelt hinter den Kulissen weiter und liefert die neue Version später als Update aus. Nach der dritten Season sollen sogar Maps komplett aus Rainbow Six Siege entfernt werden - eine Entscheidung, die bei der Community verständlicherweise nicht gut ankommt.
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