Wir lagen falsch, als wir nach der Ankündigung des Blood-Money-Updates ein großes Comeback für Red Dead Online antizipierten. Trotz guter Ansätze stellten die gebotenen Inhalte um Kopfgeldjäger und die kriminelle Unterwelt eine inhaltlich ausgehungerte, aber leidenschaftliche Community nicht lange zufrieden. Besonders angesichts des scharfen Kontrastes zum üppig mit Inhalten versorgten GTA Online.
Jetzt starten die verzweifelten Spieler eine Protestaktion auf Twitter und lassen den Hashtag #SaveRedDeadOnline trenden. Konkrete Auslöser dafür gibt es auch: Einen Ingame-Teaser, der auf ein Jahr voller Abenteuer
verweist und gleichzeitig die Ankündigung einer (dauerhaften?) Umstellung von wöchentlichen auf monatliche Boni- und Update-Aktionen seitens Rockstar.
Das mutet für viele Spieler an wie blanke Ironie: Zum einen scheint der Support reduziert zu werden, zum anderen sollen sie sich freuen. Teil des Problems ist die nebulöse Kommunikation von Rockstar, sodass Spieler oft nicht wissen, woran sie sind.
Leidgeprüfte Community
Von Erwartung kommt Enttäuschung: Da viele Fans den Multiplayer-Modus von Red Dead Redemption 2 an GTA Online messen, kann Red Dead Online kaum gut abschneiden. GTA Online erfreut sich auch acht Jahre nach Release noch riesiger Beliebtheit und generiert entsprechende Einnahmen für den Entwickler. Ein umfangreiches Update folgt auf das Nächste.
Red Dead Online scheint allen verfügbaren Messwerten zufolge weitaus weniger Spieler zu interessieren, entsprechend dürfte sich die Entwicklung neuer Inhalte auch weniger lohnen. Was aus wirtschaftlicher Sicht verständlich ist, kann eine leidenschaftliche Community, die vor allem das liegengelassene Potenzial des Spiels sieht, jedoch wenig versöhnen.
Protest als letztes Mittel
Sollten die monatlichen Boni tatsächlich die weitere Roadmap von Red Dead Online darstellen, stehen die Zeichen nicht gut für die Zukunft von Red Dead Online.
Zahlreiche Spieler suchen nun Gehör von Rockstar und schicken den Twitter-Hashtag #SaveRedDeadOnline in den Äther, der binnen der letzten Stunde 200 Mal getwittert wurde. Auch das sind keine astronomischen Zahlen, die das zugrundeliegende Problem erkennbar machen.
Viele Nutzer, zum Beispiel im 339.000-Fans-starken Subreddit, rufen schon lange das Ende von Red Dead Online aus und zeigen sich enttäuscht, traurig und wütend. Ein Nutzer auf Twitter meint, dass Red Dead Online gerade deshalb so wenige Spieler habe, weil Rockstar zu wenige Inhalte produziere:
Link zum Twitter-Inhalt
Was Fans anregen
Red Dead Online besitzt inzwischen durchaus viele Inhalte, die Hunderte Stunden beschäftigen können: Man verdient Geld, indem man als Kopfgeldjäger, Schnapsbrenner, Schatzsucher, Jäger und Händler sowie als Naturkundler arbeitet. Es lassen sich viele Pferde, Waffen und Cosmetics erspielen oder kaufen, es gibt eine noch unvollständige Hauptgeschichte und zahlreiche Nebenmissionen. Mit Blood Money kam im Juli 2021 sogar eine Storyline um die kriminelle Unterwelt hinzu:
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Red Dead Online: Trailer stellt die neuen Inhalte des Blood-Money-Updates vor
Die Hardcore-Spieler, die Hunderte oder Tausende Stunden in der Spielwelt verbracht haben, dürften das alles aber schon längst durchgespielt haben. Und sie wünschen sich mehr Tiefe und Vielfalt, ähnlich wie es sie in GTA Online gibt.
Angeregte Features sind unter anderem:
- Housing, sprich Grundstücke und Häuser zum Besitzen und Bewirten
- Großangelegte Heists wie die in GTA Online, etwa als Bankraube oder Zugüberfälle
- Einzelspielerelemente aus Red Dead Redemption 2
- Ein Finale für die seit Jahren offene Hauptgeschichte
Wie leidenschaftlich die Spieler arbeiten, führt ein besonders fleißiger Fan vor Augen: Auf einer Fanseite stellt Yangy
einen komplexen, voll ausgearbeiteten Plan für eine fünfjährige Update-Roadmap vor. Ob es jetzt noch zu etwas Vergleichbarem kommt oder die Befürchtungen der Spieler eintreten, muss die Zeit zeigen.
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