Seite 2: Resident Evil 8 im Test: Warum es Erwartungen erfüllt und trotzdem überrascht

GameStar Plus Logo
Weiter mit GameStar Plus

Wenn dir gute Spiele wichtig sind.

Besondere Reportagen, Analysen und Hintergründe für Rollenspiel-Helden, Hobbygeneräle und Singleplayer-Fans – von Experten, die wissen, was gespielt wird. Deine Vorteile:

Alle Artikel, Videos & Podcasts von GameStar
Frei von Banner- und Video-Werbung
Einfach online kündbar

Was kann die Spielwelt?

Wie heißt es so schön: Ein Schurke ist nur so gut, wie das Häuschen, durch das er spukt? Na gut, den Spruch haben wir frei erfunden, aber für die fantastische Spielwelt von Resident Evil 8 kann man schon mal eine Ausnahme machen. So teilt sich Village in fünf übergeordnete Gebiete auf, die selbst den ohnehin gewohnt hohen Detailgrad der Horrorserie ordentlich toppen. Das funktioniert wie im direkten Vorgänger Resident Evil 7 aus der Ego-Perspektive - eine Third-Person-Ansicht oder feste Kamerawinkel gibt es nicht.

Atmosphärisch war Resident Evil schon immer einer der ganz Großen, doch mit Village setzt Capcom sogar nochmal einen drauf: Wenn wir beispielsweise mit der Waffe im Anschlag durch das verschneite Dorf stapfen, den blutigen Überresten seiner Bewohner folgen und darauf hoffen, dass uns nicht gleich dasselbe Schicksal ereilt, bedeutet das einfach Gänsehaut pur.

Wie gut ist die deutsche Vertonung?
Resident Evil 8 verfügt zwar über eine deutschsprachige Synchronisation, die schwankt aber arg in der Qualität (Chris Redfield = ziemlich gut, Ethan Winters = nicht so gut). Wir warnen davor, dass die deutsche Vertonung gerne mal die allgemeine Atmosphäre und Immersion kaputt macht. Es ist allemal zu empfehlen, Village in englischer Sprache zu spielen und deutsche Untertitel anzumachen. So habt ihr mehr von eurer allgemeinen Spielerfahrung.

Resident Evil: Village - Trailer zur Spielwelt zeigt Horrorschloss und Vampire Video starten 2:40 Resident Evil: Village - Trailer zur Spielwelt zeigt Horrorschloss und Vampire

Mit seinem Setting umgeht Village außerdem ein Problem, das vorangegangene Teile gerne mal plagte. Denn dass eine Polizeistation einer modernen Großstadt vor Geheimgängen nur so strotzt, darf man guten Gewissens infrage stellen - fadenscheinige Erklärung, dass es sich um ein altes Museum handelt, hin oder her. Bei einem mittelalterlichen Schloss oder einem in der Zeit stehen geblieben Dorf fühlt sich das Umherirren auf der Suche nach dem Hebel, der genau diese eine Tür öffnet, wesentlich sinniger und stimmiger an.

Ganz allgemein betrachtet dürfte Village ohnehin Fans von Resident Evil 1 und 2 glücklich machen: Das Finden von Schlüsselitems, das Kombinieren eben jener und das Wiederaufsuchen bereits bekannter Orte - das alles spielt wieder eine tragende Rolle.

Frustrierend oder nervig wird das Backtracking oder Lösen von Rätseln so gut wie nie: Die Knobeleien sind weder zu leicht noch zu schwer geraten, stattdessen sind wir stets motiviert, jedes noch so kleine Geheimnis des unheimlichen Dorfes zu lüften. Und das selbst, wenn wir es nicht einmal müssen.

Rätsel gibt es in Village nicht zu knapp. Dabei trifft das Spiel die genau richtige Balance zwischen nicht zu schwer und nicht zu leicht. Rätsel gibt es in Village nicht zu knapp. Dabei trifft das Spiel die genau richtige Balance zwischen nicht zu schwer und nicht zu leicht.

Wie spielt es sich?

Und während wir unsere Denkmuskeln spielen lassen, hat auch Ethan ein paar Tricks dazugelernt. Im direkten Vergleich spielt sich Ethan ein wenig flotter und agiler als noch in Teil 7 - was sogar durch einen auffällig beiläufigen Nebensatz gerechtfertigt wird, dass unser Held in der Zwischenzeit eine Militärausbildung absolviert hat. Beim Tempo unserer Spielfigur orientiert sich Village aber mehr an den Remakes von Resident Evil 2 und 3 - wir sprinten also nicht durch das ganze Spiel wie noch in den Spielen 4, 5 und 6.

Etwas gewöhnungsbedürftig ist hier lediglich, dass wir mehr blocken und weniger ausweichen. Denn wenn uns untotes Gesocks bewaffnet mit riesigen Messern oder Industriebohrern(!) auf die Pelle rückt, bleibt der erste und absolut nachvollziehbare Instinkt, erstmal die Beine in die Hand zu nehmen. Dank der Redfield-Schule der Selbstverteidigung prallen Hieb- und Stichwaffen aber relativ reibungslos an Ethans starken Armen ab.

Hier nervt jedoch die doppelte und nicht veränderbare Tastenbelegung beim Parieren oder Passieren von kleineren Hindernissen. Im Eifer des Gefechts werden korrekte Eingaben eher schlecht als recht erkannt und hier wäre ein nachträglicher Patch definitiv wünschenswert, der sich diesem Problem annimmt.

Resident Evil 8: Village ansehen

Im besten Fall lassen wir Gegner aber sowieso gar nicht erst zu nahe an uns rankommen und greifen deswegen auf eine stattliche Auswahl an Schusswaffen zurück. Mit Pistolen, Schrotflinten, Scharfschützengewehr, Magnum, Minen und Rohrbombe stehen uns allerlei Taktiken offen, nach dem ersten Durchgang gibt es dann auch ein paar exotischere Waffen zum Freischalten.

Schade ist hier jedoch, dass Messer über eine lächerlich geringe Hitbox verfügen und sich Sprengsätze nicht in der Hand abkochen lassen. Wenn Ethan wegen seiner Militärausbildung die Klappe schon so weit aufreißt, sollte auch mehr dahinterstecken.

Wie funktioniert der Ingame-Shop?
Habt ihr die Story von Village erstmal durchgespielt, steht euch im Menü-Unterpunkt Boni ein Ingame-Shop zur Verfügung - wer das Resident Evil 3 Remake gespielt hat, weiß bereits Bescheid.

Doch keine Sorge: hier bezahlt ihr nichts mit Echtgeld, sondern mit während des Spielens verdienten Erfahrungspunkten. Über den Boni-Shop habt ihr dann die Möglichkeit, neue Waffen, unendlich Munition für voll aufgerüstete Waffen, Figuren-Modelle oder Konzeptzeichnungen freizuschalten. Im Shop erworbene Pistolen, Gewehre oder Messer findet ihr dann beim Händler The Duke.

Für Ethans Waffen stehen diverse Upgrades und Verbesserungen zur Verfügung. Die sind aber nicht gerade billig und ziehen so oft die Qual der Wahl nach sich. Für Ethans Waffen stehen diverse Upgrades und Verbesserungen zur Verfügung. Die sind aber nicht gerade billig und ziehen so oft die Qual der Wahl nach sich.

Unabhängig davon fallen die Kämpfe von Resident Evil fast ausnahmslos spaßig aus, auch wenn das Treffer-Feedback für ein Spiel aus der Ego-Perspektive enttäuscht. Gegner reagierten im Remake von Resident Evil 2 wesentlich nachvollziehbarer auf Treffer und Verletzungen, daran kam seitdem kein neuer Teil mehr ran.

Stressig oder gar unübersichtlich wird es nur in Situationen, in denen riesige Bossgegner zu wenig Platz zum Ausweichen oder Manövrieren lassen. Das ist allerdings eher selten und wenn dann im späteren Spielverlauf der Fall.

Der Duke nimmt die Rolle des Händlers von Village ein und im Gegensatz zu seinem Vorgänger in Teil 4 sogar einen aktiven Part in der Handlung ein. Der Duke nimmt die Rolle des Händlers von Village ein und im Gegensatz zu seinem Vorgänger in Teil 4 sogar einen aktiven Part in der Handlung ein.

Wie schon bei den richtigen Klassikern können wir zahlreichen Gefechten aber auch völlig aus dem Weg gehen, um Ressourcen zu sparen. Allerdings rentiert es sich allemal, kalkulierte Risiken einzugehen, locken dicke Gegner mit mindestens genauso dicken Schätzen, die sich zu Barem machen lassen.

Und das Geld haben wir dringend nötig, um unser Arsenal mit neuen Waffen oder Upgrades aufzustocken. Resident Evil belohnte schon immer die Mutigen und Entdeckerfreudigen, so befriedigend wie motivierend wie in Village fiel das System allerdings noch nie aus.

In unserem Einsteiger-Guide zu Resident Evil: Village erklären wir euch übrigens, wo ihr am besten nach Loot Ausschau halten solltet und geben Tipps und Tricks, die euch im Kampf das Leben retten könnten.

2 von 5

nächste Seite


zu den Kommentaren (322)

Kommentare(276)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.

Resident Evil: Village

Genre: Action

Release: 07.05.2021 (PC, PS5, PS4, Xbox Series X/S, Xbox One)