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Resident Evil 2 - Test-Video zur Horror-Neuauflage: Ein Paradebeispiel von einem Remake
Die Geschichte von Resident Evil auf dem PC war bislang keine allzu schöne. Schon das erste PC-Resi erschien 1997 über ein Jahr nach der PlayStation-Version und auch die späteren Serienteile kamen meist erst mit einigen Monaten, wenn nicht gar zwei Jahren Verspätung (Grüße an, Resi 4) für den Heimcomputer heraus.
Inzwischen kümmert sich Capcom allerdings sehr viel besser um seine PC-Kunden. Resident Evil 7 erschien 2017 zum Beispiel nicht nur gleichzeitig für alle Plattformen, sondern war im Gegensatz zu einigen seiner Vorgänger auch ein erstklassiger PC-Port, der den Konsolenvarianten in keinem Bereich nachstand.
Gleiches gilt für das Remake von Resident Evil 2. Die PC-Umsetzung liefert ohne Portierungs-Abstriche einen ebenso großartigen Grusel wie auf der PS4 und Xbox One und ist die grafisch schönste Version. Und so setzt Capcom technisch wie inhaltlich einen neuen Maßstab, wie moderne Remakes von Spiele-Klassikern auszusehen haben.
Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Remake, Remastered und Reboot? Wir erklären es im Video!
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Zwischen Horror und Gore - Video: Wie gruselig ist Resident Evil 2?
Leon oder Claire - Die Qual der Wahl
Um die Geschichte von Resident Evil 2 zu erleben, haben wir zu Beginn die Wahl zwischen den Kampagnen der beiden Helden Leon S. Kennedy und Claire Redfield. Zwar ähneln sich die Geschichten der beiden Figuren in großen Teilen, an manchen Stellen stoßen wir jedoch auf Ereignisse und Abschnitte, die nur einem der beiden vorbehalten sind. Dadurch gibt es auch nach dem ersten Durchspielen genug Anreiz und Motivation für einen zweiten Durchgang.
Als Boni für das Beenden des Spiels schalten wir zudem wie bereits im Original eine B-Story mit neuen Wendungen innerhalb der Geschichte für den jeweiligen Charakter frei. Wer wirklich alles erleben will, der muss die knapp zehn Stunden lange Kampagne mindestens viermal beenden. Mindestens? Ja, denn auf besonders fleißige Resi-Fans wartet dann auch noch der berühmte Tofu-Modus, den es schon im Original von 1998 gab, und Spezialagent Hunk ist ebenfalls mit von der Partie.
Was ist der Tofu-Modus?
In diesem zusätzlichen Spielmodus spielen wir tatsächlich ein Stück Tofu, das lediglich mit einem Messer bewaffnet ist und eine Polizeimütze auf dem Kopf trägt. Mit dieser eher spärlichen Ausstattung geht es unter Zeitdruck durch spezielle Level, das komplette Hauptspiel können wir so also nicht durchspielen. Ursprünglich diente das Tofu-Modell nur zur Kollisionsabfrage, erhielt dann aber im Original einen eigenen Modus.
In Raccoon City ist die Hölle los
Die Geschichte von Resident Evil 2 spielt wenige Monate nach den Ereignissen aus dem ersten Serienteil, in dem unter anderem die S.T.A.R.S.-Mitglieder (Special Tactics and Rescue Service) Jill Valentine und Chris Redfield involviert waren. Polizist Leon S. Kennedy macht sich auf den Weg nach Raccoon City, um in der dortigen Polizeistation seine neue Stelle anzutreten.
Nach einem kurzen Zwischenstopp an einer von Zombies überrannten Tankstelle trifft Leon auf Claire Redfield. Claire hat es auf der Suche nach ihrem Bruder ebenfalls in die Stadt verschlagen. Schnell wird beiden klar: Das Grauen in Form von wandelnden Untoten hat bereits die ganze Stadt überrannt.
Wie es das Schicksal will, trennen sich die Wege der beiden Helden allerdings schnell wieder und je nachdem welche Kampagne wir nun gewählt haben, fliehen wir entweder mit Leon oder mit Claire in die nahe gelegene Polizeistation von Raccoon City.
Eigentlich sollte dieser Ort als sicherer Hafen für all jene dienen, die es lebend bis hierhin geschafft haben. Allerdings stellt sich schnell heraus, dass die Geschehnisse dort mit dem Wort "leben" eher wenig zu tun haben. Stattdessen schlurfen bereits nach wenigen Sekunden ein paar der widerlichsten Zombies auf uns zu, die wir je in einem Videospiel gesehen haben.
Die größten Neuerungen im Vergleich zum Original
- Perspektivwechsel: Die festen Kameraperspektiven gehören der Vergangenheit an. Ab sofort steuert wir Leon und Claire aus der Verfolgerperspektive.
- Fehlende Türanimationen: Die langatmigen Ladebildschirme entfallen. Generell gibt es fast keine Ladezeiten im Spiel.
- Neues Speichersystem: Speichern ist jetzt auf dem leichten und mittleren Schwierigkeitsgrad jederzeit an überall in der Spielwelt verteilten Schreibmaschinen möglich. Zudem speichert das Spiel an bestimmten Stellen automatisch. Wer das Gefühl aus dem Original möchte, der spielt auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad. Hier benötigt man weiterhin die altbekannten Farbbänder, um seinen Fortschritt sichern zu können.
- Wir sind (fast) nie sicher: Gegner können uns durch Türen hinweg verfolgen. Sind wir unvorsichtig oder erregen durch Lärm zu viel Aufmerksamkeit, kann es gut sein, dass ein wütender Zombie durch die Tür stapft.
- Die letzte Rettung:In besonders bedrohlichen Situationen können wir unseren Feinden das Messer als Nahkampfwaffe in den Körper rammen. Liegt der Gegner am Boden, heben wir unseren Lebensretter wieder auf. Aber Vorsicht! Das Messer nutzt sich mit jeder Aktion ab.
Bah, ist das ekelhaft - herrlich!
Vorbei sind die Zeiten, in denen in Videospielen grünes Blut (aus Jugendschutzgründen!) aus den Wunden der Gegner floss und altbackene Grafik jegliches Gefühl von Horror zur Situationskomik machte. Klar, vor zwei Jahrzehnten fanden wir sowas gruselig. Wer jedoch heute einen Blick auf das Gegnerdesign von damaligen Spielen wie Alone in the Dark, Silent Hill oder eben Resident Evil wirft, der wird wohl kaum vor Ekel in Schockstarre verfallen.
Mit der Optik von damals erschreckt man heutzutage jedenfalls kaum noch jemanden. Eine Modernisierung musste her. Was beim Remake von Resident Evil 1 nicht wirklich funktioniert hat, ist Capcom jetzt bei Reisdent Evil 2 umso besser gelungen.
So torkeln die Untoten im Remake top animiert durch die dunklen Gänge des Spiels und erschrecken uns immer wieder mit ihren detaillierten Gesichtern und Körpern, die in allen möglichen Verwesungsgraden vom T-Virus zerfressen wurden. Vor allem wenn die Zombies mit uns in den Nahkampf gehen, wird die Mühe deutlich, die sich Capcom bei dynamischen Situationen in Resi 2 gegeben hat. Mal hängt uns einfach nur ein hungriger Wiedergänger am Hals, weil er unser leckeres Fleisch kosten will, mal springen uns urplötzlich halb verrottete Hunde an und mal ringen uns gleich mehreren Zombies auf einmal zu Boden. Das Gegnerdesign sowie die Untoten-Animationen sind hervorragend gelungen.
So geht guter Horror in Videospielen (Plus-Video)
Besonders effektiv nutzen die Entwickler die neuen technischen Möglichkeiten auch bei einem weiteren für die Serie äußerst wichtigen Aspekt: den Gore-Effekten! Da klappt einem Zombie langsam der Kiefer vom Gesicht, dem toten Polizisten quellen die Gedärme aus dem Bauch, und der langsam auf uns zu kriechenden Untoten fehlen etliche Gliedmaßen. Dafür blicken wir auf spitze, blutige Knochen, die aus den Stümpfen ragen.
Und wem jetzt schon schlecht wird, für den haben wir eine gute Nachricht: Mit diesen Szenen fängt der Horror-Splatter erst an! An solchen Szenen gewöhnt man sich in Resident Evil 2 aber früher oder später und die immer krasseren Szenen haben auch ihren Zweck. Denn um das Grauen bis zum Ende aufrecht zu erhalten, bedarf es eben einer ganz außergewöhnlichen Atmosphäre.
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Resident Evil 2 - Intro von Original und Remake im direkten Vergleich
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