Resident Evil 4 ist super, soll aber durch das Remake sogar noch besser werden. Wie das Capcom anstellen will? Ganz einfach
: Die Quintessenz des Originals beibehalten und nur dort Hand anlegen, wo Hand angelegt werden muss. Das hat schon bei der Neuauflage von Teil 2 hervorragend geklappt, an deren hoher Messlatte das Resident Evil 3 Remake allerdings gescheitert ist.
Als alteingesessener Fan der Reihe und Resi-Veteran gucke ich deswegen umso genauer hin, was die vor Release versprochenen Änderungen im Detail angeht. Capcom hat uns jetzt wenige Wochen vor dem Launch am 24. März 2023 bisher ungezeigtes Gameplay offenbart, bei der mir ein paar wichtige Neuerungen ins Auge gestochen sind. Welche das sind und warum ich mich auf die freue, erfahrt ihr in den folgenden Zeilen.
Fünf wichtige Änderungen für das Resi 4 Remake
#1: Parieren mit dem Messer
Das originale Resident Evil 4 war der erste Teil der Reihe, der das Nahkampfsystem so richtig vertiefte. Klar, zuvor waren »Knife Only« Runs natürlich längst populär, in Resident Evil 3 konnte Jill Valentine von Ausweichmanövern Gebrauch machen und in den Outbreak-Spielen wussten sich manche der Überlebenden auch ohne Waffe zu verteidigen.
Resident Evil 4 ging diesbezüglich aber so richtig in die Vollen: Ein gezielter Treffer Körpertreffer bringt die Los Ganados ins Taumeln und im nächsten Augenblick macht Leon von einem spektakulären Roundhouse Kick oder Wrestling-Move Gebrauch. Das belohnte aggressives Spielen ungemein, brachte aber auch stets ein großes Risiko mit sich: Denn wer sich zu nahe an das untote Gesocks heranwagt, ist natürlich ein leichtes Ziel.
Im Remake kompensiert das nun die neue Pariermechanik. Leon kann jetzt so gut wie jede Attacke mithilfe eines Messers parieren - von simplen Nahkampfangriffen über abgefeuerte Armbrustbolzen bis hin zur dreimal verfluchten Kettensäge von Dr. Salvador! Neben dem altbekannten Action-Gameplay und den neuen Stealth-Mechaniken bringt das Parieren eine viel größere spielerische Freiheit mit sich.
Natürlich besteht bei neuen Gameplay-Kniffen immer die Gefahr, dass die zu übermächtig werden. In Bezug auf das Parieren im Resident Evil 4 Remake bin ich mir aber sicher, dass es uns die Entwickler nicht zu einfach machen.
So musste man sich beispielsweise auch in das Ausweichen von Resident Evil 3 reinfuchsen, außerdem soll das Messer eben wie schon in den Remakes von Teil 2 und 3 mit jedem Gebrauch etwas mehr verschleißen.
#2: Ashleys Persönlichkeit
Ashley Graham aus dem originalen Resident Evil 4 wird gerne mal verteufelt oder abseits von Sheva Alomar aus Teil fünf als schlimmster KI-Begleiter überhaupt
verschrien. Wenn ich ehrlich bin, konnte ich die spielerische Kritik an Ashley in Resi 4 nie so recht nachvollziehen.
Nachdem ich einmal die Kniffe der Begleiter-Mechanik verstanden hatte, war Ashley eigentlich ziemlich einfach zu handhaben - selbst auf den höheren Schwierigkeitsgraden und ohne Ritterrüstung. Und selbst in den brenzligsten Situationen war eine Mülltonne (kein Witz) oder eine Stelle nicht weit, in der man Ashley zumindest zwischenzeitlich außerhalb der Reichweite von Saddlers Anhängern platzieren konnte.
Die Kritik an der ziemlich überzeichneten Darstellung Ashley oder an ihrem schrillen Gekreische nach LEEEEEEEEEOOOOOOON
verstehe ich aber allemal. Fairerweise war Ashley nicht der einzige überzeichnete Aspekt am originalen Resident Evil 4, aber das ist wieder ein anderes Thema …
Umso mehr freue ich mich auf eine modernisierte, aber vor allem nuanciertere Darstellung der Präsidententochter. Ashley ist noch immer eine verängstigte Frau (was unter den gegebenen Umständen absolut verständlich ist) scheint im Gegensatz zum Original aber im weiteren Handlungsverlauf auch eine Entwicklung durchzumachen. Das impliziert zumindest das Material, das ich bisher zum Remake sehen konnte.
Mehr dazu gibt's übrigens in dem folgenden Story-Trailer zu sehen:
2:28
Resident Evil 4: Neuer Trailer zum Remake stellt altbekannte Szenen auf den Kopf
#3: Luis Rolle in der Story
Ähnlich wie Ashley bekommt auch Luis Serra ein Makeover für das Remake spendiert. Nach den bisher gezeigten Szenen scheint der mysteriöse … Forscher (zumindest bezeichnet er sich als einer) nicht allzu viel von seiner altbekannten Persönlichkeit einbüßen, aber dafür eine wesentlich größere Rolle in der Story zu spielen. Achtung: Seid im diesem Abschnitt vor potenziellen Story-Spoilern gewarnt!
Im Original bekam Luis nicht allzu viel zu tun. Leons Verbündeter im Kampf gegen Osmund Saddler lieferte vor allem zusätzliche Exposition und einen gewissen Kontext für die Story. Serra wurde dann relativ schnell und fast schon beiläufig wieder aus dem Spiel genommen - im wahrsten Sinne des Wortes.
Im Remake scheint Luis diesen Punkt des Spiels zu überleben! So ist er beispielsweise im Kampf gegen die Los Gigantes und bei Leons fröhlicher Minenwagen-Fahrt mit von der Partie. Außerdem gibt es ziemlich vielversprechende Theorien dazu, wie Luis im Remake das Zeitliche segnet und dass dieses Mal ein ganz anderer Gegenspieler Leons dafür verantwortlich sein könnte. Man darf gespannt sein!
#4: Koffer? Item-Box? Beides!
Im Resident Evil 4 Remake kehrt eins meiner liebsten Features des Originals zurück: Koffer-Tetris. Waffen, Munition, Heilkräuter und sogar Fische so arrangieren, dass der Inventarplatz optimal genutzt wird? Absolut befriedigend.
In der Neuauflage bekommt Leon sogar unterschiedliche Koffervarianten zur Verfügung gestellt, die jeweils eigene Vorteile mit sich bringen können. So zum Beispiel, dass man Items einer bestimmten Kategorie öfter findet.
Gleichzeitig kommt das Remake mit einem klassischen Resi-Element daher, auf die Teil 4 ursprünglich verzichtet hat: Die Item-Box. Die gibt’s in der Regel bei jeder Schreibmaschine und bieten unbegrenzten Stauraum für sämtliche Waffen und Ausrüstungsgegenstände.
Warum ich es super finde, dass es im Remake den Koffer UND die Item-Box gibt? Ganz einfach: Will ich eine neue Waffe ausprobieren und habe dafür nicht den nötigen Platz im Inventar, kann ich einfach gerade nicht benötigte Ausrüstung verstauen ohne dafür etwas zu verkaufen oder wegwerfen zu müssen. Für mich stellt dieses Feature also eine praktische Komfortfunktion dar, die mir beim Spielen mehr Freiraum und Dynamik gestattet.
Übrigens durfte mein werter Kollege Martin Seng das Remake von Resident Evil 4 bereits spielen. (Ich bin nur ein bisschen neidisch.) Wie gut sich die Rückkehr von Leon S. Kennedy bereits spielt, erfahrt ihr in seiner Vorschau:
#5: Mehr Horror trotz Action-Fokus
An der Richtung, die Resident Evil mit Teil 4 eingeschlagen hatte, haben sich schon immer die Geister geschieden. Denn natürlich ist Shinji Mikamis Spiel ein Meilenstein der Gaming-Geschichte geworden, von dem klassischen Survival-Horror der Reihe war darin nicht mehr allzu viel übrig. Nicht zu wenige Veteranen und Fans von Resident Evil sehen damit Resident Evil 4 bis heute kritisch - vor allem in Anbetracht der noch actionbetonteren Nachfolgern Teil 5 und 6.
Die Verantwortlichen hinter dem Remake scheinen nun das beste aus beiden Welten miteinander vereinen zu wollen: Während das actionlastige und rasante Gameplay beibehalten wird, wurde für die Spielwelt und das Gegner-Design der Horrorfaktor nochmal ordentlich nach oben gedreht.
Einen kleinen Vorgeschmack darauf gibt's in der folgenden Galerie:
Resident Evil 4 Remake - Screenshots aus der Neuauflage des Horror-Klassikers ansehen
So wirkt die Umgebung und Atmosphäre viel dichter als noch im Original - was natürlich auch der mächtigen RE Engine zu verdanken ist - während ohnehin schon unansehnliche Gegner ein wunderbar ekelhaftes Upgrade verpasst bekommen haben. Gerade die 08/15-Gegner wie die Ganados sehen widerlicher denn je aus, sobald ihnen der Las-Plagas-Parasit aus vorher nicht vorhandenen Körperöffnungen sprießt.
Dank des Remakes hat Resident Evil 4 endlich die Chance, tatsächlich gruselig zu werden. Und das, ohne dabei etwas von seiner ursprünglichen Identität einzubüßen. Wie viel Horror im Resident Evil 4 Remake tatsächlich drinsteckt, muss sich natürlich erst zum finalen Release am 24. März 2023 zeigen - diesbezüglich bin ich aber tatsächlich optimistisch.
Was habt ihr für Hoffnungen und Erwartungen an die Neuauflage von Resident Evil 4? Freut ihr euch auf die Rückkehr des modernen Horrorklassikers oder könntet ihr darauf verzichten? Was für andere Remakes würdet ihr euch für die Resident Evil-Reihe wünschen? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!
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